13. April 2023
Als ich heute morgen um kurz vor sechs aus dem Fenster blickte, hatte ich direkt das Panorama im ersten Bild des Tages vor Augen. Die Wolken und der Dunst von gestern waren verschwunden und die aufgehende Sonne bestrahlte einen der unzähligen Gipfel rund um Lukla. Keine Ahnung wie er heißt oder wie hoch er ist. Rund um Lukla sieht man sowieso nur nepalesische „Hügel“. Kein einziger der Berge ist über 7000m hoch.
Die Nacht war besser als erwartet. Immerhin habe ich nicht gefroren. Als gut würde ich sie aber trotzdem nicht bezeichnen. Um sechs kam mein Guide mich zum Frühstück abholen und danach habe ich am Ende der Landebahn gestanden und Flieger gekuckt. Um diese Zeit liegt der Flugplatz von Lukla noch im Schatten. Erst so ab viertel vor acht scheint die Sonne auf das Vorfeld. Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings schon im Flughafengebäude und wartete auf das Einchecken. Zum Glück gibt es dort viele offene Fenster mit Blick nach draußen, so dass dem Fliegerkucken und -fotografieren nichts im Weg stand. Überhaupt musste ich mich sowieso um nix kümmern. Hat alles mein Guide gemacht, inklusive mein Gepäck aufgeben.
Um kurz vor neun war Einsteigen für Tara Air Flug TA560 von Lukla nach Ramechhap. Auf dem Weg zum Flugzeug hab ich schnell noch ne SMS an Suraj geschrieben, dass ich unterwegs bin. Auf dem Weg zum Flieger entstand auch das zweite Bild des Tages. Tara Air hatte heute sogar zwei Twin Otter im Einsatz. Mein heutiges Fluggerät war die Maschine mit der Kennung 9N-ALO. An der Flugzeugtür mussten wir noch ein bisschen warten mit dem Einsteigen, denn das Entladen war noch nicht ganz erledigt. Tara Air transportiert nämlich nicht nur Passagiere sondern auch Material nach Lukla. Fensterrahmen, Plexiglasscheiben, Leuchtstoffröhren, Kartons mit Reinigungsmitteln. Alles was man halt so braucht und was in so einen Flieger reinpasst.
Bei nem großen Flugzeug dauert das Einstegen ja schon mal gerne ne dreiviertel Stunde. Bei den 16 Leuten, die heute mit flogen (damit war die Twin Otter nicht ganz voll), war das Einsteigen ne Sache von Minuten. Die Motoren wurden gestartet, wir rollten zum Beginn der abschüssigen Piste, Bremsen halten, Vollgas geben, warten bis die Motorenleistung sich stabilisiert hat, Bremsen los und ab ging die Post.
Während des Fluges hatte ich die ganze Zeit einen schönen Blick zuerst auf die vereisten Berggipfel und später auf die terrassierten Berghänge, wo Landwirtschaft betrieben wird. Wie schon auf dem Hinflug war eine Flugbegleiterin mit an Bord, die nicht nur das Sicherheitsbriefing durchführte sondern auch für den Service sorgte. Sie reichte uns ein Körbchen mit Kamellchen und Wattebäuschen aus dem man sich je nach Bedarf bedienen konnte.
Nach zwanzig Minuten Flugzeit landeten wir im diesigen Ramechhap. Draußen war es, nach einem Tag in Lukla, jetzt ungewohnt warm, stickig und schwül. Suraj wartete schon und dann ging es auf der gleichen Straße, auf der wir gekommen waren, zurück nach Kathmandu.
Ich muss gestehen ich bin platt. Die letzten 13 Tage haben dann heute entsprechend ihren Tribut gefordert. Gegen halb drei waren wir am Rokpa Guest House, wo ich auch die ersten beiden Tage hier in Kathmandu gewohnt habe. Das Zimmer ist jetzt schöner, auch wenn ich dieses Mal keinen Balkon habe. Nachdem Einchecken habe ich mich erst mal unter die Dusche gestellt. Aus dem anschließenden Nickerchen wurden allerdings ungeplanter Weise mehrere Stunden, und als ich wach wurde, war es draußen dunkel. Es gab also heute nichts mehr außer Chillen und auch die nächsten beiden Tage werde ich es entspannt angehen lassen.
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