11. Juli 2023

Hmmmm… durch den Regen fahren macht echt nur begrenzt Spaß aber es ließ sich heute leider nicht vermeiden. Nachdem es heute morgen in Halifax schon gefiselt hatte und die Spitzen der Hochhäuser in die Wolken ragten, hat es zwischen Sherbrooke und meinem heutigen Etappenziel quasi ununterbrochen geregnet. Rund 240km, ungefähr vier Stunden Fahrt. Wie gesagt: kein Spaß…
Ich bin in Sydney… Nova Scotia, natürlich… *lach… So langsam schließt sich der Kreis meiner Rundreise. Am Freitag geht’s von North Sydney aus per Schiff zurück nach Neufundland. Jetzt habe ich aber erst mal drei Nächte in einem schönen AirBnB hier, ähnlich zentral gelegen wie in Halifax. Die nächsten zwei Tage sind dafür vorgesehen, die Umgebung von Sydney zu erkunden und dabei mal wieder und sogar sehr ausführlich auf meinen eigenen Spuren und denen meiner Oma zu wandeln. Ich hoffe das Wetter spielt mit.
Der einzige Programmpunkt heute war mal wieder ein Tipp aus dem Lonely Planet. Ich bin zum Taylor Head Provincial Park gefahren. Die Strecke dahin führt an der Südküste Nova Scotias entlang und ist maritimes Kanada wie aus dem Bilderbuch. Wald, ein gewundener zweispuriger Highway, Buchten, kleine Dörfchen mit kleinen Häfen, ab und zu ein Blick auf den Atlantik, der fast unbeweglich unter der Nebel- und Wolkendecke liegt, kleine Seen und Weiher mit Seerosen und Biberburgen… bei Sonnenschein hätte ich wahrscheinlich alle paar Kilometer anhalten müssen, um Fotos zu machen. Geregnet hat es auf diesem ersten Teilstück der heutigen Fahrt zwar kaum, aber die reduzierte Sichtweite durch den Nebel und die tief über dem Wald und dem Wasser hängenden Wolken haben nicht wirklich zum Verweilen eingeladen.
Im Taylor Head Provincial Park war ich fast alleine. Insgesamt zwei weitere Autos sind mir begegnet. Im Park gibt es nur ne Schotterstraße, die ich bis zum Ende gefahren bin. Hier bin ich ein kurzes Stück spazieren gegangen, bis zum Atlantik-Strand. Einen Eindruck von der Landschaft bekommt Ihr im ersten Bild des Tages. Echt super schön hier, sogar bei dem aktuellen Wetter. Kalt war es übrigens nicht, so um die 18 Grad, und die Vögel haben gesungen.
Apropos Vögel. Im zweiten Bild des Tages seht Ihr einen Eistaucher, auf Englisch „Common Loon“ genannt. Nicht unbedingt das beste Bild, aber die Auswahl heute ist wetterbedingt sehr gering, und deshalb erzähle ich Euch ein bisschen über den Loon. Der ist nämlich der Nationalvogel Kanadas. Als solcher ist er unter anderem auf der kanadischen Ein-Dollar-Münze abgebildet, die daher den Spitznamen „Loonie“ hat. Als 1996 dann auch eine Zwei-Dollar-Münze eingeführt wurde, hatten die Kanadier dafür ebenfalls schnell einen Spitznamen, „Twonie“… *lach… Auf dem Twonie ist allerdings kein Eistaucher drauf, sondern ein Eisbär. Eistaucher sieht man öfter. Sie schwimmen alleine oder maximal zu zweit auf Seen oder Meeresbuchten. Der Vogel im Bild schwamm mit seiner Frau oder seinem Mann – man kann das bei Eistauchern beim Beobachten in der freien Natur kaum unterscheiden – auf dem ruhigen Wasser einer der Buchten des Parks.
Tja, ist heute mal ein kurzes Logbuch. Aber gibt halt nicht so wirklich viel zu erzählen. Ich hoffe, das wird morgen besser. Im Fernsehen läuft gerade das Major League Baseball All Star Game, und da werde ich jetzt noch ein bisschen zukucken. Es steht 1 – 1 in der Mitte des fünften Innings. Die letzten neun All-Star-Spiele hat die American League gewonnen.


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