19. Juli 2014

Ich bin in Phoenix... ein ziemlicher Kontrast zum Grand Canyon. Und hier ist es heiß. Vierzig Grad. Außer Autofahren habe ich heute nicht viel gemacht.
Nach dem Frühstück habe ich in der Bright Angel Lodge ausgecheckt und bin dann sofort aufgebrochen. Sicherheitshalber bin ich nicht noch mal zum Canyon-Rand, sonst hätte ich mich vielleicht nicht losreißen können... *lach...
Vom Haupteingang des Grand Canyon Nationalparks führte die Fahrt zuerst ziemlich grade nach Süden, mit einem kleinen Schlenker durch die San Francisco Mountains nach Flagstaff. Hier habe ich getankt und mir nen Modekaffee bei Starbucks gegönnt, und dann ging es auf die Autobahn.
Hier in Arizona gibt es – wie auch in anderen Bundesstaaten – am Straßenrand Schilder, die anzeigen, auf welcher Höhe über dem Meeresspiegel man sich befindet. Gestartet war ich ja heute morgen auf etwas über 2000m, angekommen bin ich jetzt bei rund 350m. Das macht schon was aus. Vor allem was die Temperaturen angeht.
Auch wenn es einem nicht so auffiel (bis auf einige Stellen), aber die Fahrt auf dem Interstate ging eigentlich permanent bergab. Was allerdings auffiel, das war die Veränderung in der Vegetation. Ich bin wieder in der Wüste angekommen. Im Gegensatz zur Four Corners-Region ist das hier aber die sogenannte Sonora-Wüste. Man kommt sich ein bisschen wie in John-Wayne-Country vor. Mit Riesenkakteen und Cholla-Kakteen und Mezquite-Büschen. Und oben drüber kreisen die Truthahngeier. Wildester Südwesten, wie aus dem Bilderbuch. Wenn ich wieder zu Hause bin werde ich mir wieder mal „El Dorado“ ankucken.
Die Fahrt nach Phoenix ging recht flott und ich habe nur einen kurzen Besichtigungsstopp am Montezuma Castle National Monument gemacht. Hier war ich vor zwanzig Jahren auch schon mal. Eine Anasazi-Siedlung in einem Felsalkoven. Aber ich muss ehrlich sagen, dass es seit Mesa Verde in der Hinsicht keine Steigerung mehr geben kann. Ich war also schon nach ner Viertelstunde wieder im Auto.
Am frühen Nachmittag bin ich im Hotel angekommen. Das war gar nicht so verkehrt, denn so konnte ich noch ein bisschen Siesta machen. Ich wohne hier nicht direkt in Phoenix, sondern in Tempe, einer der zum Großraum Phoenix gehörenden Stadtbezirke, im Südosten gelegen. Das macht es am Montag leichter von hier wieder aufzubrechen, denn ich muss auf dem Weg nach Tucson nicht noch durch die ganze Stadt gurken.
Nach der Siesta habe ich's dann mit Shoppen versucht. Allerdings mit geringem Erfolg. Zwar befindet sich hier quer gegenüber auf der anderen Straßenseite eine der größten Malls in Phoenix, noch dazu ein Outlet, aber ich war nicht so richtig in Shopping Laune und es war darüber hinaus auch rappelvoll. Was man halt an nem Samstagnachmittag in den USA so macht. Man geht in die Mall. Statt Klamotten, Schuhen oder ähnlichem bin ich dann mit zwei Adaptersteckern aus dem 'Radioshack' wieder rausgekommen. Die brauchte ich auch dringend.
Da der Nachmittag aber zu diesem Zeitpunkt noch zu jung war, um ins Hotel oder zum Abendessen zu fahren, habe ich stattdessen noch eine kleine Tour durch den South Mountain Park gemacht. Hat mit der normalen Vorstellung von „Park“ angesichts der ganzen Kakteen und Felsen zwar nicht viel zu tun, aber spannend ist es trotzdem. Und es gibt schöne Blicke auf die Stadt, wie Ihr im Bild des Tages sehen könnt.
Morgen werde ich hier in Phoenix ein bisschen Sightseeing machen und mir unter anderem das Kapitol ankucken. Außerdem versuche ich es nochmal mit Shopping, und last but not least steht auch der Flughafen auf dem Programm. Ich denke, da werde ich morgen früh anfangen, wenn die Hitze noch nicht so das Problem ist.

 

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27. März 2010

Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.
Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.