1. Oktober 2022

Afrika… sechs Jahre nach meiner Uganda-Reise im Herbst 2016 ist es wieder so weit. Ich bin wieder mal auf diesem faszinierenden Kontinent, und ich betrete für mich in zweifacher Hinsicht Neuland. Ich bin zum ersten Mal allein in Afrika unterwegs, nicht mit ner Reisegruppe und nicht mit Familie und Freunden. Und Namibia ist für mich ein neues Reiseziel. Okay, es stand weit oben auf der Liste, aber dass ich im Herbst 2022 hier alleine eine Mietwagenrundreise machen würde war so nicht geplant. Dass es dann doch so kam, lag daran, dass mein Plan A, eine Gruppenreise nach Saudi-Arabien mit meinem bevorzugten Reiseveranstalter, in Wasser gefallen war. Die Planungen für meine Namibia-Tour begannen also erst in der Woche nach den Sommerferien. Da hilft es natürlich, wenn man ein kompetentes Reisebüro zur Hand hat und darüber hinaus auf eine fertig ausgearbeitet Mietwagenreise aus dem Programm einens namhaften deutschen Reiseveranstalters als Basis zurückgreifen kann. Ich bin mit DER Tour unterwegs. Mit denen habe ich auch schon Mietwagenreisen in Costa Rica und auf Hawaii gemacht.
Auch bei den Flügen war so kurzfristig Flexibilität gefragt. Ich bin mit Ethiopian Airlines unterwegs, zum zweiten mal nach meiner Uganda-Reise 2016.
Los ging meine Reise schon gestern. Um 16 Uhr fuhr der Zug von Euskirchen nach Köln und dann weiter nach Frankfurt Flughafen Fernbahnhof, wo ich sogar fast pünktlich ankam. Vier Stunden hatte ich Zeit, um die Formalitäten zu erledigen. Ganz gebraucht habe ich die Zeit nicht, aber ich war froh etwas Puffer zu haben, denn sowohl bei der Gepäckaufgabe von Ethiopian Airlines hat es ziemlich gedauert und dann auch noch mal bei der Sicherheitskontrolle.
Die Boeing 777-300ER, die uns nach Addis Abeba (oder Englisch Addis Ababa) bringen sollte, war mit 356 Passagieren fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Welt reist wieder, Corona hin oder her. Wie schon 2016 musste ich feststellen, dass der Flug von Frankfurt nach Addis ziemlich unangenehm ist. Nicht, dass man mich falsch versteht: Ethiopian Airlines leistet schon solide Arbeit, aber mit gerade mal sechseinhalb Stunden ist der Flug zu lang für ne gemütliche Mittelstrecke und zu kurz für ne gemütliche Langstrecke. Und noch dazu als Nachtflug. Ich hatte also auf jeden Fall zu wenig Schlaf, und da halfen auch nicht die mehreren Nickerchen, die ich auf der zweiten Etappe von Addis nach Windhoek gemacht habe.
Der zweite Flug heute war sehr spannend und, müde oder nicht, ich hatte mich sehr drauf gefreut. Es war nämlich mein erster Flug mit einer Boeing 787. Was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden erfüllt. Die 787 ist ein feines Gerät. Ich will jetzt hier aber nicht zu sehr ins Detail gehen, das hebe ich mir für den entsprechenden Eintrag auf Frantis World auf.
Um kurz nach eins setzte unsere 787 butterweich auf den heißen Asphalt der Landebahn in Windhoek. Hier ist Sommer… 35 Grad… naja, jahreszeitlich fängt hier auf der Südhalbkugel grade der Frühling an. Die Einreise war etwas langwierig, aber ich bin ja in Afrika, und dieser Kontinent tickt halt anders… Eines ist aber schon mal sicher: die Leute hier sind echt freundlich.
Als ich nach anderthalb Stunden Einreise endlich den Sammy und die Union-Bay-Tasche vom Gepäckband holen wollte, lief dieses schon längst nicht mehr und man hatte die Gepäckstücke im Raum verteilt. Die Mietwagenübernahme war dagegen echt zügig. Ich habe einen schicken schwarzen Suzuki Vitara. Für die Straßenverhältnisse und auch für’s Tiere beobachten ist ein SUV echt besser. Bei der Übergabe des Wagens wurde mir auch der „Wagenheber“ gezeigt, mit genau diesem Wort. Überhaupt ist die deutsche Vergangenheit hier noch sehr gegenwärtig. Da werde ich in den nächsten Tagen bestimmt noch drauf zurückkommen.
Vom Flughafen bis nach Windhoek rein sind es rund 40km. Mein schönes Gästehaus liegt in einem der östlichen Außenbezirke. Groß ist das hier alles nicht. Windhoek, immerhin die Hauptstadt, hat nur rund 430.000 Einwohner. Überhaupt ist Namibia ziemlich menschenleer. Auf mehr als der doppelten Fläche Deutschlands leben gerade mal zweieinhalb Millionen Menschen. Nach dem Einchecken im Quartier bin ich noch zum Supermarkt gefahren und habe Wasser und Proviant für die kommenden Tage eingekauft. Einzig die Rotweinflasche hat es nur bis zur Kasse und dann nicht weiter geschafft. In Namibia darf man nämlich im Supermarkt ab ner bestimmten Uhrzeit am Samstag keinen Alkohol mehr kaufen und so musste die Flasche wieder ins Regal. Da habe ich mich an Norwegen erinnert gefühlt.
Interessant ist auch die Sache mit dem Geld. Die offizielle Währung hier ist der Namibische Dollar, der eins zu eins an den Südafrikanischen Rand gekoppelt ist. Der Rand ist hier inoffizielles Zahlungsmittel. Ich war trotzdem überrascht, dass der Geldautomat am Flughafen Rand, und nicht Namibische Dollar ausspuckte. Noch dazu hat der Rand sogar einen nochmal etwas günstigeren Wechselkurs zum Euro. Insgesamt ist hier aber alles nicht teuer. Ich war heute Abend in „Joe’s Bierhaus“ zum Abendessen und habe für ein dickes Steak samt Bier umgerechnet rund 15 Euronen bezahlt.
Für morgen steht der Wecker auf 7 Uhr. Zum einen gibt es hier im Guesthouse nur bis 9 Uhr Frühstück und zum anderen habe ich morgen die erste Fahrtstrecke vor mir und will zeitig los.
Als Bild des Tages – viel wurde heute nicht fotografiert – gibt es den Flügel unserer 787-9 kurz vor der Landung in Windhoek… und einen Blick auf die typische Landschaft hier in der Gegend..


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