16. Juli 2024
What a day… Ich bin wieder in Darwin, Ausgangs- und Endpunkt des ersten Kapitels in meinem Sommerabenteuer 2024. Die letzten zehn Tage hatten es in sich und meine Erwartungen sind sogar noch weit übertroffen worden.
Heute morgen hieß es erstmal Abschiednehmen von meinem Quartier im Litchfield Tourist Park. Hier hätte ich echt noch länger bleiben können. Beim Beladen des Suzukis fiel mir auf, dass Asche auf dem Auto lag. Die Buschfeuer in der Umgebung von Batchelor hatten dazu geführt, dass in der Nacht der eine oder andere Aschefitzel auf meinem Mietwagen gelandet war.
Nach dem Auschecken habe ich mich auf den Weg in den Nationalpark gemacht. Nur eine Straße führt hindurch, und von der gehen Stichstraßen zu den Sehenswürdigkeiten ab.
Allein war man auch heute nicht wirklich. Das liegt daran, dass der Park nur rund 120km von Darwin entfernt liegt. Für australische Verhältnisse also direkt um die Ecke. Ich habe aber trotzdem ein paar ruhige Ecken gefunden und mir zum Beispiel an den Tolmer Falls einen ausgedehnten Buschspaziergang gegönnt. Es ist schon schön hier. Auch am Walker Creek bin ich ein bisschen spazieren gegangen. Hier entstand auch das erste Bild des Tages. So idyllisch kann der australische Busch sein. Einzig unter Safari-Gesichtspunkten ist der Litchfield-Nationalpark hinter meinen Erwartungen zurückgeblieben. Okay, ich hätte heute morgen zwei Stunden früher losfahren können, aber da war mir mein Schlaf dann doch wichtiger.
Um zumindest noch ein bisschen mein Safari-Glück zu versuchen bin ich noch zum Charles Darwin-Nationalpark gefahren. Der liegt praktisch vor den Toren von Darwin und was soll ich sagen? Zack, direkt zwei neue Vogelarten auf der Liste. Zwar nicht neu auf der Liste, aber dafür sehr schön anzusehen war der Weißbauch-Raupenfänger, der es zum zweiten Bild des Tages geschafft hat.
Während ich also im Charles Darwin-Nationalpark, wo ich im Gegensatz zum Litchfield-Nationalpark so gut wie allein war, Mittagspause machte, donnerten im Hintergrund die Flieger der Teilnehmernationen vom Flughafen Darwin aus in den Himmel.
Okay, ein bisschen spotten wollte ich ja sowieso noch und so bin ich nach der Mittagspause zuerst zu meinem schon bekannten Spotterplatz an der Totem Road gefahren, wo ich letzte Woche Flieger gekuckt hatte. Heute kam der Wind aber aus der anderen Richtung und so hatte ich nur abfliegende Maschinen vor der Nase, was bei Militärflugzeugen nicht so wirklich viel Spaß macht, bei den Steigraten, die die an den Tag legen.
Ich habe mir also nen neuen Platz gesucht, an der Amy Johnson Avenue am anderen Ende der Piste. Dass ich hier richtig war, dass sah ich direkt an der Vielzahl der hier stehenden Autos und der Spotter in Campingstühlen. Den Rest des Tages habe ich also mit Fliegerkucken verbracht und sogar meine kühnsten Vorstellungen wurden übertroffen. Eagles, Vipers, Lightnings, Harriers, Typhoons, Flankers, Fighting Eagles, Gripens… ne Hercules, ne Poseidon und dazu noch der zivile Verkehr. Es war richtig was gebacken. Ich habe auf viele Monate hinaus Material für das Fliegerrätsel. Sehr sehr cool. Hätte ich nicht gedacht, dass ich bei dieser Reise mitten in einer der größten Luftwaffenübungen der Südhalbkugel lande. Und ich fand es auch sehr interessant zu sehen, wie zum Beispiel zwei indische Sukhoi Su-30 Flanker im Formationsflug mit zwei italienischen Eurofighter Typhoon von einem Einsatz zurück kamen. Leider waren die Deutschen während meiner Zeit am Zaun heute allerdings nicht am Start, genauso wenig wie die Franzosen und Spanier, und auch die Hornets haben sich heute rar gemacht.
Echt viele Leute waren zum Spotten hier hingekommen. Die meisten waren ältere Australier, aber auch junge Leute oder Familien mit Kindern. Und ich würde nen Kasten Kölsch drauf wetten, dass die vier jungen Asiaten, die mit einem schicken Auto mit Kennzeichen aus New South Wales (also dem Bundesstaat in dem Sydney liegt) auftauchten, und die dann mit dicken Kameras in ihren Campingstühlen saßen, auf ihren Handys und Laptops flitschten, und sich nicht miteinander unterhielten, also ich würde wetten, dass die vier vom chinesischen Geheimdienst waren.
Bis kurz nach sechs habe ich dem Treiben der metallenen Vögel zugesehen und dann bin ich zu meinem Quartier aufgebrochen. Ich hab jetzt nen Ohrwurm… „Club Tropicana“ von Wham! Liegt wahrscheinlich daran, dass ich die letzte Nacht hier in Darwin im Club Tropical Resort wohne… *lach…
Ich glaube ich verschiebe das Kofferpacken auf morgen früh. Mein Flieger geht um 11:35h. Vorher muss ich auch noch den Suzuki tanken und zurück geben. Er hat mich gut durch die Gegend getragen, auch wenn er als einziger Kleinwagen zwischen all den SUVs, Jeeps und Landcruisern auf den Parkplätzen manchmal etwas verloren wirkte. Ein größeres Auto hätte ich echt nicht gebraucht.
Zum Ende des ersten Kapitels meiner Australien-Tour habe ich Euch nicht nur die Karte mit der heutigen Tagesetappe angehängt, sondern auch noch zwei weitere Landkarten. Die ein Karte zeigt das Gebiet in dem ich unterwegs war. Die roten Pfeile markieren meine Übernachtungsstationen. Die Fahrtstrecke betrug knapp 2000km. Auf der anderen Karte habe ich Euch mal das Gebiet in dem ich unterwegs war in eine größere Ansicht von Australien eingezeichnet. So habt Ihr eine etwas bessere Vorstellung von den geographischen Zusammenhängen.
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