10. August 2013

Der Vormittag heute stand im Zeichen der chinesischen Kultur. Ich bin ins Shanghai Museum gegangen, das eine der besten Sammlungen chinesischer Kunst aller Richtungen enthält. Bildhauerei, Malerei, Numismatik, Kalligraphie, Schmiedekunst, Ton- und Porzellanverarbeitung. Einfach alles. Entsprechend der in China üblichen Praxis befindet sich das Museum in einem Monumental-Bau. Überhaupt haben die's hier mit groß. Da werde ich später noch mal drauf zurückkommen.
Tja, was soll ich sagen? Die chinesische Kunst ist mir fremd, und da haben auch die knapp zwei Stunden heute im Shanghai Museum nicht wirklich geholfen. Ich kann gar nicht so genau sagen, woran das liegt. Vielleicht ist mir einfach die zu dieser Kunst und Kultur gehörende Art zu denken zu fremd. Ich meine, ich habe keine Probleme mich zum Beispiel mit westlicher Kunst im weitesten Sinne auseinander zu setzen und mich dafür zu begeistern, angefangen mit den alten Ägyptern bis hin zu dem, was in London in der Tate Modern ausgestellt ist. Hier in Shanghai finde ich das schwer. Auch Südostasien oder Amerika finde ich zugänglich, von Angkor bis Tikal. Aber in China bin ich irgendwo verloren gegangen.
Was jetzt nicht heißt, dass ich mich heute im Museum gelangweilt oder keinen Spaß gehabt hätte. Ich habe mich denn auch auf die beiden Bereiche konzentriert, die mir von all dem Ausgestellten auch in einem europäischen Kunst- und Kultur-Museum am nächsten gewesen wären, die Bronze-Arbeiten und die Steinmetz-Arbeiten. Hier gab's schon einige sehr dekorative Dinge zu sehen und ich muss sagen, dass das Museum auch didaktisch gut gemacht war. In der Bronze-Abteilung wurden zum Beispiel die Guss-Arten genau erklärt und alles war – zum Glück – auch in einwandfreiem Englisch beschriftet. Da wäre eventuell auch schon das ein oder andere Bild des Tages dabei gewesen. Aber keine Sorge. Die Ausbeute aus dem Shanghai Museum werdet Ihr über kurz oder lang im Fotoalbum meiner Webseite wiederfinden. Es war übrigens rappelvoll dort. Schließlich ist Samstag und da gehen auch die Chinesen ins Museum und nicht nur die paar Touristen aus Übersee, die in den Menschenmengen kaum auffielen.
Nachdem Museum bin ich zur Raffles City Mall, spaziert. Die liegt im Prinzip genau gegenüber, nur ein paar hundert Meter zu Fuß hier im Stadtteil Huangpu, dem eigentlichen Zentrum von Shanghai am linken Ufer des gleichnamigen Flusses. Dort wollte ich erst mein Mittagessensglück im Food Court versuchen und danach mal kucken, ob und was es bei Hollister zum Einkaufen gab. Außerdem brauchte ich noch nen Koffergurt. Den hatte ich nämlich vergessen und für den Inlandsflug hier wäre der schon wichtig. Für den Fall, dass ich bei Hollister fündig würde musste auch noch eine weitere Tasche her, denn mein Koffer war auf dem Hinflug mit 23kg randvoll und genau an der Gewichtsgrenze, und das ein oder andere Souvenir will ja dann doch mit nach Europa.
Zuerst aber ging's zum Food Court der Raffles City Mall. Der gehört zur Kette „Food Republic“ und bei dem Namen klingelte es in meinem Hinterkopf. Da war doch was. Überprüfen konnte ich es vor Ort nicht, aber als ich eben den Rechner hier im Hotelzimmer anwarf habe ich noch mal das Reiselogbuch vom 30. März 2010 nachgelesen. Bei Food Republic hatte ich damals in Singapur meine ersten Erfahrungen mit einem Hawker Center/Food Court. Dieses Mal war ich zum Glück erfolgreicher und kam direkt bei meinem ersten Versuch an einen schmackhaften, vor meinen Augen frisch und heiß zubereiteten Klassiker: Chow Mein – gebratene Nudeln mit Rindfleisch und Gemüse, plus eine Tasse lauwarme, dünne Hühnerbrühe. Noch ne Dose Sprite dazu und ich war mit 25 Renminbi, umgerechnet rund drei Euro, dabei. Da kann man nicht meckern. Nach dem Essen bin ich satt und zufrieden shoppen gegangen und habe ein paar schöne T-Shirts und noch eine weitere Shorts erbeutet. So heiß wie's hier ist sind mir die zwei, die ich dabei habe, doch was wenig. Ich glaube zwar nicht, dass ich im Vergleich zu USA ein Geschäft hier bei Hollister gemacht habe, aber meine nächste USA-Tour ist frühestens in einem Jahr und die letzte jetzt ja auch schon wieder zwei Jahre her. Da braucht man auch schon mal ein paar neue T-Shirts.
Gegen halb vier war ich wieder im Hotel um die Einkäufe abzustellen und dann habe ich mir von der Rezeption ein Taxi organisieren lassen, das mich zum Bund fuhr (wird übrigens Englisch ausgesprochen, also wie das deutsche 'Band'), damit ich dort meine geplante Böötchenstour auf dem Huangpu machen konnte. Absolut problemlos. Das Taxi bezahlt man hier bequem mit der Pendler-Karte des Shanghaier Nahverkehrs, und der Concierge vom Hotel hatte dem Taxifahrer zu meinem Glück ja gesagt, wo ich hin wollte.
Um fünf Uhr hieß es „Leinen los“, und dann bin ich schön vor der im Abendlicht glänzenden und glitzernden Skyline von Pudong vorbei geschippert. Das gegenüberliegende Ufer mit dem Bund und den Bauten aus der Jahrhundertwende lag um diese Uhrzeit leider sehr unfotogen genau mit der Sonne im Rücken, aber man kann halt nicht alles haben und ich wollte heute einen Blick auf die Wolkenkratzer. Die sind heute auch das Bild des Tages, allerdings entstand das Foto noch vor der Abfahrt vom Bund aus. Die Schiffsfahrt ging nämlich so nah an der Skyline vorbei, dass man entweder sehr stark stürzende Linien gehabt hätte oder erst gar nicht alles drauf bekam und da hätte dann selbst Photoshop nicht mehr geholfen. Außerdem gefiel mir die Komposition so am besten, weil man den Jinmao Tower fast komplett sehen kann. Das ist der silberne Wolkenkratzer links vom „Flaschenöffner“ bzw. vom Aurora-Gebäude und der gefällt mir von allen Hochhäusern hier am besten. Im Bau befindet sich noch der Shanghai Tower, der mit den Kränen drauf, und der wird mal 632 Meter hoch sein, wenn er fertig ist. Links im Bild dann noch der Oriental Pearl-Fernsehturm, mit „nur“ 436 Metern. Über Geschmack lässt sich streiten, aber so wurde halt in der Deng Xiaoping-Ära hier gebaut.
Morgen ist Spotten angesagt. Ohne geht’s halt nicht, erst recht nicht, wenn ich für mich Luftfahrtneuland wie hier in China betrete. Aber ich denke es wird trotzdem genügend Gelegenheit für ein flugzeugfreies Bild des Tages geben.


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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.