12. August 2013

Ich hab geschwächelt heute morgen. Um sieben Uhr ging der Wecker, denn eigentlich wollte ich ja nach Hangzhou fahren. Aber die Hitze und das nicht unanstrengende Programm der letzten Tage und dann noch mein Kampf mit den Halsschmerzen gestern hatten mir irgendwie echt zugesetzt. Ich habe mich wie durch den Wolf gedreht gefühlt. In die Dusche und zum Frühstück habe ich es zwar geschafft, aber dann habe ich mir überlegt, dass ich für die Tour nach Hangzhou echt in Form sein müsste. Mit der U-Bahn zum Bahnhof, Fahrkarte organisieren, ne Stunde mit dem Zug, vor Ort Programm machen, wieder rechtzeitig am Bahnhof sein und zurück nach Shanghai fahren, da habe ich mich heute morgen nicht für ausgesehen... und bin wieder ins Bett gegangen.
Was soll ich sagen? Als ich um halb zwölf wieder wach wurde habe ich mich wie ausgewechselt gefühlt. Ich bin dann erst nach nebenan zum „Mäckes für Große“ und habe bei nem leckeren Starbucks Cafe Mocha nen alternativen Plan für den Tag gemacht. (Ich muss übrigens mal anmerken, dass ich mich sehr tapfer finde. Außer dem internationalen Hotelfrühstück und danach auf dem Weg zur U-Bahn bei Starbucks vorbei gönne ich mir hier keine westlichen Annehmlichkeiten. Da musste ich schon in mich hinein lachen, als ich heute in Pudong am 'Paulaner Biergarten' vorbeikam, wo drei junge Deutsche davor standen und der eine sagte: „Da kann man doch nett sitzen. Und ein Weizen kostet 80.“ Anmerkung der Redaktion: 80 Renminbi sind rund 10 Euro. Dabei gibt’s hier sehr gut trinkbares Tsingtao-Bier ab 15 RMB im Lokal und ab 5 RMB in Dosen aus dem Büdchen.)
Mein Tag sah dann folgendermaßen aus: Ich bin zuerst mit der U-Bahn nach Pudong gefahren und zwischen den Wolkenkratzern und am Huangpu entlang spazieren gegangen. In gemächlichem Tempo, denn die Hitze hat es hier immer noch in sich und Besserung ist nicht in Sicht. Apropos Sicht. Da es heute zum ersten Mal seit meiner Ankunft nicht diesig war, war heute genau der richtige Zeitpunkt für den Besuch von Pudong. Die Spitzen der Wolkenkratzer lagen nicht im Dunst und man hatte eine ziemlich gute Fernsicht. Das habe ich dann auch genutzt und bin auf's Shanghai World Financial Center gefahren. Den „Flaschenöffner“, wie ich ihn nenne. Das oberste Aussichtsdeck liegt da in 474m Höhe (das gesamte Gebäude ist 492m hoch) und ist damit zur Zeit das zweithöchste Aussichtsdeck der Welt. Gut gefallen tut mir der Wolkenkratzer übrigens nicht, aber die Aussicht ist schon atemberaubend. Da liegt einem Shanghai wirklich zu Füßen. Kaum zu glauben, dass das Gebiet das heute Pudong ist noch zu Beginn der 1990er komplett nur Ackerland war. Gute Fotogelegenheiten gab's von da oben auch, aber nachdem ich Euch ja schon Shanghai aus der Luft und eine Ansicht von Pudong geboten habe schieden die Bilder von dort für heute aus.
Gegen vier heute nachmittag bin ich dann mit der U-Bahn zur French Concession gefahren. Das ist die inoffizielle Bezeichnung für die Stadtteile von Shanghai, die früher einmal das französische Pachtgebiet waren. Obwohl die French Concession wie so vieles in Shanghai nicht vom städtebaulichen „Fortschritt“ verschont geblieben ist, findet man hier doch noch schöne Villen und schick renovierte Wohnblocks aus der Kolonialzeit, teure Läden außerhalb von Malls und europäischen Designer-Marken, und das alles durchzogen von Platanen-Alleen. In der French Concession habe ich den im Lonely Planet vorgeschlagen Spaziergang gemacht und mir ein bisschen das Leben in diesem Teil der Stadt angekuckt. Hier geht es deutlich gelassener zu als in Huangpu und Old Town. Das zeigt auch das Bild des Tages, das auf meinem Streifzug in der Nanchang Road entstand. Übrigens -  beim Bearbeiten ist mir aufgefallen, dass ich mit im Bild bin. Wer sieht's auch?
Nach dem Spaziergang bin ich zu einem frühen Abendessen in einem von meinem Reiseführer empfohlenen Restaurant für Shanghaier Küche eingekehrt. Es gab Geschmortes Schweinefleisch. Sehr lecker. Und dann bin ich wieder nach Pudong zurückgefahren, denn ich wollte den Bund vom anderen Flussufer bei Nacht sehen. Hier ist es um sieben schon zappenduster, so dass das kein Problem war. Allerdings bin ich auf der U-Bahn-Fahrt zurück nach Pudong in die Rush-Hour geraten. Das war schon recht voll, aber die zwei Tsingtao-Bier zum Abendessen hatten mir die nötige Gelassenheit und den erforderlichen Drängelwillen mit auf den Weg gegeben.
Der Tag klang also schön gemütlich am Huangpu mit Blick auf die erleuchteten Häuser am Bund und die dahinter liegenden Wolkenkratzer aus.
Hmmmmmm... morgen ist schon mein letzter Tag hier in Shanghai. Ich werde ihn auch wieder gemütlich angehen.


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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.