15. Juli 2020

Um 9:20Uhr heute morgen hätte mein Flieger von Porto Santo nach Madeira starten sollen, nachdem ich ja schon eine unfreiwillige Übernachtung auf der Insel verbracht hatte. Um sieben ging mein Handywecker und kurz danach klingelte auch mein Telefon, mit dem Weckanruf, den ich sicherheitshalber beauftragt hatte. Um viertel vor acht kam pünktlich das Taxi, das das Hotel bestellt hatte, und ich war schon in Gedanken dabei, den Rest des Tages nach meiner Rückkehr nach Funchal zu verplanen.
Die Erfahrungen von gestern hatten mich natürlich schlau gemacht und als alter Plane Spotter habe ich das Geschehen am Flughafen in Madeira mit Hilfe von flightradar24, sowie der Flughafenwebseite genau im Blick gehabt. Dass die beiden morgendlichen Flüge der easyJet von Porto und Lissabon nach einigen Warteschleifen wieder an ihren Ursprungsort zurückflogen, war jetzt nicht wirklich verheißungsvoll. Auch nicht, dass Azores Airlines den Flug von Ponta Delgada gleich ganz gestrichen hat und das TAP die Morgenmaschine gar nicht erst in Lissabon starten ließ.
Um zwölf entschied sich Binter Canarias dann endlich, Nägel mit Köpfen zu machen und den Flug für 16:00Uhr neu anzusetzen. Ich bin zu Fuß zu einem Restaurant in der Nähe des Flughafens marschiert, das mir Google Maps gezeigt hatte. Bis nach Vila Baleira war‘s mir zu Fuß zu weit und auf ein Taxi hatte ich keine Lust. Das Essen war echt okay, und mit entsprechend besserer Laune (weil satt) bin ich zurück zum Flughafen. Ich habe noch ein bisschen auf der verwaisten Zuschauerterrasse gesessen, flightradar24 im Blick behalten und auf das Vorfeld gekuckt, wo außer der EC-KYI kein weiterer Flieger stand.
Kurz vor vier war Einsteigen, wenig später waren wir in der Luft und nach 18 Flugminuten und einem sehr turbulenten Anflug auf Fuchal hatte mich Madeira wieder. Rund 23 Stunden Warten für einen Flug von 18 Minuten… Tja… so kann‘s gehen. Ich hatte zu Beginn dieser Reise überlegt, ob ich die Tour guten Gewissens überhaupt „Sommer-Abenteuer“ nennen kann, wo es doch eigentlich alles unspektakulär werden würde. Aber  ich denke, das mit dem Abenteuer ist spätestens seit meiner Mini-Robinsonade auf Porto Santo schon okay.
Hier in Funchal habe ich heute nichts mehr unternommen, sondern den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Fotos auf den Laptop ziehen, nen Abendsnack aus den noch vorhandenen Lebensmitteln, zwei Gläser Rotwein… und gleich zwei Logbucheinträge schreiben. Das muss reichen. Für morgen habe ich eine Fahrt in den Westen der Insel angedacht. Werde ich aber auch vom Wetter abhängig machen.
Das Bild des Tages zeigt den Flughafen von Porto Santo, wo ich den größeren Teil des Tages verbracht habe. Ansonsten habe ich nichts fotografiert, und da Binter Canarias sehr knickerig mit den Fensterputzern ist, gibt es auch keine brauchbaren Fotos aus dem Flugzeug.


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