29. Juni 2020

Sommer 2020… vieles ist anders als sonst, und vor allem ist vieles anders als geplant. Lange war es gar nicht sicher, ob ich dieses Jahr überhaupt verreisen würde. Meine mit viel Aufwand geplante Nepal-Tour in den Osterferien fiel genauso dem Virus zum Opfer wie die drei langen Wochenenden mit Reisen nach Nordengland, London und Krakau. Beschweren will ich mich aber trotzdem nicht. Mir und den meinen geht es gut und im globalen Zusammenhang gesehen sind meine abgesagten Reisen höchstens doof, und noch nicht mal richtig ärgerlich.
Einen kleinen Einstieg in die Reisesaison 2020 hatte ich über Karneval, als noch alles in Ordnung schien und ich ein paar Tage in Málaga, hauptsächlich am Flughafenzaun verbracht habe.
Das erste Reiselogbuch der aktuellen Saison kommt dieses Jahr aus Norddeutschland. Ich bin mal wieder mit meinen Eltern op Tour, und dieses Jahr bleiben wir in Deutschland. Auf dem Programm steht eine Städtereise nach Hamburg, unterbrochen von einem Ausflug nach Helgoland mit zwei Übernachtungen auf Deutschlands einziger Hochseeinsel.
An dieser Stelle muss ich ein Geständnis ablegen. Ich habe zwar schon viele Metropolen der Welt für mich erobert und entlegene Winkel des Planeten gesehen, aber ich war bisher noch nie in Hamburg und auch noch nie an der deutschen Küste. Dieses Jahr sollte sich das ändern.  
Eigentlich hatten wir eine Anreise mit dem ICE geplant, denn weder in Hamburg noch in Helgoland braucht man ein Auto, aber mit Blick auf die Corona-Situation haben wir dann doch beschlossen, per PKW anzureisen. Dankenswerterweise hat meine ältere Schwester Cath uns ihren Ford Kuga geliehen, denn mein 1er BMW Coupé ist für längere Strecken mit drei Personen nicht wirklich geeignet und der Golf meiner Eltern hätte es zwar wahrscheinlich auch getan, aber dann hätte möglicherweise ein Teil des Gepäcks auf dem Rücksitz Platz finden müssen. So sind wir schön mit dem Kuga über die A1 in Richtung Norden gecruist.
Abfahrt war heute morgen um neun bei mir in Euskirchen und das Navi meinte, wir wären dann schon um kurz nach eins in Hamburg. Da wir für den Rest des Tages in Hamburg aber noch kein Programm vorhatten, haben wir kurz entschlossen eine Stippvisite bei einer weiteren, am Weg liegenden Hansestadt gemacht. Runter von der Autobahn und ab nach Bremen. Womit sich natürlich das Bild des Tages heute erklärt…
Auch in Bremen war noch keiner von uns dreien bisher gewesen. Wir haben in der Nähe vom Dom den Kuga ins Parkhaus gestellt und sind zum Markt spaziert. Recht klein und sehr schnuckelig kommt der Bremer Markt daher, mit dem Rathaus, dem Dom und natürlich dem Roland. Die alten, reich verzierten Häuser künden vom einstigen Reichtum der Stadt. Lediglich der Neubau der Bremer Bürgerschaft, wie das Parlament in Deutschlands kleinstem Bundesland heißt, passt nicht in das Ensemble.
Natürlich waren wir auch bei den Bremer Stadtmusikanten, und die vier sind das heutige Bild des Tages. Wir haben noch ein bisschen im Café am Markt gesessen, Eis gegessen bzw. nen Modekaffee getrunken und haben uns anschließend den Bremer Dom angesehen. Von außen ist der Dom ziemlich eindrucksvoll, aber innen gefällt er mir jetzt nicht so wirklich. Durch die Restaurierungen aus dem späten 19. Jahrhundert hat er etwas ziemlich „wilhelminisches“… *lach…
Gegen 17 Uhr waren wir in Hamburg an unserem Quartier. Der „Europäische Hof“, unser Hotel, ist schön und liegt direkt am Hauptbahnhof. Wäre sehr praktisch gewesen, wenn wir mit dem Zug angereist wären. Zum Glück gibt‘s allerdings ne hoteleigene Garage und da parkt der Kuga jetzt erst mal bis übermorgen. Wir haben hier im Hotel dann noch zu Abend gegessen – sehr lecker, aber nicht sehr norddeutsch. Das Restaurant nennt sich ‚Paulaner Wirtshaus im Europäischen Hof‘ und dementsprechend gab es bayrisches Bier. War trotzdem gut.
Morgen nehmen wir die Stadt auf die Hörner. Um neun treffen wir uns zum Frühstück und dann gibt es Stadtspaziergang.

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