10. August 2018

Heute morgen hat's geregnet - trotz Trockenzeit – und auch grade im Moment kommt hier wieder einiges an Wasser vom Himmel. Ich war heute morgen vom Regen geweckt worden, lange bevor der Wecker hätte gehen sollen. In Anbetracht der Witterung haben wir aber die Fahrt nach Ubud verschoben, denn Landschaft im Regen ist nicht so prickelnd. Stattdessen habe ich gemütlich auf dem Balkon gesessen, gefrühstückt, und die Vögel im Garten meines sehr schönen, und vor allem sehr ruhig gelegenen Hotels hier in Seminyak beobachtet -  und erfolgreich fotografiert wie man an der Aufnahme eines Javan Munia erkennen kann, die das heutige erste Bild des Tages ist. Da schien mal kurz die Sonne. Der Vogel hat übrigens nur Zweidrittel der Größe eines Spatzen.
Gegen mittag habe ich kurz überlegt, aber der Himmel sah immer noch nicht vielversprechend aus und so habe ich auch das verkürzte Ersatzprogramm für heute Nachmittag abgesagt und bin den Rest des Tages hier in Seminyak geblieben. Um kurz nach eins hab ich mich auf einen kleinen Spaziergang durch den Ort begeben, den Regenschirm in der Tasche, und die geländegängigen Schuhe an den Füßen... und das mitten einer der Welthauptstädte der Flipflops. Aber nach dem ich gestern Abend hier selber mit Flipflops unterwegs gewesen war, nur um festzustellen, wie bescheiden hier teilweise das Geläuf ist und wie dreckig bei meiner Rückkehr ins Hotel meine Füße waren, hab ich beschlossen, dass die Städte hier für mich keine gute Flipflop-Gegend sind. Die große Mehrheit der Touris, die mir heute auf meinem Spaziergang begegnet sind war da deutlich unbekümmerter.... bis hin zum Tragen von Adiletten... naja – kein Kommentar...
Ich hab's unter anderem bis an einen der Strände im Südwesten von Bali geschafft, da wo die Orte Denpasar, Kuta, Seminyak und Kerobokan ans Meer stoßen. Sind nur ein paar Schritte von der Hauptstraße... aber man überquert auf dem Weg dorthin ein paar offene Abwasserkanäle und einen einbetonierten Fluss samt dem hier in Indonesien unvermeidlichen Müll. Hmmmm... ins Wasser gehe ich ja sowieso nicht, aber ich bin jetzt auch nicht mehr sicher, dass ich hier Fisch essen will... *lach...
Im Zentum von Seminyak bin ich in der Seminyak Village Mall zum Mittagsimbiss eingekehrt. Eine schöne Mall, denn hier findet man kaum Läden der großen Ketten, aber dafür viele Stände, wo örtliches Kunsthandwerk verkauft wird. Außerdem war das Einkaufszentrum modern, schön klimatisiert und bot kotenloses WLAN. Ich habe in Ruhe  im Café gesessen, die Leute in der Mall angekuckt, im Lonely Planet gelesen und den morgigen Tag geplant. Dann ging's wieder raus ins wilde Leben von Seminyak, wo direkt auf den Stufen zum Eingang der Mall das zweite Bild des Tages entstand. Ein Wimmelbild, sozusagen. Besonders gut gefallen mir die beiden Jungs auf ihren Ribbeln, die dick eingemummelt versuchen den balinesischen Winter zu überstehen. Die grünschwarzen Jacken kennzeichnen die beiden als Fahrer von "Grab", einem der beiden großen Motorroller-Taxi-Unternehmen in Indonesien. Die Konkurrenz nennt sich "Go-Jek". Man bucht die Fahrgelegenheit online und vor allen Dingen zum Festpreis, was ganz hilfreich ist, denn je nachdem wie der Verkehr ist, sind die Preisunterschiede bei Taxifahrten mit dem Auto, die per Taxameter abgerechnet werden, erheblich. Natürlich kriegt man als Passagier bei Grab oder Go-Jek auch nen Helm... in den Firmenfarben und mit Logo drauf.
Ich bin ein bisschen weiter spaziert und habe mir bei Starbucks noch nen Modekaffee als Nachtisch gegönnt, draußen vor der Tür der Kaffeebud gesessen und noch etwas den Leuten auf der Straße und dem Verkehr zugekuckt, bevor ich ins Hotel zurück bin.
Gegen halb vier war ich wieder in meinem Quartier und habe da noch den Afternoon Tea auf's Haus gekriegt... samt Toast, neuseeländischer Butter und Erdbeermarmelade aus dem Bundesstaat South Australia. Den Rest des Tages hab ich vergammelt und bin nur noch mal kurz zum Abendessen raus.
Ich muss sagen, der Tag Pause hat ganz gut getan. Ich bin halt nicht nur 14 Tage hier im Land unterwegs, sondern vier Wochen... das muss man sich ein bisschen einteilen. Vor allem, wenn die Tour so intensiv und voller Eindrücke ist, wie das, was ich hier erlebe. Morgen ist aber auf jeden Fall Inseltour, egal wie das Wetter ist. Rio kommt mich um 9:00 Uhr abholen und wir fahren nach Ubud.

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