19. Juli 2017
Die Nacht war recht früh zu Ende heute. Da wir schon um 8:15h mit der Fähre von Inishmore zurück nach Rossaveal wollten und vorher auch noch gefrühstückt haben sollten, mussten wir entsprechend früh raus.
Schon während der Nacht hatte ich gehört, wie der Regen auf das Dach unseres Quartiers in Kilronan geprasselt war (mein Zimmer war im Dachgeschoss), und beim Aufstehen heute morgen regnete es immer noch. Regen hat dann auch die ersten zwei Drittel des heutigen Tages bestimmt. Die 45 Minuten Fährüberfahrt waren ruhig und im Laufe der Reise hörte der Regen für ein Weilchen auf, so dass ich mich an Deck aufhalten und ein bisschen Vögel beobachten konnte. Allerdings ist es schon etwas spät im Jahr, so dass sich das See-Vogelleben hier in Landnähe eher in Grenzen hält. Ein paar Trottellummen, etliche Atlantiksturmtaucher, einige Möwen und Krähenscharben und das war's... aber immerhin.
Kaum waren wir wieder an Land setzte der Regen erneut ein und er hat uns auf dem ersten Teil unserer Connemara-Rundfahrt fast durchgehend begleitet. Wir haben uns ziemlich an unsere Regentage auf Mull im vergangenen Jahr erinnert gefühlt und auch für Connemara kann man sagen, dass es bei jedem Wetter eindrucksvoll ist, inklusive bei Regen.
Wir sind heute über weite Strecken dem „Wild Atlantic Way“ gefolgt, einer insgesamt 2500km langen Route, die von der Nordspitze der Insel Irland bis nach Kinsale ganz im Süden die Atlantikküste entlang zu den landschaftlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten dieser Region führt. Da haben wir heute schon einiges an grandioser Landschaft gesehen, wenn auch mehrheitlich durch die verregneten Scheiben des Passats.
In Clifden gab es eine schöne Mittagspause in einem gemütlichen Café und danach ging es wieder auf die Straße. Die sogenannte Sky Road, die sich westlich von Clifden über die Hügel und an der Küste entlang windet, ist einer der spektakulärsten Teile des Wild Atlantic Way, die wir bisher gesehen haben. Leider hat das Wetter den Blick vom Aussichtspunkt hoch über der Küste etwas vermaselt, so dass ein anderes Panorama das heutige Bild des Tages gewonnen hat. Das ist nämlich der Blick durch das Doolough Valley, inklusive der R335, auf der wir grade gefahren waren. Wie Ihr seht: auch wenn die Wolken noch in den Bergen hängen ist es hier im Westen Irlands echt wild und schön.
Vor der Fahrt durch das Doolough Valley hatten wir noch einen kurzen Stopp am Visitor Center des Connemara National Parks eingelegt. Das Informationszentrum ist zwar nicht besonders groß, aber es erklärt schön die Bedeutung des Nationalparks und die Entstehung der für Irland so typischen Torfmoore.
Von Louisburgh am Ende des Doolough Valley ging die Fahrt vorbei am heute wolkenverhangenen Croagh Patrick, einem der heiligen Berge Irlands, in dessen Flanken man sehr deutlich die Spur des Pilgerwegs sieht, der hinauf zum Gipfel führt. Über Westport sind wir dann gegen halb sechs in Castlebar angekommen, dem heutigen Etappenziel. Unser freundlicher Landlord hatte uns ein irisches Restaurant, nur ein paar MInuten zu Fuß von unserem Quartier, empfohlen. Leider waren alle Tische belegt, als wir dort auf der Matte standen und so sind wir in einem italienischen Restaurant hier gelandet,wo das Essen auch sehr gut und sehr reichhaltig war.
Irgendwie bin ich auch heute abend wieder richtig platt, dabei haben wir außer im Auto zu sitzen nicht wirklich viel getan. Vielleicht liegt's an der Seeluft... oder daran, dass ich dieses Jahr besonders dringend Ferien brauchte.
Morgen wird’s etwas gemütlicher als heute. Frühstück ist erst um halb neun und danach geht es wieder 'on the road', um die nächsten landschaftlichen, und morgen auch archäologischen, Höhepunkte im Grenzgebiet der Counties Sligo und Donegal zu besuchen.
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