11. August 2014
Tja, Ihr habt's ja im Logbuch für gestern schon gelesen. In der vergangenen Nacht ist die gesamte Belegschaft mit der Kotzerei zu Boden gegangen. Der Email-Kommentar meiner Mutter dazu war, dass wir ja schon Exoten seien, wenn wir uns solche Probleme in Norwegen einfangen würden. Andere Leute führen dafür in den Orient. Da hat sie durchaus Recht.
Naja – nach einer schwierigen Nacht für uns drei fanden wir es nicht wirklich schlimm, dass es heute morgen kräftig regnete. Wir haben uns also weiter kuriert und es gaaaaanz ruhig angehen lassen. Gegen Mittag sind Frank und der Moschus-Master nach Dombås gefahren. Das ist der nächste größere Ort von Furuhaugli aus, ne gute Viertelstunde Fahrt entfernt. Hier gibt es mehrere Geschäfte und nach der vergangenen Nacht brauchten wir alle dringend ne Cola und für mich gab's auch Salzstangen. Dann haben wir erst mal eine ausgedehnte Siesta gemacht.
Um halb fünf haben wir uns dann aufgemacht, um ein bisschen spazieren zu gehen, um genau zu sein im Fokstumyra Naturreservat. Leider war es ziemlich windig und es gab auch ein paar Schauern, so dass unsere Vogelpirsch eher spärlich ausfiel. Immerhin haben wir von dem Beobachtungshochstand mitten im Reservat drei Prachttaucher erspähen können, aber für ein Foto waren die zu weit weg.
Insgesamt habe ich heute nur eine Handvoll Bilder gemacht, aber es soll auch heute zwei Bilder des Tages geben. (Schon komisch – ich versuche mich ja sonst wenn es irgendwie geht auf ein Bild zu beschränken und kann mich oft nicht entscheiden, aber auf dieser Tour hier, wo ich jeden Tag zwei Bilder präsentieren will, habe ich heute kaum Auswahl.) Beide Bilder entstanden während unseres Spaziergangs in Fokstumyra. Unabhängig von der Tierbeobachtung muss ich sagen, dass die Landschaft hier im Dovrefjell-Gebiet grandios ist. Und dazu dann auch noch dieser Himmel. Mit der sehr wechselhaften Bewölkung ändert sich auch jedes Mal die Ausstrahlung der Landschaft, die zwischen feindselig und fast lieblich alle Facetten bieten kann.
Hmmmmm... heute ist der letzte Abend. Den hatten wir uns alle drei ein bisschen anders vorgestellt, als früh ins Bett zu gehen. Aber nach der vergangenen Nacht sind wir alle noch ziemlich angezählt. Deshalb gab es heute abend auch nur Tomatensuppe und Brot und kein opulentes Abschiedsdinner mit Wein und Whiskey. Es ist jetzt zwanzig vor zehn und ich werde wohl auch bald in die Heia verschwinden und vorher noch ein bisschen meine Sachen zusammen packen.
Morgen früh haben wir schon für 8:30 den Aufbruch geplant. Es geht zurück nach Trondheim, wo wir uns noch ein bisschen die Stadt ankucken wollen, bevor um kurz nach fünf unser Flieger zurück nach Amsterdam startet. Morgen oder übermorgen (je nachdem wann wir morgen abend zu Hause sind) wird es wie immer einen letzten Logbucheintrag und ein kleines Fazit geben.
P.S. Ihr habt bestimmt gemerkt, dass die Internet-Verbindung hier sehr zickig ist und das deswegen die Reiselogbucheinträge meist mit Verspätung rausgingen. Heute scheint das Netz allerdings besonders gut zu laufen.
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27. März 2010
Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.