8. Oktober 2023

Ich habe wieder ein richtiges Bett und richtige Möbel… yeah… *lach… Nach fünf Nächten im traditionellen japanischen Zimmer war es wirklich Zeit für einen Wechsel.
Heute morgen hieß es Abschied nehmen von Kyōto und meinem traditionellen japanischen Gasthaus. Irgendwie schon schade, vor allem wo meine supernette Herbergsmutter sich sehr bemüht hat, den Aufenthalt gastlich zu gestalten. Es war auf jeden Fall ein Erlebnis, das auf keiner Japanreise fehlen sollte. Zwei Nächte hätten allerdings gereicht.
Gegen viertel vor zehn habe ich mich mit dem Trolli auf den Weg gemacht zum U-Bahnhof Shijo. Den Weg die Shijo-dori entlang kannte ich ja inzwischen ziemlich gut. Sonntags morgens war noch nicht viel Betrieb und etliche Geschäfte waren noch geschlossen. Dafür kam aber nicht irgendwelche Dudelmusik aus den Lautsprechern, die die Gehwege beschallen, sondern Klassik. Schon sehr stilvoll.
Von Kyōto nach Osaka ist es nicht weit. Ne knappe halbe Stunde fährt der Regionalschnellzug bis zum Hauptbahnhof Osaka. Im Gegensatz zu Kyōto, wo alle Züge am gleichen Bahnhof halten, gibt es in Osaka einen extra Bahnhof für den Shinkansen, Shin-Osaka. Da haben wir heute auch gehalten, und da werde ich auch morgen bei meinem Ausflug umsteigen.
Am Hauptbahnhof hab ich mir nen Kaffee gegönnt und bin dann mit dem Trolli zum Hotel. Das war ein bisschen komplizierter als ich es mir vorgestellt hatte, denn mangels Ortskenntnis hab ich mich auf Google Maps verlassen, aber die hatten die Baustellen rund um Osaka Station nicht mit eingeplant. Auf’s Zimmer konnte ich um kurz nach elf natürlich noch nicht, aber ich habe mein Gepäck im Hotel deponiert und mich dann auf denn ersten Spaziergang hier im Stadtzentrum von Osaka gemacht… und habe vergessen, nen Schirm einzupacken. Bei dem grauen Himmel, unter dem ich hier angekommen bin, war das, gelinde gesagt, unvorsichtig.
Viel hatte ich mir nicht vorgenommen für den heutigen Tag. Überhaupt ist Osaka nicht so sehr für eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten bekannt. Aber es ist ein guter Ausgangspunkt für Touren in die Umgebung und darüber hinaus finde ich es spannend, mir die Stadt anzusehen, die quasi die direkte Konkurrenz zu Tokio sein möchte.
Mein einziger Programmpunkt heute war der Umeda Sky Garden. Das ist eine Aussichtsplattform in 170m Höhe auf einem der Wolkenkratzer hier im Geschäftszentrum von Osaka. Den Weg dorthin zu finden war angesichts der vielen Baustellen ne kleine Herausforderung, aber hat nach ein paar Umwege dann doch geklappt. Die Auffahrt zum Sky Garden ist nichts für schwache Nerven. Der Aufzug ist verglast und man kann den größten Teil der Fahrt einfach raus und runter kucken. Die letzte Etappe, bevor man zu den Ticketautomaten kommt, führt über eine Rolltreppe in über 150m Höhe. Die befindet sich zwar in einer verglasten Röhre, aber für nicht schwindelfreie Leuten ist das trotzdem nicht ratsam.
Der Blick auf Osaka von dort oben ist super und ich habe mir echt Zeit gelassen ihn zu genießen. Die untere Etage des Sky Gardens ist verglast und es gibt ein Café und nen Souvenirshop. Oben steht man unter freiem Himmel und kann in jede Himmelsrichtung über Osaka kucken. Leider war die Sicht suboptimal und nach den ersten paar Minuten auf dem Freiluftaussichtsdeck fielen die ersten Sprenkler Regen. Trotzdem hat ein Foto aus dem Sky Garden heute das Bild des Tages bekommen. Ein Blick in das Häusermeer von Osaka.
Vom Sky Garden bin ich zurück in Richtung Hauptbahnhof, weil ich in einem der zahlreichen, dort in der Umgebung befindlichen Food Courts was zu Mittag essen wollte. Zum Glück war der Regen nicht stark, sondern eher lästig. Es war außerdem auch schon halb zwei und so bin ich nach dem Essen wieder in Richtung Hotel marschiert. Weitgehend trockenen Fußes übrigens, denn ähnlich wie in Tokio sind in Osaka große Teile der Stadt unterkellert um den Bahnhof und die U-Bahnhöfe der verschiedenen Linien miteinander zu verbinden. So musste ich dann wirklich nur die letzten Meter bis zum Hotel unter freiem Himmel zurücklegen.
Ein paar Minuten musste ich noch warten bis ich einchecken konnte, und habe mir die Zeit mit ner Tasse Kaffee und meinen Social Media-Bemühungen vertrieben. Dann konnte ich auf’s Zimmer – sehr schön übrigens – und habe auch den Sammy wieder übergeben bekommen, der heute morgen aus Kyōto eingetroffen war. Den Rest des Tages habe ich den lieben Gott nen guten Mann sein lassen. Angesichts des trüben Wetters bestimmt eine gute Entscheidung. Außerdem hatte ich in den letzten zwei Tagen ne ziemliche Sightseeing-Reizüberflutung. Morgen früh geht es aber weiter im Programm und für morgen abend habe ich eine ganz besondere Aktivität geplant. Lasst Euch überraschen.

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