21. Juli 2022

Hatte ich nicht im Laufe der ganzen Logbücher für diese Reise gesagt, dass ich mit Prognosen vorsichtig sein wollte? Es ist 18:00 Uhr und ich bin noch immer nicht zu Hause… Das gesamteuropäische Flugchaos hat mich fest im Griff.
Als ich gestern Abend den Online-Checkin bei KLM gemacht habe, ploppte eine Nachricht auf, dass wegen einer Störung des Gepäcksystems in Amsterdam die KLM nur Handgepäck auf Europa-Flügen akzeptieren würde. „Naja“, hab ich gedacht, „dann wird das Gepäck halt nachgeliefert.“
Um viertel nach sechs ging der Wecker heute morgen. Nicht unbedingt die beste Zeit für mich, und erst Recht nicht am Ende eines Urlaubs. Ich habe mir das Frühstück im Hotel gespart und nur den Swift beladen und bin zum Flughafen gefahren.
Beim Checkin der KLM wurde mir allerdings dann sehr schnell klar, dass die Spekulation vom gestrigen Abend eher Wunschdenken war. Auskunft des Mädels hinter’m Tresen: „Wir können kein Gepäck annehmen.“ Auf meine Frage, was denn meine Möglichkeiten wären, war die Antwort: „Sie können an einem anderen Tag fliegen, oder Sie können sich einen Flug mit einer anderen Gesellschaft buchen.“ Also habe ich mir nen anderen Flug gebucht.

Auch heute entsteht das Logbuch wieder in Etappen. Der Tag war nämlich WIRKLICH chaotisch. Ich bin nicht mehr nach Hause gekommen und wohne heute im Scandic Falkoner in Kopenhagen. Also auch Heimreise in Etappen. Aber der Reihe nach.

Nachdem der Rückflug mit KLM keine Option mehr war, habe ich noch in der Abflughalle am Flughafen in Oslo den Laptop aufgeklappt und mir ein Ticket bei der SAS gebucht. Oslo – Kopenhagen - Düsseldorf. Abflug 13:35h ab Oslo, Ankunft in D’dorf 18:30h. Soweit so easy. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich noch am meisten darüber geärgert, dass ich diese Lösung schon gestern abend hätte wählen sollen, dann hätte ich heute morgen schön ausschlafen können und wäre ausgeruht in den Tag gestartet. Immerhin enthielt der Tarif, den ich bei der SAS gebucht hatte, den Zugang zu den Lounges in Oslo und Kopenhagen. Wobei man sich das nicht zu toll vorstellen darf. Es gibt halt Essen und Trinken umsonst, wobei das Essen ein von der Auswahl her eher mageres Frühstücksbuffet war, plus Suppe. Der SAS-Flieger nach Kopenhagen war zwar in Oslo fast ne Stunde verspätet, aber das war mir egal, denn ich hatte in Kopenhagen ursprünglich zweieinhalb Stunden zum Umsteigen. Anderthalb Stunden wären also auch reichlich gewesen.
Das Schöne an den etwas teureren Tarifen bei SAS ist, dass nicht nur zwei Gepäckstücke eingeschlossen sind (deshalb hatte ich diesen Tarif ja gewählt) sondern dass es auch kostenloses schnelles Internet während des Fluges gibt. So bekam ich dann auch die schlechte Nachricht sofort und nicht erst nach der Landung: die SAS hatte den Flug nach Düsseldorf gestrichen. Mist. Per SMS wurde ich informiert, dass ich erst am Freitag morgen fliegen sollte, aber als ich dann am Transfer-Schalter stand, teilte mir die Mitarbeiterin von SAS mit, dass man mich jetzt auf den Eurowings-Flug um 19:55h nach D’dorf gebucht hatte, Ankunft 21:40h… Ich wäre also heute nach Hause gekommen, wenn auch mitten in der Nacht.
Auch in Kopenhagen habe ich in der Lounge gesessen, gleiches Spiel wie in Oslo, und habe im Internet gesurft, was gegessen und getrunken… und per Flightradar24 den Eurowings-Flieger getrackt, der mich von Kopenhagen nach D’dorf bringen sollte. Mit Flightradar24 kann man nämlich nicht nur kucken, welcher Flieger einem beim Spotten als nächstes vor die Linse kommt, sondern wo sich Flugzeug X gerade befindet und wie’s mit dem entsprechenden Flugplan aussieht. Um es kurz zu machen: es sah nicht gut aus. Der Flieger war schon mit einer Stunde Verspätung auf dem Weg von Valencia nach Düsseldorf und für den Weiterflug nach Kopenhagen ließ das nichts Gutes ahnen. Wir würden auf der letzten Rille in D’dorf ankommen und ob ich dann noch nen Zug nach Euskirchen kriegen würde, stand in den Sternen. So war ich nur mäßig traurig, als um zehn nach sechs die SMS von Eurowings eintrudelte, dass der Flug von Kopenhagen nach D’dorf gestrichen würde. Ich habe sofort meinen Kram zusammengepackt und bin zum Transfer-Schalter der SAS. Die wollten das ganze eigentlich zu einem Problem zwischen Eurowings und mir machen, aber da waren sie an den Falschen geraten. (Mal ganz abgesehen davon, dass Eurowings das Schlamassel zu meinem Problem machen wollte. In der Stornierungsmail stand sinngemäß drin: „Wenn wir uns nicht in den nächsten 30 Minuten bei Ihnen mit den Daten Ihrer Umbuchung melden, dann klicken Sie bitte unten und buchen über unserer Webseite selbst einen neuen Flug oder lassen Sie sich das Geld zurückerstatten.“ Klick. „Es ist ein Fehler aufgetreten. Das tut uns leid. Bitte versuchen Sie es zu einem anderen Zeitpunkt erneut.“ Muss ich mehr sagen?) Ich habe also das Problem wieder zu einem Problem von SAS gemacht, denn die hatten schließlich auch heute morgen das Geld von mir kassiert. Und das Ende vom Lied? Morgen 8:05 Uhr mit SAS von Kopenhagen nach Düsseldorf. Nacht hier im Hotel inklusive Abendessen und Bier, und für’s Taxi gab es auch zwei Gutscheine.
Als Bild des Tages habe ich einen Blick auf das abendliche Kopenhagen für Euch, aus dem Flurfenster der 8. Etage, auf der auch mein Zimmer liegt. Das Fazit meines Sommerabenteuers 2022 muss also bis morgen warten.


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