14. Juli 2021

Tja, jetzt sitze ich hier und sehe auf wdr.de Hochwassermeldungen aus der Heimat… Das hatte ich zuletzt in den Herbstferien 2007, als ich in Griechenland saß und in Kreuzweingarten auch landunter war. Schöner Mist. Ich hoffe es geht Euch allen gut.
Hier in Andenes dagegen scheint gerade die Sonne in mein Wohnzimmer. Gute Abwechslung, nach dem gestrigen Regentag. Auch heute morgen hat’s hier noch ein bisschen gefiselt.
Auf halb acht hatte ich den Wecker gestellt, denn um 9:00 Uhr startete ja schon meine heutige Whale Watching-Tour und mir war gestern gesagt worden, dass ich spätestens um halb neun vor Ort sein sollte. Auf dem Weg zum Hafen habe ich mir in ner Bäckerei noch einen belegten Bagel gekauft, denn mit nüchternem Magen raus auf’s Meer, das ist selbst mit Superpep keine gute Idee. Die heutige Tour fand in einem Zodiac statt. Vor dem Start also das übliche Prozedere: rein in den Thermoanzug und dann auch noch die selbstaufblasende Rettungsweste um den Hals. Ich hatte ein bisschen Brasel, mein Equipment entsprechend zu verstauen. Für die Canon hatte ich eine Plastiktüte mit, die ich, damit sie mir nicht wegfliegen konnte, am Riemen der Kamera festgemacht habe. Ein Arrangement, das sich heute bewährt hat und auch in Zukunft Verwendung finden wird, wenn ich mal wieder mit nem „Schlauchboot“ raus auf’s Meer will.
Schon beim Um- und Anziehen sprachen die Mitarbeiter von Sea Safari davon, dass im Fjord ein Trupp Grindwale gesichtet worden sei. Hmmmmm… das war jetzt nicht meine erste Wa(h)l aber es ist halt ne Safari und man nimmt was man kriegt… *lach…
Nach ner Viertelstunde Fahrt über den weitgehend ruhigen Fjord hatten wir die Grindwale, um genau zu sein die Langflossen-Grindwale, erreicht und haben dann ungefähr zwei Stunden in ihrer Nähe verbracht.
Die Gruppe hatte 30 bis 40 Tiere – so erklärte zumindest die uns begleitende Meeresbiologin, die auf jeden Fall mehr Erfahrung darin hat, sowas einzuschätzen. Dadurch, dass die Wale ständig auf- und abtauchen hätte ich durch meine Beobachtung jetzt nicht sagen können, ob es 15 oder 50 waren.
Der Trupp war in eher gemütlichem Tempo unterwegs. Wahrscheinlich hatten sie heute morgen schon gut gefrühstückt. Jedenfalls konnte man sehen wie immer wieder mal ein Wal für kurze Zeit an der Oberfläche verharrte. So schlafen Grindwale. Genau wie Delphine übrigens immer nur mit einer Gehirnhälfte. Wale und Delphine haben keinen Atemreflex. Das wäre auch bei ihrer Lebensweise ziemlich doof. Der Nachteil davon ist aber, dass sie ständig ans Atmen denken müssen, und folglich natürlich auch nie komplett schlafen.
Grindwale leben in Familiengruppen. Weibchen und Männchen kann man an der Form der Rückenflosse unterscheiden. Das sieht man auch im Bild des Tages. Von den beiden Tieren im Hintergrund ist das linke mit der dicken Flosse ein Männchen und das rechte mit der schlanken ein Weibchen.



Hmmmmm… ich muss gestehen, dass ich angesichts der Nachrichten aus der Heimat jetzt keinen Kopf mehr für’s Logbuchschreiben habe. Mal kucken, wie’s morgen aussieht. Je nachdem schicke ich es dann so wie es jetzt ist, oder ergänze noch ein bisschen was.


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