22. Juli 2008

Heute war der erste komplette Safari-Tag im Pantanal – und er hätte kaum erfolgreicher sein können. Am Morgen war um fünf Uhr Wecken. So langsam scheine ich mich an das frühe Aufstehen zu gewöhnen. Um halb sechs sind wir dann im ersten Morgenlicht losgezogen – zu Fuß hinein in den Pantanal. Es wimmelt hier von Vögeln. Wir haben von Nandus über Reiher, Störche und Ibisse, Sperber und Blatthühnchen, bis hin zu Fliegenschnäppern und Kolibris fast alles gesehen. Genau das richtige für mich. Mittlerweile bin ich wohl bei rund 100 Vogelarten angekommen. Nach rund vier Kilometern Wanderung gab’s dann Frühstück – bei so ner Vogelpirsch kriegt man echt Hunger. Oh – und es waren nicht nur Vögel. Auch zwei Füchse sind uns begegnet. Und die sind hier ungefähr so groß wie Kojoten. Genau weiß ich nicht welche Art es war, das werde ich wohl zu Hause noch mal nachkucken müssen.
Mittagessen gab es hier in der Lodge und danach erst mal ne ausgedehnte Siesta. Zwischen Mittag und vier Uhr nachmittags ist es hier einfach zu heiß, um irgend was Großartiges zu unternehmen. Und da das einheimische Vieh viel schlauer ist als die Touristen sieht man natürlich in dieser Zeit auch weder Vögel noch andere Tiere.
Gegen 16 Uhr bin ich dann wieder losgezogen. Wir hatten kein gemeinsames Programm. Man konnte wieder mit Reginaldo auf ne Waldwanderung gehen, aber ich hatte irgendwie keine Lust auf feste Schuhe und lange Hose. Deshalb bin ich, wie auch etliche andere aus der Truppe über den lodge-eigenen Steg zu einer der beiden lodge-eigenen Aussichtsplattformen marschiert. Schöner Spaziergang von rund 800 Metern und dann eben rauf auf die 25m hohe Aussichtsplattform. Vögel gab’s zwar nicht so viele, aber ich habe schon auf dem Weg ein paar Nasenbären gesehen und an der Plattform gab es dann eine Familie Schwarze Brüllaffen (wobei interessanterweise die Weibchen und Jungtiere dieser Affenart blond sind und nur die erwachsenen Männchen schwarz) und eine Familie Grauer Kapuzineraffen. Auf dem Rückweg wurde einem mal wieder so richtig klar, wie tief man hier in der Natur lebt. Ein Kaiman von rund zwei Metern lag mitten auf dem Weg zur Lodge und blockierte quasi den Eingang. Zum Glück bequemte sich die Panzerechse aber, uns Platz zu machen. Aus dem Weg räumen wäre nämlich nicht ganz so einfach gewesen. Beim Einchecken war uns nämlich schon gesagt worden, dass die Kaimane alle friedlich sind, aber dass man sie nicht zanken darf, denn sie wüssten, sich zu wehren.
Jetzt sitze ich grade auf meiner Terrasse und die Fledermäuse sausen um mich rum. Die Biester sind echt groß, so circa 30cm Flügelspannweite und die haben keine Hemmung zwischen meinem Laptopbildschirm und mir durchzufliegen. Das muss man sich mal vorstellen. Habt Ihr schon mal den Luftzug gespürt, den ne Fledermaus verursacht? Seht Ihr – ich auch nicht... bis heute.
Das Bild des Tage ist heute das schmusende Paar Hyazinth-Aras, die uns auf der Morgensafari begegnet sind. Die Auswahl ist mir echt nicht leicht gefallen. Das kann ich Euch schon sagen. Bin gespannt, was ich Euch morgen präsentieren kann.

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