27. Juni 2022
Heute habe ich mir einen gemütlichen Tag in Stavanger gemacht und erst mal etwas länger geschlafen. Theoretisch gibt’s im Hotel bis 10 Uhr Frühstück, aber als ich um halb zehn im Speiseraum aufschlug war nicht mehr viel übrig… Naja, kann passieren (und wird mir morgen bestimmt nicht nochmal passieren).
Nach dem Frühstück habe ich mir die Stadt angekuckt, und ich war dabei nicht allein. Es hatte nämlich über Nacht eine britische Invasion gegeben. Die Iona der P&O Cruises hat hier angelegt. Die ist aktuell das größte je in Deutschland gebaute Schiff mit 184.089BRZ und Platz für 5206 Passagiere. Es wimmelte also von Engländern…
Mein erster Weg ging vom Hotel zur Haltestelle des Flybussen, mit dem ich morgen wieder zum Flughafen fahren werde. Hmmmm… zu weit um das ganze Gepäck zu schleppen. Also werde ich morgen früh noch mal ein Taxi über die Rezeption ordern. Dann habe ich den Spaziergang mit einer Runde um den Breiavatnet, den Teich im Stadtpark von Stavanger, fortgesetzt. Das Wetter war deutlich besser als gestern und es kam auch immer wieder mal die Sonne raus.
Stavanger ist echt hübsch, wenn auch nicht mit Bergen zu vergleichen. Die Stadt hier hat etwas provinziell-gemütliches, mit vielen Kopfsteinpflasterstraßen und Holzhäusern, aber auch vielen schicken Läden namhafter Marken und Firmen. Dass es hier viel Geld gibt, sieht man an den Hochhäusern und Glaspalästen im neueren Teil von Stavanger, und wo das Geld herkommt ist auch klar: vom Öl. Stavanger ist das Zentrum der norwegischen Ölindustrie. Zumindest was die Verwaltung angeht, denn in Stavanger befindet sich der Sitz von Equinor (früher Statoil), dem mehrheitlich staatlichen Energie-, Öl- und Gaskonzern in Norwegen. In Stavanger wurden auch Ölbohrplattformen gebaut. Heutzutage findet moderne Ölfelderschließung wieder mit Schiffen und Tauchrobotern statt, aber vieles vom norwegischen Nordseeöl kommt klassisch über Bohrinseln und Pipelines an Land… Woher ich das alles weiß? Hier in Stavanger gibt es das Norwegische Ölmuseum, wo man viel über die Erdölförderung lernt, und auch über die damit verbundenen Probleme und Katastrophen. Das Ölmuseum habe ich mir ziemlich ausführlich angekuckt. Es gibt Kurzfilme, Modelle, echte Bohrköpfe, Dioramen zur Entwicklung der Ölförderung in der Nordsee, und natürlich auch Erdöl (in verschlossenen Behältern). Echt spannend und auf jeden Fall einen Besuch wert. Aktuell gibt es darüber hinaus eine Ausstellung zu Dinosauriern, nicht unpassend, da die Dinos ja zu der Zeit lebten, als das Erdöl entstand.
Im Anschluss an das Museum bin ich noch ein bisschen weiter durch Stavanger geschlendert und zum Essen beim Thailänder eingekehrt. Nach dem recht späten Mittagessen bin ich wieder ins Hotel für ne kleine Siesta, was ein Fehler war, denn ich bin eingepennt. Als ich wieder wach wurde, habe ich den Rest des Tages einen auf gemütlich gemacht und auch mein Gepäck langsam wieder sortiert, denn morgen geht es ja schon weiter. Ich muss sagen, ein Tag reicht auch für Stavanger, erst recht, wenn man nicht motorisiert ist. Verpasst habe ich eigentlich nur den gotischen Dom, aber das lag nicht an der Siesta, sondern daran, dass der wegen Komplettrenovierung nicht nur geschlossen sondern auch vollständig eingerüstet ist.
Morgen geht es per Flieger auf die andere Seite vom Polarkreis, und damit zurück auf meine letztjährigen Spuren. Von Bodø aus habe ich außerdem noch einiges zu fahren. Wird also morgen wohl etwas später werden mit dem Logbuch. Abflug ist um 10:30, was bedeutet, dass ich um halb acht vom Hotel los muss. Morgen gibt’s also nen langen Tag.
Das heutige Bild des Tages ist eine Ansicht des alten Hafens von Stavanger, komplett mit alten Schiffen, und Häusern und dem ehemaligen Feuerwachturm aus dem 19. Jahrhundert. Auf der anderen Seite des Hafens liegt die Iona (nicht im Bild).
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