20. Juli 2012
Heute war Spotter-Tag. Obwohl es beim Aufstehen noch nach eher bescheidenem Wetter aussah wollte ich auf jeden Fall mein Glück versuchen. Ich hatte im Vorfeld viel gutes über Manchester gehört. Um genau zu sein, es war mir als einer der, wenn nicht der beste Flughafen Englands zum Spotten angekündigt worden. Die Latte hing also ziemlich hoch. Zu Beginn schien es allerdings, als ob es dem Flughafen Manchester-Ringway schwer fallen würde, drüber zu kommen. Obwohl ich vorher im Internet natürlich die notwendigen Erkundigungen eingezogen hatte, bin ich über zwei Stunden durch die Gegend gefahren, bis ich nen halbwegs passablen Spotter-Platz gefunden hatte. Wie das halt so ist, wenn erst mal Dinge nicht rund laufen, dann kommt auch meistens noch Pech dazu. Der erste Platz, den ich gefunden hab, war eigentlich recht gut, aber leider war die falsche Piste in Betrieb, so dass man zwar nen schönen Blick auf eine der beiden Startbahnen hier in Manchester hatte, aber leider war auf dieser Piste kein Betrieb. Also wieder ins Auto und weiter suchen. Der nächste Spotter-Platz war mit einem Fußmarsch von ungefähr 15 Minuten verbunden und während ich also am Zaun entlang marschierte fing's an zu regnen. Na suuuuuper... Immerhin, für's Wetter kann der Flughafen ja nix, aber zu diesem Zeitpunkt war ich schon ziemlich angefressen.
Der Platz, an dem ich die nächsten zweieinhalb Stunden mit Spotten verbracht habe, war eigentlich nicht schlecht, aber er hatte Nachteile. Hier muss ich mal ein bisschen ausholen. Der Flughafen von Manchester hat zwei parallele Start-/Landebahnen, von denen die südliche, die weiter vom Terminal weg liegt, nur in Stoßzeiten benutzt wird. Die Hauptpiste liegt näher am Terminal und war heute den ganzen Nachmittag über in südwestlicher Richtung für Landungen in Betrieb. Leider ist das Gelände, auf dem der Flughafen liegt, leicht gewölbt, so dass man von Süden aus, wo ich stand, bei einem Flugzeug, das die entferntere Piste benutzt nicht komplett die Räder sehen kann. Ein kleiner Schönheitsfehler, aber eben ein Schönheitsfehler. Was meine Fliegerbilder angeht (und ich glaube nicht nur was meine Fliegerbilder angeht) bin ich halt etwas perfektionistisch veranlagt. Wie gesagt, zweieinhalb Stunden habe ich dort gespottet und war nur mäßig mit der Situation zufrieden. Von den überragenden Qualitäten von Manchester war ich zu diesem Zeitpunkt noch kein bisschen überzeugt. Zum Glück kam zwischendurch mal die Sonne raus und auch der Verkehr war interessant. Man hat als Mitteleuropäer ja eher selten die Gelegenheit, englischen Charterverkehr zu fotografieren. Und auch ein A380 von Emirates, der uns heute hier in Manchester beehrte, ist an jedem Flughafen noch ein Hinkucker.
Um halb vier habe ich dann meine Zelte auf der Südseite des Airports abgebrochen, denn auf Grund der geographischen Gegebenheiten herrschte ab dann Gegenlicht. Ich bin also zum Corsa zurück gewandert und hab mich auf den Weg zum Aviation Viewing Park gemacht. Hier in Manchester gibt es nämlich einen speziellen Spotter-Platz, komplett mit kleinen Hügeln, um über die Zäune drüber zu fotografieren, nem Shop, Toiletten, Parkplätzen und einem Museum, wo unter anderem auch eine Concorde steht.
Um es gleich zu sagen, ich bin nicht dazu gekommen, mir die ausgestellten Oldtimer anzukucken. Als ich am Aviation Viewing Park war kam die Sonne raus und ich wurde für den bisher eher mäßig verlaufenen Tag entschädigt. Hier war das Spotten richtig Klasse.
Ich habe ein bisschen überlegt, was ich Euch heute als Bild des Tages anbieten soll. Nachdem ich vom Fliegerkucken in Heathrow mit dem Air Mauritius-Flieger ja schon ein klassisches Spotter-Foto im Programm habe, gibt es heute eine etwas andere Ansicht von meinem Tag in Manchester-Ringway. Man sieht den Noch-Tower (der neue ist grade im Bau) mit dem Terminal 2 und davor einen Airbus A320 von BMI (British Midland) in der Star Alliance-Sonderbemalung. Eine gewisse Tragik hat das schon, denn BMI, ehemals eine 100%ige Lufthansa-Tochter wurde vom Kranich an die Mutter-Gesellschaft von British Airways und Iberia verkauft. Im Moment läuft grade die Umlackierung der ehemaligen BMI-Maschinen in British Airways-Farben. Was erst recht nicht geht sind natürlich Star Alliance-Farben, denn British Airways gehört zur OneWorld-Allianz. Für den Flieger hier auf dem Bild dürfte somit schon in den nächsten Tagen der Weg in die Werkstatt anstehen.
Für morgen steht wieder reguläres Sightseeing auf dem Programm. Da sind noch so ein paar Sachen, die ich mir in Manchester ankucken will. Außerdem ist morgen der letzte Tag, denn übermorgen geht’s am Spätnachmittag schon wieder Richtung Heimat. Die Zeit verfliegt wie entfesselt.
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