11. Oktober 2023

Heute morgen hieß es Abschied nehmen von Osaka. Ich muss sagen, dass es mir gut gefallen hat in der drittgrößten Stadt Japans. Um elf musste ich aus meinem Zimmer raus und bin nach dem Auschecken erstmal mit dem Trolli Richtung Bahnhof marschiert und habe bei Starbucks gefrühstückt. (Den Sammy hatte ich bereits gestern per Gepäcktransport nach Tokio vorgeschickt, wo er auch brav bei meiner Ankunft wartete.)
Da ich ja gestern schon mein persönliches Pflichtprogramm in Osaka erledigt hatte, konnte ich heute deutlich früher losfahren als ich das vorgestern noch geplant hatte. Allerdings hatte ich jetzt schon eine Sitzplatzreservierung für den Shinkansen, der erst um 14:18h losfuhr. Ich bin also erstmal mit dem Nahverkehrszug die eine Station nach Shin-Osaka gefahren und dort konnte mir die freundliche JR-Mitarbeiterin weiterhelfen und mir einen Sitzplatz im Hikari 650 um 12:18 Uhr organisieren… wie von mir gewünscht auf der linken Seite am Fenster, damit ich nicht in die Sonne kucken müsste, und vielleicht auch noch einen weiteren Blick auf den Fuji bekäme. Ein bisschen Zeit hatte ich jetzt noch bevor der Zug losfuhr und die habe ich damit verbracht, zu versuchen, Züge zu fotografieren. Was nicht ganz so einfach ist, denn zum einen kommen die Shinkansen immer ziemlich zügig in den Bahnhof gefahren und meine Handy-Kamera hat dafür eine echt störende Auslöserverzögerung. Zum anderen wird das Fotografieren der Züge dadurch erschwert, dass die Mitarbeiter von JR empfindlich reagieren, wenn man den gelben Warnstreifen auf dem Bahnsteig berührt. Wobei es jetzt nicht so ist, als könnte man hier auf die Gleise fallen. An fast allen Bahnhöfen gibt es auf den Bahnsteigen Absperrungen, Zäune, Gitter oder ähnliches, die genau das verhindern sollen. Ich habe aber dann doch ein recht gutes Bild von einem Shinkansen der Baureihe N700 zu Stande gekriegt und das ist natürlich heute das Bild des Tages. Mit so einem Zug ging es wenig später für mich auf die Rückreise nach Tokio.
Der Hikari 650 verkehrt von Shin-Osaka bis Nagoya als Bummel-Shinkansen, aber danach ist über eine Stunde unterbrechungsfreies Hochgeschwindigkeitscruisen durch die japanische Landschaft angesagt. Erst in Odawara gibt es den nächsten Halt.
Die Shinkansen der Baureihe N700 sind mit 270km/h nicht schneller als unsere ICEs oder als französische TGVs und das Fahrgasterlebnis ist durchaus mit unseren Zügen vergleichbar. Allerdings sind die Waggons etwas breiter und in der zweiten Klasse ist die Sitzanordnung 2-3. Das finde ich jetzt eher ungünstig. Persönlich war es mir heute aber egal. Ich saß im Green Car, wie die erste Klasse in Japan heißt.
Die Fahrt ging schneller vorbei als ich gedacht hatte. Der Fuji hüllte sich zwar (mal wieder) in Wolken, aber ich hatte trotzdem Spaß am vorbeirauschenden japanischen Panorama. In Shinagawa war die Fahrt für mich zu Ende und damit auch meine Erlebnisse mit dem Shinkansen. Sollte man aber auf jeden Fall mal gemacht haben, wenn man in Japan ist. Ich musste noch ein bisschen mit dem Bummelzug fahren und jetzt wohne ich hier in Haneda, einem ziemlich japanischen, untouristischen Vorort im Süden von Tokio, nur wenige Minuten vom Flughafen Haneda entfernt. Richtig. Ab morgen beginnt nämlich der Plane Spotting-Teil meiner Reise.
Heute habe ich allerdings nichts mehr gemacht. Ich bin zu einem frühen Abendessen in einem Ramen-Shop hier in Haneda eingekehrt und habe noch ein bisschen Proviant für meinen Tagesausflug morgen eingekauft. Leider muss ich morgen früh raus, um 6:30 Uhr um genau zu sein. Das erste Mal richtig frühes Aufstehen auf dieser Reise. Ich hoffe, dass es sich lohnt und das Wetter mitspielt.

P.S. Falls Ihr Euch gefragt habt: die zweitgrößte Stadt Japans ist Yokohama.

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