9. August 2018

Ich hab schon wieder einen Kulturschock... Mannohmann... Indonesien ist ein Land der Kontraste... mag vielleicht auch an meiner etwas speziellen Routenplanung liegen und an der Größe des Landes, aber ich finde es schon richtig heftig. Habe ich so noch nicht erlebt, zumindest nicht, dass ich mich erinnern könnte.
Heute war wieder ein Flugtag... Ich musste zwar nur von Labuan Bajo auf Flores nach Denpasar auf Bali (siehe Karte), was jetzt – erst recht gemessen an den Ausdehungen von Indonesien – keine weite Reise war. Trotzdem war ich den ganzen Tag damit beschäftigt von A nach B zu kommen. Zum Glück konnte ich gemütlich in den Tag starten. Das Shuttle zum Flughafen in Labuan Bajo war für halb elf bestellt. Eigentlich hätte ich also schon ein bisschen länger schlafen können. Trotzdem war ich um sieben Uhr wach, und mein Gleichgewichtssinn war der Meinung, dass sich mein Bett im Rhythmus eine Bootes bewegt. Schon erstaunlich, wie der Körper auf diese ständige unterschwellige Bewegung eines Schiffes reagiert. Dabei war die Seefahrt absolut harmlos. Wie erwähnt hatte ich zwar vor der Tour eine große Packung Superpep gekauft, aber ich habe während der drei Tage auf See keinen einzigen Reisekaugummi gebraucht.
Ich habe also noch ein bisschen im Bett rum gegammelt, bin dann zum Frühstück gegangen, und habe nach dem Frühstück vom offenen Restaurant des Hotels in der 1.Etage noch ein bisschen Vögel fotografiert. Ein Foto aus der Ausbeute seht Ihr als erstes Bild des Tages, ein Schwarzstirn-Blütenpicker... Diese Vogelart gibt es nur auf den Kleinen Sunda-Inseln.
Der Flughafen von Labuan Bajo ist klein und eigentlich war ich viel zu früh da, aber so hatte ich die Gelegenheit, hier noch ein bisschen zu spotten. Alle drei Flieger, die in den anderthalb Stunden hier gelandet sind, kriegt man bei uns nämlich niemals vor die Linse. Eine 737-500 von Nam Air (einer indonesischen Gesellschaft), eine ATR-72 von Wings (die zur Lion Group gehört, einem der größten Billigflieger in Südostasien), und natürlich die ATR-72 von Garuda, die mich nach Denpasar bringen sollte. Der Flug war Routine. Ich finde, die ATR-72 ist wirklich ein sehr angenehmer Flieger. Nach dem Start von Labuan Bajo und einer geschmeidigen Linkskurve führte die Strecke ziemlich grade nach Westen, und über die Inselwelt westlich von Flores, in der ich bis gestern noch mit dem Schiff unterwegs war. Heute zeige ich Euch im zweiten Bild des Tages mal eine Draufsicht. Man erkennt schön die vielen Inseln und Inselchen, die Mangrovenwälder, die sie umgeben, und die vorgelagerten Korallenriffe...
In Denpasar dauerte es ein bisschen, bis das Gepäck auf dem Gepäckband landete. Aber vor der Tür stand schon mein Fahrer, den ich über das Hotel hier organisiert hatte. Rio wird mich für die nächsten Tage über Bali kutschieren. Auf nen Guide habe ich hier verzichtet. Ich glaube in Bali reicht es auch, wenn man mit nem Reiseführer unterm Arm unterwegs ist. Selber fahren wollte ich aber nicht. Das KANN man auf Bali zwar, aber bei dem Verkehr hier wäre mir das zu stressig. Da habe ich lieber jemanden als Fahrer, der sich auskennt und vielleicht auch den einen oder anderen Tipp hat, was man noch so kucken kann. Wir sind zuerst zum Hotel gefahren, und dann haben Rio und ich schon mal ein bisschen gemeinsam überlegt, wie das Programm für die nächsten Tage aussehen soll.
Schon auf der Fahrt vom Flughafen nach Seminyak, wo mein Hotel liegt, wurde sehr deutlich, dass ich schon wieder in einer anderen Welt gelandet bin. Labuan Bajo und die Westküste haben, wie ich finde, irgendwie ein bisschen Wildwest-Flair. Ich würde fast sagen, Labuan Bajo hat was von dem, was man 'frontier town' nennen würde. Denpasar ist wieder südostasiatisches Verkehrschaos und dichte Bebauung und viele Leute. UND, Bali ist ne Touri-Hochburg. Das merkte man schon an der Art der Läden und Restaurants auf dem Weg zum Hotel und es wurde heute abend nicht besser, als ich zu Fuß vom Hotel losgezogen bin, um essen zu gehen. Das Restaurant, das mir an der Rezeption empfohlen wurde, habe ich zwar nicht gefunden (weil ich, wie mir Google Maps  später mitteilte, einmal falsch abgebogen bin), aber dafür hatte ich schon eine erste Begegnung mit einem Rudel besoffener Australier... Auch sonst strahlt Seminyak Ballermann aus... naja – ich werde hier ja außer abends essen gehen nicht viel machen. Morgen gibt es die erste Sightseeing-Tour raus auf's Land. Bin gespannt, was Bali zu bieten hat.

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