2. April 2013
Ahhhhhhh... die Karibik... die Luft ist lauwarm, spürbar kühler als in Panama City und bei weitem nicht so drückend... das Wasser ist hellblau... es weht ein leichter Wind... über dem Meer kreisen die Fregattvögel... ich sitze auf dem Deck vor meinem Zimmer, sehe auf die Bucht und die Brandung draußen am Riff... es dämmert... … …
Hmmmm... die Karibik... der Himmel hat verschiedene Grautöne... es regnet, und zwar nicht zu knapp... irgendwie totale Verschwendung, wenn's ins Meer regnet... die See ist unruhig... über dem Ort kreisen die Rabengeier und an den Straßenecken türmt sich der Müll... viele Häuser sind heruntergekommen... Hunde streunen durch die Straßen... die Leute scheinen in einem anderen Land zu leben als die Menschen in der Hauptstadt... und die Touristen sehen nicht selten aus, wie zu spät geborene Hippies... … …
Wenn Ihr jetzt nach dem Lesen der Einleitung verwirrt seid, dann geht’s Euch wie mir. Beide Beschreibungen von Bocas del Toro sind zutreffend und die Mischung kommt der Wirklichkeit wahrscheinlich am nächsten. Man kann hier nicht nur auf eine der beiden Seiten sehen.
Mein Tag begann heute morgen um 4:30Uhr. Eine halbe Stunde später saß ich im Shuttlebus zum Flughafen Albrook für den Flug nach Bocas del Toro. Um diese Uhrzeit dauert so ein Transfer vom Stadtteil Bella Vista, wo mein Hotel liegt, grade mal ne Viertelstunde. Der Flug war kurz und schmerzlos, wieder mit ner Fokker 50, aber schon Sekunden nach dem Aufsetzen war klar, dass ich einen Kultursprung getan hatte. Die Landebahn in Bocas del Toro hat Schlaglöcher.
Am Flughafen wurde ich von Hercilia, der Managerin des Bocas Inn, abgeholt. Ich wohne hier nämlich in der Ancon Expeditions-eigenen Lodge, mit Blick auf die Bucht und einige Inseln des Archipíelago de Bocas del Toro. Das ist eine der vielen Inselgruppen, die der panamaischen Karibikküste vorgelagert sind. Der Hauptort liegt auf der Isla Colón und heißt ebenfalls Bocas del Toro und ist gleichzeitig die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Dass es sich bei dem Ort um einen größeren Verwaltungssitz handelt sollte man nicht glauben, wenn man durch die Straßen spaziert. Es hat doch mehr von einem großen Dorf.
Um kurz nach acht heute morgen war ich schon mit Hercilia im Quartier und zum Glück konnte ich mein Zimmer direkt beziehen. Die Veranda hat es in sich. Da konnte ich es mir nicht verkneifen, direkt ein zankendes Foto bei Facebook zu posten. Aber dann fing es an zu regnen und hörte auch bis nach Mittag nicht mehr auf. War aber nicht so schlimm, denn ich habe mich erst mal schön in die Hängematte gelegt und den fehlenden Schlaf nach geholt, umgeben von der lauen karibischen Brise und dem entfernten Rauschen des Meeres am Riff. Ich hatte schon Lust da hängen zu bleiben. Am späteren Mittag bin ich aber dann doch ein bisschen durch den Ort spaziert und habe im Supermarkt etwas Verpflegung besorgt. Natürlich mit Schirm. Den hatte ich auch dringend nötig, denn es gab immer wieder Schauern.
Gegen halb vier, nach meiner späten Mittagspause, habe ich mir dann Fernglas, Vogelbestimmungsbuch und Schirm geschnappt und habe ein bisschen den Ort erkundet. Ganz im Ernst, es ist überhaupt nicht die Vorstellung, die man so landläufig von Karibik-Idyllen hat. Ich habe mich ziemlich an meinen Aufenthalt in Cahuita, Costa Rica, erinnert gefüllt, wo der Ort auch keinen tollen Eindruck machte. Immerhin sind hier in Bocas die Straßen asphaltiert... *lach...
Hängengeblieben bin ich auf meinem Streifzug dann – so blöd das jetzt klingt – am Flugplatz. Als ich dort gegen halb fünf vorbeikam wurden etliche Touris ausgeladen und da habe ich einfach ein bisschen gewartet und wurde mit gleich zwei Air Panama-Maschinen belohnt. Zäune gibt’s hier am Flughafen nur symbolische und die meisten sind kaputt. Man kann theoretisch einfach auf die Landebahn laufen, und die Einheimischen tun das auch. Nach ner guten Stunde Flugbetriebs- und Vogelbeobachtung bin ich zurück zum Bocas Inn und habe mich bei Hercilia nach dem Tourprogramm erkundigt. Morgen früh um halb zehn kann man ne Bootstour unternehmen, unter anderem mit Vogelbeobachtung, aber eben auch mit Pause zum Schnorcheln und Baden. Letzteres ist ja nicht so meins, und darüber hinaus habe ich natürlich meine Reisekaugummis zu Hause gelassen. Eventuell gehe ich dann morgen noch mal kurz zur Farmacia. Ich denke aber sowieso dass ich das Tourprogramm sehr wetterabhängig machen und auch kucken werde, was Hercilia morgen früh über die Bedingungen auf dem Meer sagt.
Als Bild des Tages gibt es heute die Karibik im Regen - fotografiert von der Veranda der Bar hier im Bocas Inn. Sieht man auch nicht alle Tage, wie's ins Meer regnet.
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23. März 2013
Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...
Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.
Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.
Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.
Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.
Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.
Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.
Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.