14. April 2022

Wir sind wieder in Atlanta, nach einer ziemlich langen Fahrt, die darüber hinaus in weiten Strecken noch nicht mal Spaß gemacht hat. Der I-16 ist nämlich bis Macon echt langweilig, denn die Gegend zur Küste von Georgia hin ist flach. Ab Macon geht’s dann besser. Dann hat man wieder welliges Land vor sich. Aber der Reihe nach.
Frühstück gab es wieder im Henry’s, direkt um die Ecke vom Hotel. Dann haben wir unsere Sachen zusammengepackt und ein Mitarbeiter des Hotels hat den Golf vorgefahren. Bevor wir uns auf den Weg Richtung Atlanta gemacht haben, standen aber noch zwei Sightseeing-Stationen in Savannah auf dem Programm.
Erster Stopp war an der römisch-katholischen Kathedrale von Savannah, ein neugotischer Bau mitten in der Altstadt. Saki war ein paar Schritte vor mir durch die Tür, und  als ich von ihm nur hörte „Wow, that’s impressive“, hatte ich schon ein Bild vor meinem inneren Auge, wie der Innenraum der Basilika gestaltet sein würde: bunt, viele Schnörkel und Figuren, Wandgemälde, bunte Fenster… Und genau so war es dann auch. Genau das Richtige für seinen lateinamerikanisch geprägten Geschmack… *lach… Persönlich kann ich mit schon fast barocker Neugotik nicht so viel anfangen, aber immerhin war es hier in der Kathedrale von Savannah stimmig umgesetzt.
Als nächstes sind wir zum Bonaventure Cemetery, dem ältesten Friedhof von Savannah, gefahren. Der liegt ein paar Meilen außerhalb der Stadt und bietet auf einem riesigen Gelände richtig morbiden Südstaaten-Friedhofscharme mit verwitternden Grabsteinen unter moosbehangenen, alten Bäumen. Auch das ist für Saki genau das Richtige, und selbst ich habe spätestens seit meiner ersten Paris-Tour, als ich mit meiner lieben Kollegin Heike den Friedhof Père la Chaise erkundet habe, Spaß an der Ästhetik von Friedhöfen gefunden. Nach dem Friedhofsbesuch haben wir uns dann auf den Weg nach Atlanta gemacht. Wie schon oben erwähnt, war die Fahrt nur bedingt vergnügungssteuerpflichtig.
Wir wohnen übrigens NICHT bei Leticia… So richtig überrascht bin ich nicht, denn bei ihr muss man damit rechnen, dass es Planänderungen gibt. Aber das kenne ich ja nach 28 Jahren. Genau. Leticia und ich haben uns 1994 an der University of Southern Mississippi kennengelernt. Jedenfalls gab es vorgestern ne SMS, dass ihr Vater doch schon früher zum Osterbesuch kommt. Sie hat uns also ein echt sehr schönes AirBnB-Apartment als Quartier besorgt.
Zum Abendessen haben wir uns mit Leticia und ihrer Schwester Janice im Barcelona getroffen, einer Tapas-Bar. Ich finde es jedes Mal erstaunlich, wenn ich Leticia wiedersehe. Es ist als wäre die dazwischenliegende Zeit gar nicht vergangen. Wir hatten einen sehr schönen Abend, mit gutem Essen und es gab sogar Kölsch, oder zumindest das, was die Amis unter diesem Namen brauen.
Morgen abend fliegt Saki wieder nach Miami zurück. Vorher haben wir aber noch den ganzen Tag in Atlanta um ein bisschen Sightseeing zu machen.

P.S. Ich fürchte ich habe mir ne Erkältung eingefangen. Scheiß Klimaanlagen.

P.P.S. Das Bild des Tages heute zeigt die Kathedrale St. John the Baptist in Savannah.



Inhaltsverzeichnis nächster Tag


 

 

Inhaltsverzeichnis nächster Tag