20. Oktober 2024

Um 7:15 war heute morgen Abfahrt von Shingwedzi. Irgendwie nehmen wir uns immer sieben Uhr vor, aber so ganz klappt es dann doch nicht… *lach…
Bis ganz in den Norden sollte die Fahrt heute gehen, weitgehend auf gemütlicher Asphaltstraße. Nach knapp zwei Stunden gab es Frühstückspause am Babalala-Picknickplatz. Open Air-Frühstück an den fast immer sehr schönen Picknickplätzen hier gehört zur Safari irgendwie dazu. Ein Wasserloch gibt es in Babalala auch, so dass wir beim Frühstücken gleichzeitig die Tiere beobachten konnten. Es gab Impalas, Büffel, Zebras und eine einzelne Pferdeantilope. Leider war die sehr weit weg, so dass es nur für ein Beweisfoto gereicht hat. Ich hoffe aber, dass es nicht die letzte Pferdeantilope war, die wir hier zu Gesicht kriegen.
Nach dem Frühstück ging es weiter in die Pafuri-Region ganz im Norden des Krüger-Nationalparks. Bei einem kurzen Abstecher runter von der Hautstraße und zu einem Wasserloch hatte ich ein echtes Hammererlebnis. Im Sand des Wendehammers saß eine Gartennachtschwalbe. Ich hatte vorher erst ein- oder zweimal in meinem Leben Nachtschwalben am hellichten Tag gesehen und noch nie ein brauchbares Foto machen können. Heute präsentiere ich also als zweites Bild des Tages die Gartennachtschwalbe.
Ganz im Norden fließt der Luvuvhu River durch den Nationalpark, und auf der Brücke, die den Fluss überspannt, darf man aussteigen. Im Gegensatz zur weitgehend leeren Straße – der nördliche Teil des Krüger-Nationalparks wird nur von wenigen Touristen besucht – herrschte unter der Brücke im Flussbett viel Leben. Impalas, Nyalas, Paviane, Warzenschweine, ein Elefant… mehrere Krokodile waren dabei, ein Warzenschwein zu zerlegen, das sie sich ein paar Minuten vor unserer Ankunft geschnappt hatten. So berichtete uns einer der wenigen anderen Touristen, die auf der Brücke parkten und das Treiben im Flussbett beobachteten.
Als nächstes sind wir entlang des Luvuvhu River auf Pirsch gegangen. Ich mag die Parfuri-Region. Für mich haben die Galerie-Wälder mit dem dichten Gestrüpp und den vielen gelbstämmigen Fieber-Bäumen etwas Verwunschenes. Es ist zwar kein richtiger Dschungel, durch den man auf den schmalen Schotterpisten kurvt, aber wie Heike anmerkte, ist man hier richtig mitten drin.
Am Pafuri-Picknickplatz haben wir einen kurzen Stopp eingelegt. Eigentlich sollte es nur um ein Kaltgetränk und die dort vorhandene Toilette gehen, aber dann haben wir bestimmt ne halbe Stunde, wenn nicht länger dort verbracht. Direkt nachdem wir das Auto geparkt hatten und ausgestiegen waren, kam nämlich aus dem Dickicht am gegenüberliegenden Ufer eine Elefantenherde runter zum Fluss. Denen konnten wir dann  beim Trinken, ausgiebigen Schlammbaden und anschließenden Staubpudern zusehen. Sehr spannend und lustig und auch mit viel Lärm verbunden. Leise sein können Elefanten nicht besonders gut.
Der Pirschweg in Pafuri endet an der Crooks Corner. Hier befindet sich das Dreiländereck Südafrika-Zimbabwe-Moçambique. Schon etwas vorher hatte ich von der Telekom eine „Willkommen in Mosambik“-SMS bekommen… Ich habe dann erst mal das Roaming ausgeschaltet, bevor noch irgend ein Unglück passiert.
Crooks Corner hat seinen Namen von den „Crooks“ (dt. Verbrecher, Halunken, zwielichtige Typen), die hier mit wenig Aufwand der Strafverfolgung entgehen konnten. Zur Pionierzeit stießen hier die Republik Transvaal, Süd-Rhodesien und Portugiesisch-Ostafrika aneinander und man war auf den jeweils anderen Territorien außer Reichweite der Polizei. In Crooks Corner fließt der Luvuvhu in den Limpopo. Der Limpopo ist bestimmt ein eindrucksvoller Fluss, wenn er mal richtig Wasser hat. Heute kam das meiste Wasser aus dem Luvuvhu. Aber immerhin floss was. Das letzte Mal, als ich hier war – vor dreizehn Jahren – gab es nur ein paar kleine Tümpel. Heute war dagegen hier richtig Leben. Vögel, Flusspferde, ein paar kleinere Krokodile… und eine Handvoll Touris. Ich finde diesen Ort einfach super. Die Hippos haben sich mit ihrem Blöken/Brummen/Grummeln sogar in mein Instagram-Video eingemischt. Die Hippos von Crooks Corner haben heute das erste Bild des Tages bekommen.
Von Crooks Corner sind wir wieder in Richtung Süden gefahren. Unser heutiges Etappenziel war das Punda Maria Restcamp, eines meiner Lieblingscamps im Krüger-Nationalpark. Klein, familiär, landschaftlich schön gelegen… Wir wohnen hier sehr feudal im Russell Cottage, mit großer Küche, großem Wohnzimmer und vor allem einer riesigen Veranda mit Fliegengittern und Ventilatoren, so dass wir auch heute abend noch draußen sitzen und die tropische Nacht genießen können.
Um drei waren wir heute in unserem Quartier und haben heute mal einen faulen Nachmittag gemacht. Wir waren in den letzten Tagen fleißig genug, und die Safari der letzten acht Tage war mega erfolgreich. Morgen geht es wieder zurück in Richtung Süden, mit einer Premiere für mich. Wir wohnen morgen in einem Bushveld Camp.

Die Tagesliste: Impalas, Elefanten, Kudus, Giraffen, Grüne Meerkatzen, Paviane, Gnus, Zebras, Hippos, Wasserböcke, Steenböcke, Warzenschweine, Buschböcke, Büffel, Erdhörnchen, Leierantilopen, Krokodile, Nyalas, eine Wasserschildkröte und eine Pferdeantilope.


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