4. April 2013

Da bin ich also wieder zurück in Panama City. Mein Osterurlaub neigt sich unbarmherzig dem Ende zu, dabei bin ich doch irgendwie grade erst angekommen. Andererseits kommt es mir – paradox vielleicht - so vor, als wäre ich schon ewig hier, und ich glaube das ist ein gutes Zeichen.
Der Tag heute war eher gemütlich. Nach einem schönen Frühstück im Bocas Inn habe ich mir ein Fahrrad gemietet und bin ein bisschen durch die Gegend geradelt. Das geht in Bocas del Toro ziemlich gut, denn die Insel ist flach und es gibt wenig Verkehr. Schnell hatte ich den Ort hinter mir und dann ging die Radtour weitgehend am Strand entlang. Nach dem ich die relativ dicht bebaute „Hausbucht“ von Bocas hinter mir hatte folgte ein karibisches Idyll dem anderen, wie man heute schon meinen Facebook-Posts entnehmen konnte, und wie man auch auf dem heutigen Bild des Tages sehen kann.
Wobei ich jetzt direkt wieder etwas Wasser in den Wein schütten muss. Die Kontraste zwischen den karibischen Postkartenmotiven und den nicht so schönen Seiten von Bocas del Toro könnten kaum größer sein. Auf der einen Seite tolle Strände, Palmen, Sand, Wellen, Surfer-Stimmung, und auf der anderen die heruntergekommenen Ortsteile, stinkende Abwassergräben, mit ein paar Nägeln und Planen zusammengehaltene Behausungen, Hütten aus Sperrholzplatten... das zeigt man natürlich nicht, und das fotografiert sich auch ehrlich ziemlich schlecht, denn da sitzen meistens Leute vor oder drin. In den Hütten und Behausungen, meine ich... nicht in den Abwassergräben.
Rund zwei Stunden habe ich mit dem Fahrrad die Gegend unsicher gemacht, schön fotografiert und noch den ein oder anderen Vogel zu meiner Liste hinzufügen können. Dann ging's zurück in den Ort, denn um 13 Uhr musste ich mein Zimmer im Bocas Inn räumen. Für halb 4 hatte Hercilia meinen Transfer zum Flughafen organisiert, und so habe ich die Mittagszeit gemütlich lesend, schlafend oder auf die Bucht von Bocas kuckend verbracht.
Apropos Bucht von Bocas: Bei Tag sieht man dort die Wassertaxis und Touristenboote fahren, oben drüber kreisen Fregattvögel, Fischadler und Königsseeschwalben und bei Ebbe liegen die Riffe in der Mitte der Bucht frei und Reiher fangen dort Fische. Anders sieht das abends aus, und hier greife ich mal zurück auf den gestrigen Abend. Ich glaube ich hatte erzählt, dass das Bocas Inn direkt am bzw. sogar über dem Wasser liegt, also zum Teil auf Pfählen steht. Vom hölzernen Deck aus sieht man also schön über und vor allem auch ins Wasser. Abends leuchten zwei Scheinwerfer in die blaugrünen Fluten und wo man tagsüber nur Wasser und die ein oder andere Plastikflasche vorbei dümpeln sieht tummeln sich dann die Fische. Sieht schon ein wenig unheimlich aus und auch wenn's irrational ist denkt man ein bisschen an „Der Weiße Hai“. So ging's mir jedenfalls gestern abend, als ich beim Schreiben des Logbuchs mal eine kurze Denkpause machte und mir die Fische im Scheinwerferlicht ansehen wollte. Und dann kam plötzlich ein Gefleckter Adlerrochen vorbei. Und war innerhalb von Sekunden auch wieder verschwunden. Im ersten Moment war ich total verdattert und dachte schon ich hätte eine Erscheinung gehabt, als der nächste vorbeikam, und noch einer und noch einer. Die hatten bestimmt einen Meter Flossenspannweite. Schon irre, was man hier in Panama alles sehen kann - und dazu muss man noch nicht mal ins Wasser... *lach...
Um halb vier hat Hercilia mich dann mit dem Taxi zum Flughafen gebracht. Der Rest war Routine, auch wenn der Flug – wieder mit einer Fokker 50 von Air Panama – nicht besonders toll war. Dicke Wolken behinderten fast während des gesamten Fluges die Sicht, und darüber hinaus waren die Fenster der Maschine nicht gut geputzt. Das war nicht ganz so ärgerlich, weil es schon während des Fluges zu dämmern begann. Wir waren nämlich mit etwas Verspätung erst um kurz nach halb sechs in Bocas del Toro gestartet. Im Anflug auf Panama City lag die Hauptstadt dann schon im Halbdunkeln, so dass es mit Fotografieren sowieso nix gegeben hätte.
Tjaaaaa... morgen ist mein letzter kompletter Tag hier, und es steht noch ein dicker Höhepunkt an. Eine teilweise Durchfahrt durch den Kanal. Da gibt es morgen Abend bestimmt einiges zu erzählen.


