17. Juli 2024

Kapitel 2 meines Sommerabenteuers 2024. Ich bin in Alice Springs… und friere. Diese Nacht soll es hier bis auf 1°C abkühlen. Dass es hier im Zentrum des Fünften Kontinents im Winter frisch werden kann, das wusste ich. Aber dass es so krass ist, das hatte ich nicht in Erinnerung. Bei meinen ersten beiden Besuchen in Alice Springs habe ich jedenfalls nicht gefroren, soweit ich mich erinnere.
Heute morgen habe ich in Darwin meine Sachen zusammen gepackt und mich auf den Weg Richtung Flughafen gemacht. Natürlich mit einem Abstecher zur Totem Road und meinem Spotterplatz. Ein Stündchen hatte ich noch Zeit, dem Treiben von Pitch Black 2024 zuzukucken, und habe dabei zum ersten Mal auch eine Rafale, das französische Gegenstück zum Typhoon, zu sehen bekommen. Nebenbei habe ich mich sehr nett mit dem Besitzer des Antiquitätenladens unterhalten, vor dessen Tür ich stand. Ein pensionierter Qantas-Pilot (Qantas ist die Traditionsfluggesellschaft hier in Australien), der auch schon mehrfach in Deutschland war. Er gab mir übrigens recht, dass der Typhoon von allen anwesend Fliegern am besten aussieht.
Am Flughafen ging alles flott. Ich habe den Suzuki verabschiedet und mein Gepäck aufgegeben. Nicht viele Menschen waren im Abflugbereich unterwegs und ich habe noch schön dem Treiben der Kampfflugzeuge zusehen können. Fotografieren war aber auf Grund des Hitzeflimmerns leider nicht ernsthaft möglich.
Das Einsteigen in unsere Embraer 190 von QantasLink funktionierte wie geschmiert. Wir sind sogar vier Minuten vor der planmäßigen Zeit vom Terminal los… um dann ne halbe Stunde an der Startbahn zu warten. Tja, so ne Militärübung kann einem gemütlichen Provinzflughafen ganz schnell außergewöhnlich hohes Verkehrsaufkommen bescheren.
Als der Captain uns vor der Landung in Alice Springs mitteilte, die Temperatur sei dort 16 Grad, dachte ich zuerst, ich hätte mich verhört. War aber nicht so. Das Wetter hier ist traumhaft. Sonnenschein und kein Wölkchen am Himmel. Aber es ist halt frisch.
Ich fahre hier in Alice Springs einen weißen Toyota Corolla, genau wie letztes Jahr in Ostkanada. So schwer arbeiten wie der Suzuki muss er aber voraussichtlich nicht. Ich habe hier für vier Nächte ein Ferienapartment und werde Tagestouren unternehmen.
Ein bisschen unterwegs war ich aber auch heute schon. Nach dem Einchecken in meiner Ferienwohnung bin ich nach Norden in Richtung Darwin gefahren. Joh, in zwei Tagen könnte ich wieder dort sein. Bei den Temperaturen hier ne Überlegung wert… *lach… Ich bin aber dann nur zu drei markanten Punkten gefahren. Der erste ist der höchste Punkt auf dem Stuart Highway, der Verbindung zwischen Darwin und der australischen Südküste. Man sollte es nicht meinen, aber mehr als 727m sind es nicht auf den rund 3000km Strecke. Da ist die Eifel noch höher.
Der zweite Punkt war der Wendekreis des Steinbocks, der 31km nördlich von Alice Springs verläuft. Ich bin hier nämlich nicht mehr in den Tropen. Man merkt es an den Temperaturen…
Als letzten markanten Punkt habe ich den Anzac-Hill angesteuert, sozusagen den Hausberg von Alice Springs. Von hier oben hat man einen super Blick über die Stadt und einen Eindruck davon bekommt Ihr im ersten Bild des Tages. Das Zentrum von Alice Springs liegt einem zu Füßen. Die Stadt ist übrigens ein bisschen kleiner als Euskirchen, aber trotzdem die drittgrößte im Northern Territory. Weiter Richtung Süden erkennt man etwas rechts von der Bildmitte die Heavitree Gap, einen der Einschnitte im Höhenzug der MacDonnell Ranges. Durch den fließt nicht nur der Todd River, der allerdings um diese Jahreszeit ausgetrocknet ist, sondern durch den Einschnitt führen auch der Stuart Highway und die Bahnstrecke von Darwin nach Adelaide.
Nach dem Einstiegsprogramm bin ich noch einkaufen gefahren und war anschließend italienisch essen. Morgen werde ich die erste Tour in die Umgebung machen.
Safari gab es heute ähnlich wenig wie gestern, aber der Schwarzbrust-Krähenstar im zweiten Bild des Tages hat mir am Wendekreis des Steinbocks den Gefallen getan, lange genug für ein Foto sitzen zu bleiben.