1. April 2010
Okay – eines vorne weg: es mag der 1. April sein, aber ich habe beschlossen, dass ich nur wahre Sachen heute hier reinschreibe. Es braucht also keiner von Euch nach dem Aprilscherz zu suchen :-)
Ich bin im malaysischen - oder um genauer zu sein im malaiischen - Dschungel. Heute morgen um 9 ging's von Kuala Lumpur aus los. Der Shuttlebus brauchte knapp drei Stunden bis zum Bootsanleger. Ich war echt überrascht, wie bergig die malaiische Halbinsel ist. Die reden zwar immer von Hill Country hier, aber diese Hügel haben es teilweise ganz schön in sich. An der Bootsanlegestelle wurden die Formalia erledigt. Nationalparkgebühr RM 1,00, Fotografierlizenz für zwei Apparate RM 10,00 – machte zusammen stolze 11,00 malaysische Ringgit oder umgerechnet 2,40 Euro. Kann man mit leben, oder? An der Anlegestelle habe ich dann auch die Bekanntschaft eines deutsch-mexikanischen Paares auf Flitterwochen gemacht, er Schwabe, sie aus Mexico City, und wir haben zusammen die Mittagspause verbracht. Wir haben ein bisschen über unsere bisherigen Reiseerfahrungen erzählt, und ich habe ihnen ein paar Tipps zu Singapur gegeben, wo die beiden zum Schluss ihrer Tour noch hin wollen. Die zwei sind allerdings nicht im gleichen Quartier wie ich und so denke ich, dass ich ihnen hier wohl nicht mehr über den Weg laufen werde.
Um kurz vor zwei ging's dann auf's Boot – rund drei Stunden den Trembeling-Fluss (Ich glaube so heißt er - ich schreibe grade offline, weil es hier dann doch nicht überall Internet gibt und ich mich nachher an der Rezeption einloggen gehen, um Euch das Logbuch zu schicken. Sonst hätte ich jetzt mal kurz online nachgekuckt.) … also rund drei Stunden den Fluss rauf. Das war dann schon sehr urig – im hölzernen Außenborder immer schön um die Sandbänke rum. Auf der linken Seite der Nationalpark und rechts halt noch das „normale“ Malaysia, das hier auch schon ziemlich wild und bei weitem nicht mehr so gut organisiert, sauber und fortschrittlich ist. Erste Safarierlebnisse gab es auch schon. Okay – die Wasserbüffel, die es ja immerhin bis zum Bild des Tages geschafft haben, zählen nicht dazu, denn das sind ja Haustiere. Aber die Langschwanzmakaken zählen auf jeden Fall und auch die Vögel am Fluss, wobei ich allerdings sagen muss, dass ich doch erstaunt war darüber, dass es hier recht wenige Vögel gibt. Immerhin – drei Arten Eisvögel habe ich gesehen. Leider waren die Affen zu schnell wieder weg um fotografiert zu werden und ihr wisst ja, dass ich zu dieser Sorte Tiere sowieso ein zutiefst gespaltenes Verhältnis habe. Das Safarihighlight war eigentlich der fette Waran, der uns auf dem Fluss entgegenkam. Total gemütlich trieb der mit der Strömung flussabwärts und hob sogar noch wie zum Gruß einen Vorderfuß aus dem Wasser. Ging leider alles viel zum schnell zum Fotografieren und so habe ich leider kein wirklich spektakuläres Foto des Tages. Naja – und Elefantenlosung gab es am
nationalparkseitigen Ufer des Flusses zu sehen... es gibt also welche, auch wenn die Chancen wilden Elefanten zu begegnen hier sehr gering sind.
Im Moment sitze ich nach einem wieder mal vorzüglichen Abendessen im Restaurant der Mutiara Taman Negara Lodge und warte darauf, dass es halb 9 wird, denn dann treffe ich meinen Guide zur Vorbesprechung für die Über-Nacht-Dschungeltour morgen. Ist übrigens alles fest in deutscher Hand hier. Ca. die Hälfte der Touris hier spricht Deutsch.
Auf die Dschungeltour morgen bin ich schon sehr gespannt. Ich hoffe es regnet nicht. Das wäre eher unschön. Da wir die Nacht im Dschungel verbringen werden gibt es morgen dann mit ziemlicher Sicherheit kein Logbuch. Ich werde zwar eins schreiben aber schicken kann ich es Euch erst übermorgen. Ich hoffe Ihr könnt Euch so lange gedulden.
Nachtrag: Eben habe ich Jackie kennengelernt, meinen Guide. Echt niedlich... *lach... ungefähr anderthalb Köpfe kleiner als ich und wahrscheinlich nur halb so schwer und an sein Englisch muss ich mich noch gewöhnen, aber ich glaube er hat was drauf und war sehr eifrig. Wir haben schon den ersten Nightwalk gemacht und neben etlichem Krabbelgeviech auch die Augenpaare von zwei Sambarhirschen gesehen. Lässt sich also schon ganz gut an mit der Safari hier. Bin gespannt auf morgen.
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