Mittwoch, 4. Juli 2007

Independence Day – draußen zieht grade ne Parade auf der Uferstraße von Kona vorbei. Naja – das MUSS ich mir nicht ankucken. Aber ich werde nachher zum Feuerwerk gehen - wenn es nicht regnet, wie bisher jeden Abend seit ich auf Big Island bin.
Heute stand der Tag ganz im Zeichen des Kilauea. Heute morgen bin ich wieder zum Nationalpark gefahren und habe noch einmal gemütlich eine Runde um die Caldera gezogen und ausgiebig am Kraterrand gesessen und runter gekuckt. Echt sehr schön. Die meisten Touristen kommen nur an, schießen ein Foto, bitten einen der Umstehenden auch noch ein Foto von Ihnen mit Vulkan im Hintergrund zu machen und dann ziehen sie wieder los. Aber sich mal in Ruhe ne halbe Stunde hinzusetzen, da war ich der einzige. Den Ausblick, den ich dabei genossen habe seht Ihr im Bild – allerdings muss ich dazu sagen, dass dieses Bild schon gestern entstand, denn da war sowohl das Licht besser, als auch weniger Wolken am Himmel. Was jetzt nicht heißt, dass heute schlechtes Wetter gewesen wäre. Ein paar Wolken und das war’s. Das mit dem Fotografieren ist allerdings schon so ein Problem, denn da ist die Sache mit dem Bildausschnitt. Man kann beim besten Willen den optischen Eindruck, den man da oben am Rand der Caldera hat, nicht mit der Kamera einfangen.
Nach der Runde über den Kraterrand bin ich dann die Chain of Craters Road entlang gefahren, die rund 19 Meilen lang zuerst an einigen momentan stillen Kratern vorbeiführt, dann durch riesige Lavafelder und zum Schluss einen 600m tiefen Abbruch hinunter zum Meer, dem der Vulkan hier einiges an Fläche abgenommen und der Insel hinzugefügt hat. Wie riesige, schwarze, erstarrte Flüsse scheinen die Lavaströme hier. Auch dieser Eindruck lässt sich leider nicht einfangen – das muss man einfach gesehen haben. Am Ende der Chain of Craters Road kommt man zu einem Parkwächter-Häuschen, denn normalerweise kann man von dort zu Fuß zu der Stelle gehen, wo ein Seitenkrater des Kilauea Lava ins Meer gießt. Leider konnte man sich nach Aussage der Ranger den Gang heute aber sparen, denn der Vulkan war ruhig und die einzige Aktivität wäre vom Hubschrauber aus im Pu’u O’o-Krater zu sehen gewesen. Dafür haben mir die schwarzen Seeschwalben an den Lavasteilklippen einiges geboten und ich glaube auch da ist das eine oder andere verwertbare Foto entstanden. Ich werde wohl den Safari-Bereich meiner Webseite um eine eigene Rubrik „Pazifik“, neben den sechs Kontinenten, erweitern. Übrigens habe ich mir heute von meinem Vogelbestimmungsbuch bestätigen lassen, wa sich schon vermutet hatte: man mag’s glauben oder nicht, aber auf Hawaii, wie auch im Rest des tropischen Pazifik, gibt es keine Möwen, trotz all dem Wasser hier. Das liegt daran, dass ihnen hier grundsätzlich die geeigneten Lebensräume, wie großzügige Küstenabschnitte, fehlen. Ab und zu verschlägt es zwar auch mal ne Möwe nach hier, aber seit ich auf Hawaii bin hab ich noch keine gesehen.
So - ich werde jetzt mal was essen und dann zum Feuerwerk gehen. Und dann ist Kofferpacken angesagt. Morgen geht’s nach Maui – der letzten Insel auf dieser Tour und mein Reiseveranstalter hat mir den Flug von hier nach Honolulu, mit Anschluss nach Kahului auf Maui, auf die unchristliche Zeit von 6:35h morgens gebucht *grummel... Tja – hilft nix.

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