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23. März 2013

 

Heute hat sie begonnen, die Reisesaison 2013. Ich bin in Panama... *freu...

Tja, was soll ich sagen? Der Tag heute bestand nur aus Fliegen. Sind ja immerhin über 11 Stunden von Amsterdam nach Panama City. Um kurz vor sechs hat mich mein Vater nach Düsseldorf zum Flughafen gebracht und um kurz vor halb 9 war ich auf dem Weg nach Amsterdam. Der Langstreckenflug war eher unspektakulär. Das Essen an Bord war allerdings echt gut.

Panama City liegt auf der pazifischen Seite des Isthmus von Panama und entsprechend fliegt man erst über das ganze Land drüber bevor man dort landet. Panama ist übrigens nicht besonders groß. Das hat es mit den meisten Ländern Mittelamerikas gemeinsam. Meine letzte Begegnung mit Mittelamerika ist ja inzwischen fast zehn Jahre her. Im Herbst 2003 habe ich Costa Rica erobert und seit dem war ich nicht mehr hier in diesem Teil der Welt.

Einreise und Gepäck abholen ging problemlos und dann bekam der Tourplan den ersten Schluckauf. Eigentlich sollte mich hier am Flughafen jemand von Ancon Expeditions erwarten, der mir die Unterlagen für die ganzen über Ancon gebuchten Programmteile geben sollte. Ich war zwar auf lateinamerikanische Verhältnisse eingestellt, aber als nach anderthalb Stunden warten immer noch keiner von Ancon aufgekreuzt war und es draußen dunkel wurde, habe ich mich in ein Taxi gesetzt und zum Hotel bringen lassen. Das war über booking.com reserviert und folglich alles kein Problem.

Ziemlich grummelig kam ich also im Hotel an, denn das Programm ist eng gestrickt und der erste Tour-Baustein schon morgen. Ganz zu schweigen von dem Inlandsflug am Montag.

Um die Geschichte abzukürzen: nach ein bisschen rumtelefonieren und mit Unterstützung der Rezeption vom Hotel ist jetzt alles geregelt. Morgen früh geht’s los zur ersten Expedition in Panama :-) Ich bin mal gespannt und werde natürlich morgen Abend berichten.

Und nun zum Bild des Tages: das entstand nur ein, zwei Minuten vor der Landung in Tocumen, dem internationalen Flughafen von Panama City. Wie man sieht gibt es etliche Hochhäuser in der Stadt und schon allein durch die Lage am Meer ist der Unterschied zu San Jose, Costa Rica, sehr deutlich.

Zum Schluss bleibt mir nur noch die Standard-Bitte um eine kurze Rückmeldung, ob das Logbuch samt Bild in lesbarer Form bei Euch angekommen ist. Morgen erzähle ich dann ausführlicher.