23. April 2024
Nachdem ich ja gestern nen pickepacke vollen Tag hatte, hab ich es heute deutlich ruhiger angehen lassen… Ist ja schließlich Urlaub und soll nicht in Stress ausarten. Deshalb gab es heute auch nur einen einzigen Programmpunkt, aber der hatte es in sich – und er war wieder ein Auffrischen von Erlebnissen von vor über 40 Jahren.
Nach einem gemütlichen Frühstück und einem faulen Vormittag bin ich gegen Mittag zur Villa Adriana aufgebrochen. Auch hier waren wir in den 1980ern schon mal gewesen.
Die Villa Adriana, zu deutsch Hadriansvilla, war eine riesige Palastanlage, die sich der römische Kaiser Hadrian als Sommerresidenz bauen ließ. Hadrian wurde 76 n. Chr. in Italica im heutigen Spanien geboren und regierte von 117 bis 138 n. Chr.. Hadrian war der zweite der sogenannten Adoptivkaiser, da er per Adoption durch seinen Vorgänger Trajan zum Herrscher bestimmt worden war.
Zwischen 118 und 134 n. Chr. wurde auf Hadrians Anordnung die Villa als sein Landsitz am Fuß der Sabiner Berge errichtet. Ein Motto dabei war auf jeden Fall „Nicht kleckern, klotzen.“ Das Gelände ist riesig und die Bauwerke sind monumental. Die Größe der Anlage könnt Ihr auf der heutigen Karte sehen. Die Fläche betrug rund 125ha. Es gab hier alles, was einem Kaiser das Leben angenehm machte: Paläste, Tempel, Wandelgänge, Bankettsääle, Theater, Thermen, Säulenhallen, ne Bibliothek, Gärten… sogar ne Feuerwache und ne Kaserne für die kaiserlichen Bodyguards. Hadrian war in seinem Leben weit rumgekommen und hat einiges, was er auf seinen Reisen gesehen hatte und was ihn beeindruckt hat, auch hier in seine Residenzanlage einbauen lassen. So findet man Anklänge an die griechische Kultur, aber auch ägyptisch-hellenistischen Einfluss in Form eines Serapeums. Das ist ein Heiligtum für Serapis, die aus Osiris und Apis kombinierte Gottheit, die ab dem vierten Jahrhundert vor Christus von den Ptolemäern am Nil populär gemacht worden war.
Das Gelände der Villa Adriana ist, wie gesagt, sehr weitläufig und so habe ich nicht den gleichen Fehler wie gestern gemacht und hatte stattdessen heute die geländegängigen Schuhe an. Wettermäßig hatte ich auch alles richtig gemacht. Nach dem Kaiserwetter gestern war es heute eher bewölkt mit einzelnen sonnigen Abschnitten. In den Sabiner Bergen hingen auch heute mittag schon graue Wolken und immer wieder grollte Donner aus der Ferne. Das hatte allerdings den Vorteil, dass es heute nicht so heiß war. Auf das riesige, zum großen Teil offene Gelände der Hadriansvilla kann die Sonne schon ganz schön drauf knallen und man will ja auch nicht ständig von Olivenbaumschatten zu Olivenbaumschatten hecheln. Da sich dieses Wetter heute morgen schon abzeichnete, hatte ich sicherheitshalber den Schirm mit dabei, aber gebraucht habe ich in nicht. (Im Moment regnet es aber hier in Tivoli Terme.)
Ich bin aller Ruhe über das riesige Gelände spaziert, habe mir die Bauwerke angekuckt und ausgiebig Fotos gemacht, sowohl mit dem Handy als auch mit der dicken Kamera. Dabei entstand das heutige Bild des Tages, eine der klassischen Ansichten aus der Hadriansvilla. Die Figuren sind allerdings Repliken. Die Originale stehen in verschiedenen Museen.
In der Villa Adriana war es heute wohltuend leer. Das kann wohl auch mit meiner Besuchszeit zusammengehangen haben. Allerdings wurde es auch im Laufe des Nachmittags nicht viel voller, wenn man von den französischen Schulgruppen absieht, die in Pulks durch das Gelände stromerten und mir dabei ein bisschen verloren vorkamen. Hat mich jetzt allerdings wenig gestört und ich habe meinen Rundgang in aller Ruhe fortgesetzt.
Die Villa Adriana ist ein echtes Highlight hier in Latium. Ich kann die Anlage nur empfehlen. Einziger kleiner Wermutstropfen war das „griechische“ Theater, das leider mit Gras bewachsen ist und keine Sitzbänke mehr hat. Das hatte ich mir bis zum Schluss aufgehoben und wollte dort das Video des Tages machen. Hab ich dann zwar auch, aber es war nicht so ganz, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der eine oder die andere von Euch hat es ja vielleicht in meinen Sozialen-Medien-Posts gesehen… *lach…
Auf dem Weg nach Hause habe ich mir nen Espresso und ein Stück Kuchen gegönnt und außerdem habe ich noch ein bisschen was eingekauft. Auch heute gab es nämlich nen Imbiss im Hotel, weil ich von gestern noch Reste hatte und natürlich nix wegwerfen wollte. Was soll ich sagen? Das Leben könnte schlimmer sein. Was mich allerdings nervt, das ist der Heuschnupfen, und ratet mal, wer das Ceterizin zu Hause gelassen hat… *seufz… Ich hoffe mal, dass der Regen die Luft für morgen ein bisschen reinigt.
Tja, heute ist meine letzte Nacht hier in Tivoli Terme. Morgen geht es schon nach Ostia und eben habe ich auch schon den Online-Checkin für übermorgen gemacht. Kurzurlaub halt. Aber ich glaube ich werde relativ bald wieder hier in diese Gegend kommen. Das ist wirklich ne richtig schöne Ecke von Italien..
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