28. Juni 2022

Heute ging meine diesjährige Norwegen-Tour in die zweite Phase. Ich bin im hohen, wenn auch noch nicht ganz hohen Norden angekommen. Damit meine ich nördlich des Polarkreises, und dieses Jahr werde ich ihn auch nicht mehr fahrend überqueren wie letztes Jahr.
Um 6:30 Uhr bimmelte heute morgen der Handy-Wecker, was ich in den Ferien schon als ziemlich unfreundlich empfinde. Das Hotelfrühstück war nur unwesentlich besser als gestern und um 7:30 Uhr stand das Taxi vor der Tür, um mich zur Haltestelle des Flybussen zu bringen. Alles lief heute wie am Schnürchen. Da ich mich schon online eingecheckt hatte, konnte ich in Stavanger das Gepäck per Self-Service aufgeben. Keine Schlange an der Security, und dann hatte ich noch knapp zwei Stunden Wartezeit vor mir, bis der erste Flieger des Tages starten sollte. So ist das halt: wenn man Zeit genug hat, dann braucht man sie nicht. In einer Hinsicht habe ich mich dann aber wieder an das vergangene Jahr erinnert gefühlt. Ein bisschen Spotten ging nicht, weder heute in Stavanger noch damals in Bergen. Der Grund war aber jeweils unterschiedlich. Dieses Jahr war die mir gegenüber stehende Sonne das Problem, letztes Jahr in Bergen hat’s geregnet.
Regen gab es heute auch reichlich, allerdings in Trondheim. Noch während des Fluges hatte ich überlegt, ob ich nicht in Trondheim mit dem Zug vom Flughafen in die Stadt fahren sollte. Die Fahrt dauert ne gute halbe Stunde. Aber als wir kurz vor der Landung aus den tiefhängenden Wolken auftauchten, habe ich mich dann doch dagegen entschieden. Nicht zuletzt auch, weil ich 2014 ja schon mal in Trondheim war und den Nidarosdom schon gesehen habe.
Tja, jetzt galt es vier Stunden tot zu schlagen, was aber dank der in Trondheim vorzüglichen Spotterbedingungen im Abflugbereich kein Problem war. So richtig die Sonne kam zwar nicht raus, aber es gab Pausen zwischen den Schauern und zumindest für meine private Webseite sind brauchbare Bilder entstanden. Und ein Mittagessen habe ich mir außerdem gegönnt.
Der zweite Flug des Tages, von Trondheim nach Bodø und ebenfalls mit SAS, hat nicht mal ne Stunde gedauert. Schon krass… noch nicht einmal ganz ein Jahr ist es her, dass ich hier war. Damals bin ich im Regen in einem kalten, ungemütlichen Bodø gelandet. Heute kamen wir unter strahlendem Himmel bei bestem Wetter und fast 30 Grad an. Einen Eindruck von der Stimmung gibt das Bild des Tages, nur Sekunden vor der Landung in Bodø. Hier am Flughafen hat sich etwas einschneidendes verändert. Die F-16 der norwegischen Luftwaffe sind weg. Die Norweger haben letztes Jahr endgültig auf F-35 umgerüstet und die sind in Ørland, in der Nähe von Trondheim, stationiert. Ansonsten war hier alles beim Alten.
Letztes Jahr hatte ich ne Nacht in Bodø, aber heute musste ich noch über 200km fahren. Eigentlich hätte das geschmeidig sein sollen, aber dann hat vor ein paar Wochen die SAS den Flugplan geändert und statt am frühen Nachmittag war ich jetzt erst um halb sechs in Bodø. Aber der Flughafen ist klein, und so habe ich, während ich auf das Gepäck gewartet habe, schon mal meinen Mietwagenschlüssel bei Hertz abgeholt. So feudal wie letztes Jahr mit dem Nissan Qashqai ist es dieses Jahr nicht. Ich habe einen Mazda… und versuche schon den ganzen Abend, mich dran zu erinnern, ob und wenn ja wann ich schon mal nen Mazda gemietet hatte.
Die Fahrt von Bodø zu meinem Quartier verlief problemlos. Der größte Teil der Strecke ging über die E6, zu der ich letztes Jahr schon was erzählt habe. Dabei habe ich heute die umgekehrte Richtung genutzt wie bei meiner Mammut-Fahrt am 15. Juli 2021.
Ich wohne hier im Tysfjord Turistsenter, nur wenige Kilometer vom Fähranleger in Bognes, von wo ich morgen auf die Vesterålen übersetzen werde. Schon ein bisschen seltsam, nach nem knappen Jahr wieder so auf den eigenen Spuren zu wandeln.
Nach dem frühen Start und dem langen Tag heute ist es morgen deutlich gemütlicher mit der Fahrerei. Bin gespannt, wie sich das Wetter entwickelt. Ich habe immerhin eine kurze Hose mit. Die war eigentlich dafür vorgesehen, dass es in Oslo am Ende meiner Tour warm sein könnte. Jetzt wird sie morgen schon ihren Dienst antreten.


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