7. Juli 2021
Auch heute habe ich den Tag gemütlich angehen lassen und bin mit einem schönen Frühstück hier im Hotel gestartet. Da ich die Stadt ja schon in den letzten beiden Tagen ausführlich erkundet hatte, hatte ich mir überlegt, heute eine Böötchenstour zu machen. Nach dem Frühstück bin ich also zur bergener Touristeninformation, hab mich beraten lassen und habe dann eine Fahrt durch die Fjorde nach Mo gebucht. Um 14:00Uhr sollte es los gehen, so dass ich noch ein bisschen Zeit hatte. Ich bin also erst zum Dom von Bergen spaziert. Der war zwar geschlossen, aber immerhin konnte ich die englische Kanonenkugel im Turm sehen und fotografieren. Das Geschoss ist eine Erinnerung an die Schlacht in der Bucht von Bergen am 12. August 1665 während des Englisch-Niederländischen Krieges. Damals überfiel eine englische Flotte die niederländischen Handelsschiffe in der Bucht von Bergen. Die Niederländer wehrten sich tapfer und gewannen die Schlacht.
Gegen Mittag bin ich bei Starbucks eingekehrt, nicht zuletzt, um den Hotelmitarbeiterinnen genügend Zeit zu geben, mein Zimmer parat zu machen. Für ein bisschen frühe Siesta hatte ich aber doch noch Zeit, denn zum Bootsanleger sind es nur ein paar Schritte von meinem Hotel aus. Pünktlich um 14:00 hieß es „Leinen los!“ und dann sind wir mit dem Katamaran raus in den Byfjord, dann halb rechts in den Osterfjord, weiter in den Romarheimsfjord und dann nach dem Durchbruch bei Mostraumen in den Mofjord. Auf der Karte könnt Ihr die Route genau sehen.
Bei der Ausfahrt hatten wir Kaiserwetter und so habe ich schön an der Reling gestanden, das Panorama genossen und den lieben Gott nen guten Mann sein lassen. Was auffällt ist, wie dicht besiedelt die Gegend hier noch ist, inklusive Hochhausbausünden. Später wurde es aber dann doch etwas wilder und - wie soll ich sagen? - norwegischer. Also, eher so die Landschaft, die man sich hier vorstellt. Alles natürlich in der Light-Variante, denn an die großen Fjorde wie Hardanger- oder Sognefjord oder die berühmte Strecke zum Geirangerfjord kam die heutige Tour natürlich nicht heran. Aber eindrucksvoll war es trotzdem, wie das Bild des Tages zeigt. Das ist die Stelle, wo der Mostraumen-Kanal den Romarheimsfjord mit dem Mofjord verbindet. (Es wundert jedenfalls nicht, warum Slartibartfast für die Fjorde einen Preis bekommen hat.)
Gut anderthalb Stunden dauerte die Fahrt bis Mo und es gab dabei auch Erklärungen auf Norwegisch und Englisch. Norwegisch ist besonders. Wenn man es irgendwo geschrieben liest, dann kriegt man als deutscher Muttersprachler schon ziemlich gut mit, worum es geht. Aber gesprochen versteht man kein Wort.
Außer Panorama gab es während der Tour auch noch ein bisschen Vogelbeobachtung. Möwen, Eiderenten, Austernfischer, Flussuferläufer, ein Gänsesäger und sogar ein – leider nicht fotografierbarer – Seeadler. Ich hoffe mal, dass es nicht die einzige Seeadlersichtung auf dieser Tour war.
Gegen viertel nach fünf waren wir wieder zurück in Bergen und bei unserer Einfahrt in den Hafen beschloss das Wetter dann doch noch, Bergens klimatischen Ruf zu retten. Es fing an zu regnen. War mir aber ziemlich egal. Ich bin nämlich direkt für ein frühes Abendessen eingekehrt, denn heute abend muss ich noch viel erledigen. Um genau zu sein muss ich Koffer packen, denn morgen endet das erste Kapitel meines Norwegen-Sommerabenteuers. Der Auftakt in Bergen war jedenfalls ein Auftakt nach Maß. Bergen hat mir gut gefallen, wobei vielleicht auch ein Tag weniger gereicht hätte, aber dann hätte ich die Fjordexkursion nicht machen können.
Morgen mittag geht es nach Bodø. Das liegt von hier aus gesehen schon hinter dem Polarkreis. Ich bin sehr gespannt, denn morgen steht auch die erste Begegnung mit einer neuen Fluggesellschaft an. Außerdem habe ich ab morgen einen fahrbaren Untersatz. Ich werde also auf jeden Fall was zu berichten haben.
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