17. Oktober 2009
Mein letzter Tag in Malta. Ich habe es ruhig angehen lassen und bin noch mal nach Valletta gefahren. Zuerst bin ich zu den Upper Barrakka Gardens spaziert, wo man eine sehr schöne Aussicht auf den Grand Harbour hat und ich dachte schon, „Warum ist das hier so voll?“ Hunderte von Leuten, Hubschrauber über dem Hafen, Fernsehen über all… Als ich mich dann soweit nach vorne, vorgearbeitet hatte, dass ich erkennen konnte was da vorging, sah ich, dass unten im Grand Harbour grade eine Segel-Regatta gestartet wurde, und nicht nur irgendeine, wie ich später dem Internet entnehmen konnte. Das Rolex Middle Sea Race gehört wohl unter Seglern in eine Kategorie mit so bekannt Namen wie Fastnet oder Sydney-Hobart (von denen beiden ich sogar schon was gehört hab). Das Rennen geht von Malta einmal gegen den Uhrzeiger um Sizilien herum und berührt außerdem noch die italienischen Inseln Pantelleria und Lampedusa. Insgesamt 606 Meilen - und dieses Jahr war ich unwissender Weise beim Startschuss dabei – und der ist wirklich ein Schuss, aus den Salutkanonen auf der Bastion an den Upper Barrakka Gardens.
Nach dem sportlichen Großereignis ging’s dann ins Café in der Triq-ir-Repubblika, wie die Hauptstraße von Valletta heißt. Es war rappelvoll, denn es war ja Samstag, aber ich habe nen 1A-Platz ergattern können und dann gemütlich gebruncht und mir die Leute angekuckt. Sehr lustig.
Die Malteser sind echt ein seltsames Volk. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie normale Mittelmeer-Anrainer, Italiener oder Südspanier zum Beispiel. Aber in solchen Klamotten wie die hier rumlaufen würde sich kein italienischer oder spanischer Mann mit einem Hauch von Selbstachtung auf die Straße trauen: Jogging-Hosen oder Shorts, vorzugsweise im Camo-Look sind an der Tagesordnung und dazu trägt der männliche Malteser unter 50 Flipflops. Obwohl’s nicht wirklich warm war – jedenfalls nicht das, was man in Mitteleuropa unter Flipflop-Wetter versteht. Da kommt bei den Maltesern voll der englische Einfluss durch. Und in die Masse der Malteser mischen sich dann noch Touristen aus aller Herren Länder oder auch schon mal Seeleute wie heute der Kapitän der MS Europa mit ein paar Offizieren, die grade im Grand Harbour vor Anker lag (Was man mit dem Internet nicht alles so rausfinden kann… *lach…) Jedenfalls hatte ich meinen Spaß beim Kaffeetrinken. Danach habe ich einfach noch ein bisschen die Aussicht an den Upper Barrakka Gardens genossen, wo inzwischen wieder halbwegs Ruhe eingekehrt war und nur der übliche Strom von Touristen den Blick auf den Hafen genießen wollte.
Im Laufe des Nachmittags ging’s dann noch mal für ein paar Stunden zum Flughafen. Spotten in Malta ist einfach schön, auch wenn es nicht besonders viel Flugbetrieb gibt und das meiste davon eben Air Malta ist. Für immer wär’s mir auch zu langweilig hier, aber so zum Entspannen in den Ferien genau das richtige. Ich brauche ja, wie Ihr wisst keinen Strand. Ein schöner Flughafen ist mir viel lieber.
Tja - und jetzt heißt es packen. Mist – da habe ich recht wenig Lust drauf und auch nicht darauf, dass ich morgen früh um halb fünf aufstehen muss. Aber hilft nix. Ich schicke jetzt das Logbuch ab, dann geh ich noch meine Rechnung im Hotel bezahlen und dann wird gepackt. Morgen melde ich mich aber noch mal bei Euch mit dem abschließenden Logbuch-Eintrag und der Schlussbewertung der Tour.
Als Bild des Tages gibt es heute den Start des Segel-Rennens – man sieht den Grand Harbour, die Segelschiffe, die Kanonen, die Menschenmassen und die Fernsehkameras. Auch wenn ich nicht sooooo der Fan vom Segelsport bin kann ich jetzt doch sagen, dass ich mal dabei war ;-)
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