11. August 2011
Tag drei in Washington und mein zweiter Tag, der mit Sightseeing bis zum Rand gefüllt war. Um Punkt 10 stand ich am Washington Monument auf der Matte und habe auch noch eine Karte für meinen Wunschtermin um 14:00 Uhr ergattert. Dann ging's wieder zur U-Bahn und zum Kapitol, wo ich heute eine Innenbesichtigung machen wollte. Nach den Erfahrungen von vorgestern habe ich mich heute deutlich mehr auf den öffentlichen Nahverkehr gestützt um meine Erkundigungen in Washington fortzusetzen.
Was für ein Unterschied zwischen dem Kapitol hier in Washington und den State Capitols, die ich auf meinen USA-Reisen bisher und speziell auf dieser Tour hier besucht habe. In Dover, Delaware, kommen im Schnitt so 15 bis 20 Besucher am Tag rein und es gibt einen einzigen Tour Guide. In Washington sind es im Schnitt 1.000 Besucher pro STUNDE. Das war also heute das volle Kontrastprogramm und Massenabfertigung, wie sie im Buche steht. Trotzdem hat das Gebäude seine beeindruckenden Momente, zum Beispiel, wenn man erfährt, dass innerhalb der Kuppel, die übrigens komplett aus Stahl konstruiert ist, die Freiheitsstatue problemlos stehen könnte. Leider kriegt man die Sitzungssäle von Senat und House of Representatives nur auf Einladung eines Abgeordneten zu sehen. Die hätte ich mir zwar als internationaler Besucher noch vor Ort besorgen können, aber da man da drinnen sowieso nicht fotografieren darf habe ich mir das geschenkt. Überhaupt wird Sicherheit hier groß geschrieben. Am Eingang zum Visitor Center geht es – verständlicherweise – zu wie auf nem Flughafen.
Nach dem Kapitol kam ein ungeplanter Höhepunkt des heutigen Tages. Ich bin mit der U-Bahn zum Farragut Square gefahren, eigentlich nur, um mir das dort befindliche Denkmal von David G. Farragut, dem ersten Admiral und sozusagen Vater der U.S. Navy anzukucken. Nicht grade das übliche Touristenziel und deshalb war ich plötzlich mitten im Herzen des arbeitenden Washington, wo zur Mittagszeit, es war kurz nach 12, die Leute aus den umliegenden Geschäfts- und Regierungsbüros in der Sonne auf dem Rasen saßen, sich unterhielten und ihre Pause genossen. Ganz normaler Alltag in Washington und ich habe mich mit meinem Starbucks Lunch einfach auf ne Parkbank dazu gesetzt und gekuckt und fotografiert. Echt Klasse – und eigentlich schon auf das Bild das Tages abonniert. Aber der nächste Höhepunkt sollte noch folgen und Höhe ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen.
Es ging endlich auf's Washington Monument. Ein wunderbar sonniger, klarer Tag war heute und entsprechend umwerfend war die Aussicht. Ich habe mich bestimmt ne Dreiviertel Stunde oben an der Spitze des Monuments rumgetrieben und von rund 150m Höhe den Blick auf das mir zu Füßen liegende Washington genossen. Absolut der Hammer – und natürlich gibt es dazu auch das Bild des Tages. Ich denke, Ihr wisst alle was darauf zu sehen ist. Ich hätte echt noch Stunden da oben verbringen können, aber schließlich habe ich mich doch losgerissen, denn zwei Dinge standen noch auf dem Programm – nämlich die Hauptstelle des National Air&Space Museums und das National Museum of the American Indian. Ich bin zu erst zum Air&Space Museum gewandert, weil es einfach näher lag. Leider was das ein Fehler, denn im National Museum of the American Indian wurde leider schon um 17:30 Uhr Feierabend gemacht und man hat mir dort das Museum quasi unter den Füßen geschlossen. Aber das bisschen was ich von der Ausstellung noch sehen konnte hat mir sehr gut gefallen und wenn ich noch mal nach Washington komme, was ich angesichts der vielen Dinge, die ich in den drei Tagen leider nicht geschafft habe, sehr hoffen will, dann steht das National Museum of the American Indian ganz oben auf der Liste.
Aber auch im National Air&Space Museum war die Zeit nicht vergebens und es gab viele spannende Sachen zu sehen. Die richtig großen Flieger standen zwar gestern auf dem Programm, aber dafür gab es heute einen Schwerpunkt auf der Raumfahrt, inklusive Blick auf die Apollo 11-Kapsel und einiges an Mondgestein und -staub.
In der Metro auf der Rückfahrt nach Largo wurde mir mit Erschrecken klar, wie rasend die Zeit hier verfliegt. Morgen bin ich schon in Baltimore und morgen Abend bringe ich den Hyundai schon wieder zurück zu Alamo Rent-a-car. Samstag vormittag geht’s nach Memphis. Washington jedenfalls war jede Minute wert, die ich hier verbracht habe und es hätte auch – wie vorher schon in Pittsburgh, Toronto und Philadelphia – etwas länger sein dürfen. Aber ich will hoffen, dass das nicht mein letzter Besuch hier war.
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