20. Juli 2008
Die Amazonasschiffer haben wieder festen Boden unter den Füßen. Donnerwetter - war DAS schön. Heute morgen sind wir ein letztes Mal mit dem Beiboot auf Pirsch gegangen und es war die beste, ertragreichste, Safari der letzten sechs Tage. Etliche Vogelarten – darunter auch einige Erstsichtungen für diese Tour – ich denke mal, dass ich inzwischen bei 70 Arten bin. Außerdem gab’s natürlich Delphine, die sich hier an fast jeder Ecke tummeln, ein Faultier und Affen. Zuerst eine Familie Roter Brüllaffen und dann noch zwei Familien Totenkopfaffen. Ich mag zwar keine Affen, wie Ihr ja wahrscheinlich inzwischen wisst, aber ein Totenkopfäffchen hat es trotzdem zum Bild des Tages geschafft. Man sollte es kaum für möglich halten ;-)
Danach ging’s wieder auf’s Schiff und die letzte Etappe zurück nach Manaus stand an. Ein letztes Mal die Fahrt auf der Amazon Clipper genießen, über das riesige Gewässer blicken, Dschungel und kleine Siedlungen am Ufer – ich sag Euch, der Amazonas ist soooooo schön. Und ich denke, dass die Fahrt mit einem Flussboot die einzig sinnvolle Weise ist, den Fluss zu erkunden. wir sind an mehreren Lodges vorbeigefahren. Mal abgesehen von dem Touri-Rummel, der da veranstaltet wird (inklusive zahmer Aras, die da rumfliegen) sieht man so nur einen winzigen Ausschnitt des Flusses. Dafür mussten wir zwar ein paar Tage mit kaltem Amazonas-Wasser duschen, aber das hat wenig ausgemacht. Doch, im Ernst. Das Duschwasser auf dem Schiff kam direkt aus dem Bach :-)
Heute Nachmittag ging dann der Flieger nach Brasilia. Leider hatte ich keinen Fensterplatz, aber zum Glück konnte ich vorher in Manaus noch ein bisschen spotten. Schade, dass da nicht mehr Verkehr war, denn was die Spottermöglichkeiten angeht, liegt Manaus im oberen Mittelfeld. Überhaupt hatte jeder brasilianische Flughafen, auf dem ich bisher war, eine Zuschauerterrasse. Sowas lob’ ich mir doch – selbst wenn sie verglast ist.
Morgen kriegen wir erst noch eine kurze Stadtbesichtigung hier in der brasilianischen Hauptstadt, die Anfang der 1960er nach allen Regeln der damals modernen Städteplanung und Städtebaukunst aus dem Boden gestampft wurde. Heute Abend waren wir schon an der erleuchteten Kathedrale. Ich bin mal gespannt, wie das alles im Hellen aussieht. Um 11 fliegen wir dann nach Cuiabá im Bundesstaat Mato Grosso und gehen zum zweiten naturkundlichen Schwerpunkt der Tour über – dem Pantanal. Das Pantanal ist das größte Feuchtgebiet der Erde und soll zur Tierbeobachtung noch viel besser sein als der Amazonas, weil es hier weniger Dschungel und mehr offene Flächen gibt. Ob’s stimmt kann ich Euch demnächst sagen. Vier Nächte sind wir im Pantanal und danach noch eine im Cerrado (dazu mehr, wenn es soweit ist). Ich weiß nicht, ob ich da Internet haben werde. Eventuell müsst Ihr Euch also wieder etwas gedulden, bevor das nächste Reiselogbuch in Eurem Postfach aufschlägt.
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