8. Juli 2024

Mein erster ganzer Tag in Down Under. Er war echt okay, trotz Jetlag und den langen Flügen. Ich war um kurz nach vier zum ersten Mal wach, aber hab mich dann noch etliche Male im Bett rumgedreht und letztendlich den Laptop angeworfen und die Webseite für das Reiselogbuch Australien 2024 vorbereitet.
Um kurz nach 9 bin ich zur Rezeption geschlufft um in meinem Quartier einzuchecken. Das ging gestern am späten Nachmittag ja nicht mehr.
Ich bin zuerst mit dem Auto in die Stadt gefahren. Klingt ein bisschen doof, wo ich ja downtown wohne, aber zum einen ist Darwin auch downtown recht weitläufig und zum anderen wollte ich nach dem geplanten Einkauf direkt in das Tagesprogramm starten.
Tja, die erste Hürde war das Parken. In Darwin geht Parken nur per App, aber was soll ich sagen? „Diese App ist in Deiner Region nicht auf Google Play erhältlich“… und man darf nur einmal alle 12 Monate die Länderzuordnung im Google Play Store ändern. Schon interessant, dass gerade hier im digitalen Bereich die Globalisierung versagt. Sinnvoll ist so eine Beschränkung jedenfalls nicht. (War mir übrigens auch gestern aufgefallen, weil ich die App meines australischen Telefonanbieters nicht runter laden konnte. Da hatte ich mir allerdings noch nichts dabei gedacht.) Zum Glück konnte man das Parken dann aber auch über eine Webseite bezahlen.
Als nächstes habe ich den Geldautomaten der ANZ Bank um etwas Bargeld bemüht. So ganz ohne ist dann ja doch schlecht. 1 AUD entspricht ungefähr 0,65 Euronen... Den ersten der vier 50-Aussie-Dollar-Scheine, die die Maschine ausgespuckt hat, habe ich in der Kaffeebud nebenan direkt klein machen lassen und hatte außerdem nen Cappuccino und ein Teilchen als vormittäglichen Pick-me-up. Außer in Daintree habe ich hier nirgendwo Frühstück im Quartier.
Dann bin ich ein bisschen durch Darwin spaziert. Sogar ne Fußgängerzone gibt's hier, aber was soll ich sagen? Mit der Neustraße kann Darwin nicht mithalten... *lach...
Der Hauptgrund für meinen Besuch im Herzen von Darwin war aber, dass ich mir nen Hut kaufen wollte. Hmmmm… hat nicht geklappt. Der einzige Hut, unter dem ich mir gefallen habe, war aus Känguruhleder und das wollte ich dann auch wieder nicht. Mist. Und wieder einmal ärgere ich mich, dass ich vor zehn Jahren, um genau zu sein am 9.7.2014… also morgen vor GENAU zehn Jahren… in Santa Fe nicht DEN Hut gekauft habe, der mir gefallen hatte. Aber wer weiß? Vielleicht kriege ich hier in Down Under ja doch auch noch was, das mir gefällt.
Wie immer nach langen Flügen und größeren Zeitverschiebungen hatte ich heute nur leichtes Programm angesetzt. Der erste Programmpunkt heute war das Darwin Aviation Museum, ein kleines Flugzeugmuseum südlich des Flughafens. Der Schwerpunkt der Ausstellung sind Militärmaschinen und mit der Mirage III sowie der F/A-18B Hornet der Royal Australian Air Force war ich schon glücklich und zufrieden.
Vom Museum aus bin ich zur Westseite des Flughafens von Darwin gefahren und habe mir einen Spotterplatz gesucht. War vom Bildwinkel her nicht ganz optimal, aber für so ein bisschen unambitioniertes Spotten wie ich es heute vorhatte ganz okay. Viel Verkehr ist hier ja sowieso nicht, dachte ich, und so bin ich nach der 737-800 von Virgin Australia und der 737MAX-8 der Singapore Airlines (die ich beide für die Webseite brauche – in letzterer habe ich gestern gesessen und in ersterer will ich in gut zwei Wochen sitzen) wieder aufgebrochen in Richtung Quartier, um Siesta zu machen.
Kaum war ich auf die Hauptstraße eingebogen, als die erste F-16 über mich hinweg in Richtung Landebahn schwebte… Mist… und es folgten noch zwei andere. Da hab ich mich schon ein bisschen geärgert. Im Motel habe ich dann mal ein bisschen recherchiert. Ab Mitte Juli findet hier im Northern Territory eine großangelegte Luftwaffenübung statt, die Exercise Pitch Black 2024, mit Teilnehmern aus der ganzen Welt (u.a. auch aus Deutschland).
Während der Siesta hab ich überlegt, ob ich wieder zum Flughafen fahren soll, um auf weitere Militärflieger zu warten. Immerhin ist Plane Spotting optimal, um Körper und Kopf Gelegenheit zu geben, in der neuen Zeitzone anzukommen. Ich habe mich dann aber dagegen entschieden und bin stattdessen zum East Point Reserve gefahren.
Das East Point Reserve ist ein kleines Naturschutzgebiet, das zum Stadtgebiet von Darwin gehört. Auf der Karte sieht man wo es liegt. Hier habe ich mit der Kamera Jagd auf gefiederte anstatt metallene Vögel gemacht. Ziemlich erfolgreich sogar. Ein Foto aus der Ausbeute, einen Feigenpirol, seht Ihr im zweiten Bild des Tages. Schöne Ausblicke bietet East Point Reserve ebenfalls, wie man im ersten Bild des Tages sieht.
Zum Abendessen bin ich die Mitchell Street runterspaziert und in einem der viele Pubs dort eingekehrt. Hier steppt abends richtig der Bär. Aus jeder Kneipe dringt schlechte Live-Musik, es gibt auch Imbissbuden und Hostels und Mini-Supermärkte. Eigentlich finde ich es ziemlich nervig, aber es war fußläufig die einfachste Möglichkeit ein Stück Fleisch auf den Teller zu kriegen und so habe ich in den sauren Apfel gebissen. Und ich war auch schon ein bisschen neugierig auf diesen Touri-Hotspot hier in Darwin.
Für morgen früh habe ich mir eine Birdwatching-Tour zu ein oder zwei Naturschutzgebieten hier in der Nähe vorgenommen. Sollte ich wieder früh wach sein, dann werde ich das ausnutzen. Und vielleicht kriege ich ja im Laufe des Tages dann doch noch das ein oder andere Kampfflugzeug vor die Linse.


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