24. März 2013
Mein erster Tag in Panama und ich kann Euch sagen, der hatte es schon total in sich. Das zeigt sich unter anderem an den Problemen, die ich hatte, das Bild des Tages auszuwählen. Aber von vorne:
Wecken war heute morgen um 6:30, wobei man nicht wirklich von wecken reden kann. Ich war jetlag-bedingt schon wach. Am Telefon hatte mir ein Mitarbeiter von Ancon Expeditions eine Abholzeit von 7:45 angekündigt, so dass ich eigentlich noch gemütlich hier im Hotel hätte frühstücken können. Das hier ist aber Mittelamerika und hier ist alles etwas unberechenbarer. Normalerweise drückt sich das ja in Unpünktlichkeit oder – wie gestern Abend – in Nichterscheinen aus, aber heute morgen stand der Tourbus um 7:15 vor'm Hotel. Von wegen also gemütlich frühstücken.
Auf dem Programm stand heute eine Erkundung der den Panama-Kanal umgebenden Dschungel vom Boot aus. Mit einem zwanzigminütigen Zwischenstopp um noch weitere Gäste einzuladen waren wir insgesamt ne Dreiviertelstunde unterwegs von meinem Hotel zur Anlegestelle der Tourboote in Gamboa. Die Truppe bestand aus zwei amerikanischen Familien, einem dänischen Ehepaar, unserem panamaischen Tourguide Victor, dem Captain des Bootes... und mir natürlich.
Ich muss jetzt erst mal was zum Panama-Kanal erzählen. Jedes Kind hat davon gehört, aber ich glaube die meisten von Euch denken dabei eher an etwas, was dem Rheinseitenkanal oder holländischen Kanälen entspricht. Anfang des 20. Jahrhunderts, als es darum ging, den Isthmus von Panama per Schiff zu überbrücken, hatte man auf Grund der Topographie die Idee, statt auf Meereshöhe einen Kanal vom Atlantik zum Pazifik zu graben, einen Stausee in der Mitte des Isthmus von Panama anzulegen und diesen mit Schleusensystemen und Durchstichen mit den beiden Ozeanen zu verbinden. Der Spiegel des Sees, der auf diese Weise entstand, der Gatun Lake, liegt 26m über dem Meeresspiegel. Schiffe, die den Kanal durchqueren, werden in drei Stufen auf diese Höhe gehoben, beziehungsweise von dieser Höhe wieder abgesenkt. Dazu gibt es an der Atlantik-Seite die Gatun Locks, mit drei Stufen, und auf der Pazifik-Seite die Miraflores Locks mit zwei und die Pedro Miguel Locks mit einer Stufe. Der See wird durch den Chagres River gespeist und er ist im Südosten durch den Gaillard Cut (= Durchstich) mit dem Pazifik verbunden.
Der Gatun Lake ist rings um vom Dschungel umgeben und auch im See selber finden sich etliche Inseln, die früher mal die Gipfel von Hügeln waren und die immer noch mit dichtem Regenwald bestanden sind. Und da gab's heute Safari. Das erste Tier, ein Dreizehen-Faultier, hatten wir allerdings schon vor Erreichen der Anlegestelle vor die Linsen gekriegt. Es folgten dann während unserer dreistündigen Bootssafari noch Kapuzineraffen, Brüllaffen, und ein junges Krokodil – man mag's nicht glauben, aber im Panama-Kanal gibt es Spitzkrokodile und Krokodilkaimane. Aus diesem Grund ermahnte uns Victor auch, nicht die Hände ins Wasser zu halten. Außerdem schafften es noch einige Wasserschildkröten und ein Leguan auf die Liste. Und natürlich etliche Vogelarten. Eine richtig schöne Dschungelsafari also, die mich sehr an meine Amazonas-Tour 2008 erinnert hätte, wenn, ja wenn da nicht noch die den Kanal durchquerenden Ozeanriesen ein surrealistisches Element reingebracht hätten. Alle Nase lang schob sich wieder ein Schiff in den Sucher der Kamera. Einfach der Hammer. Und damit wären wir dann auch beim Bild des Tages. Ein Frachtschiff auf dem Weg zum Pazifik, eingerahmt von den grünen Inseln des Gatun Lake, und darüber kreist ein Schneckenmilan. Beschreiben lässt sich das alles eigentlich kaum, zumindest nicht in dem Platz, der mir hier zur Verfügung steht. Ich fand's einfach nur super.
Ein frühes Mittagessen gab's als Picknick auf einer dieser Inseln, und nach gut drei Stunden Tour waren wir wieder in Gamboa. Aber es folgte noch ein weiterer Höhepunkt: das Besucherzentrum der Miraflores Locks, wo der Panama-Kanal erklärt wird und man darüber hinaus von verschiedenen Aussichtsplattformen dem Betrieb zukucken kann. Leider war's dort heute rappelvoll. War halt Sonntag. Deshalb überlege ich zur Zeit, ob ich nicht an einem der Tage, die ich hier in Panama City habe, noch mal auf eigene Faust zu den Miraflores Locks fahren und mir das alles mit mehr Ruhe ankucken soll. Stoff für nen kompletten Logbucheintrag gäbe es da allemal. Mal kucken.
Tja, Ihr seht dass es mir hier kein bisschen langweilig wird. Morgen kommt dann auch schon der erste Abschied von Panama City. Um neun Uhr geht mein Flieger vom Inlandsflughafen Albrook nach David, der zweitgrößten Stadt von Panama, für meine fünftägig Exkursion ins Hochland an der Grenze zu Costa Rica. Aber an Karfreitag bin ich abends wieder hier.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt’s allerdings. Ich denke nach den Ferien ist die Anschaffung eines neuen Spiegelreflexkamera-Bodys fällig. Die Sensorflecken sind gradezu explodiert und für ne 4 Jahre alte Kamera lohnt es sich nicht wirklich, nochmal 100 Euro in eine Grundreinigung zu stecken. Hmmmmm... war zwar eigentlich für dieses Jahr noch nicht vorgesehen als Anschaffung aber hilft nix. Zum Glück ist hier in Panama kein Plane Spotting geplant.
P.S. Auf Grund der zahlreichen Nachfragen: Es riecht hier nicht nach Bananen ;-)
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23. März 2013
Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...
Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.
Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.
Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.
Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.
Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.
Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.