27. März 2013

Ein komischer Tag war heute. Irgendwie habe ich das Gefühl, nicht wirklich viel getan zu haben. Los ging's mit einem letzten Versuch von Vogelpirsch auf der Finca Lerida. Um kurz nach sechs ging der Wecker und wenig später war ich unterwegs, dieses Mal auf einem anderen Trail als gestern, der darüber hinaus auch von Rolando, der gestern die Plantagenführung  mit uns gemacht hat, empfohlen worden war. Leider war das Wetter noch schlechter als gestern. Nicht nur, dass es stürmte, dazu war's auch bedeckt und immer wieder fielen ein paar Tropfen Regen. Wind ist immer ganz schlecht, wenn's um Vogelbeobachtung geht. Entsprechend gering war dann auch die Ausbeute. Dass das Frühstück heute deutlich besser war als gestern war da nur ein schwacher Trost. Der Quetzal hatte sich also wieder rar gemacht.
Nach dem Frühstück habe ich noch ein bisschen Vögel fotografiert und noch ein bisschen die Hängematte genutzt, denn die späteste Check-out-Zeit war 12 Uhr mittags und die Strecke, die ich heute fahren musste war nicht so wirklich lang. Andererseits kann man auch nicht so besonders schnell fahren. Die Straßen hier in Panama, genauer gesagt in der Provinz Chiriqui, sind zwar gut gebaut, aber vor allem wenn man ein bisschen abseits der im vierspurigen Ausbau begriffenen „Rennstrecke“ David – Boquete unterwegs ist, sind sie schmal, kurvig und mit beträchtlichen Steigungen und Gefällen.
Gegen elf Uhr bin ich von der Finca Lerida aufgebrochen, nicht ganz leichten Herzens, denn es hat mir dort super gefallen und wenn ich nochmal nach Panama komme, dann würde ich den Ort bedenkenlos wieder auf's Programm setzen. Die Weiterreise ging zuerst über Boquete nach Dolega. Auf der Strecke war ich auch gekommen. Spannend war jetzt vor allem zu sehen, wie das Thermometer auf dem Armaturenbrett meines Hyundai mit jedem Meter, den es bergab ging nach oben kletterte. Ich war auf knapp 1700m bei 18 Grad losgefahren und in Dolega auf 250m war ich bei 35 Grad angekommen. Nicht schlecht, oder?
Von Dolega an ging's dann grob in westlicher Richtung weiter bis zu der Straße die wieder in die Berge führte, dieses Mal zum Westhang des Volcan Baru. Und wieder wurde es, je höher ich kam – und je näher meinem Ziel der heutigen Etappe – wieder kälter und dann fing's an zu regnen. Und hat bis jetzt immer noch nicht aufgehört. Gut dass ich vorher noch ein bisschen Sonne tanken konnte. Entsprechend habe ich hier in Guadalupe heute auch nichts mehr unternommen, sondern mich schön mit Laptop, Fernglas und Vogelbestimmungsbuch auf den Balkon hier in der Los Quetzales Eco Lodge gesetzt, und die nassen Vögel im Garten beobachtet. Man mag's glauben oder nicht, aber da sind schon wieder etliche neue Arten dazugekommen. Ich werde nachher mal zählen.
Das Quartier hier ist echt nett, aber ich muss sagen, dass ich es mir irgendwie anders vorgestellt hatte. Es liegt nämlich mitten im Dorf, zwar eine weitläufige Anlage mit Garten, aber eben doch im Ort. Andererseits sind die vogelkundlichen Exkursionen hier im Preis mit drin. Morgen früh hoffe ich, dass ich dann unter Anleitung ein bisschen was zu sehen kriege.
Da der Nachmittag also wie erwähnt eher faul war ist die Ausbeute an Bildmaterial heute eher bescheiden im Vergleich zu den letzten Tagen. Trotzdem gab's natürlich etliche schöne Motive. Ein Blick auf den wolkenverhangenen Baru war mit in die engere Auswahl gekommen, aber ich habe mich dann doch für die drei Erntearbeiter mit ihrem John Deere und der Karre voll Apfelsinen entschieden. Die Fahrt ging nämlich heute über weite Strecken durch Viehweiden und große Orangen-Plantagen. Von Bananen dagegen keine Spur.
So -  ich werde mich jetzt mal auf den Weg zum Abendessen machen und für morgen früh alles arrangieren. Der Schirm geht auf jeden Fall mit zur Rezeption.

P.S. Aktueller Stand: 60 Vogelarten in vier Tagen... Hmmmmmm – mir kommt's vor als wäre ich schon viel länger hier.



 

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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.