23. Oktober 2025

Ich bin in Saint-Denis, der letzten Station meiner Tour. So langsam schließt sich der Kreis. Die Inselumrundung ist jedenfalls schon mal abgeschlossen. 
Nach dem Aufbruch von meiner Ferienwohnung Le Tampon gab es heute morgen einen ersten Stopp am Flugplatz Saint-Pierre Pierrefonds, der zweite Flughafen auf La Réunion. Nicht groß, aber es gab früher immerhin regionalen Verkehr nach Mauritius. Zur Zeit finden aber nur Hubschrauberrundflüge für Touris und Verkehr mit Kleinflugzeugen - General Aviation, wie das im Fachjargon heißt – statt und die Abfertigungshalle ist wie ausgestorben. Das Terminal und den Tower wollte ich aber trotzdem fotografieren, schon um die Sammlung möglichst vollständig zu halten. 
Anschließend bin ich ein bisschen die Küstenstraße entlang gefahren. Hier an der Westküste ist der Indische Ozean ziemlich wild. Schwimmen ist an den wenigsten Stellen erlaubt, denn neben gefährlicher Brandung gibt es auch Haie. Deshalb werden einige Strände mit Netzen geschützt, damit man zumindest dort gefahrlos ins Wasser gehen kann. Mir ist es egal. Ich gehe so oder so nicht ins Wasser. 
Ein Bild des Tages hätte ich zu diesem Zeitpunkt schon gehabt. Die Brandung des Indischen Ozeans, ist spektakulär vor allem am Souffleur, einem Blowhole, durch das das Wasser im Rhythmus der Wellen in Fontänen schießt. Und dann die Farben. Knackig blaues Wasser, ebensolcher Himmel, schwarze Lavavfelsen und vulkangrauer Sand am Strand. Schon echt schick.
Mein nächster Stopp war am L'Etang Saint-Paul Naturschutzgebiet. Hier gibt es ein Feuchtgebiet mit Boardwalks und schönen Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung. Ich hatte da ja noch ne Rechnung offen. Die konnte ich heute begleichen, wie Ihr am Bild des Tages sehen könnt. Zwar nicht so eindrucksvoll wie das Bild vom Mauritiusfalken, aber doch ganz okay. Die Réunionweihe, sie wird hier Papangue genannt, ist der einzige Greifvogel auf der Insel. Es gibt aktuell so um die 500 Exemplare und es wird daran geforscht, wie man den Bestand erhalten und die Tiere besser schützen kann. Schöne Vögel, wie ich finde. 
Ich bin gemütlich über den Boardwalk spaziert und auch noch ein bisschen zu ebener Erde in dem Schutzgebiet unterwegs gewesen. Leider war das Geflügel, das ich außer der Papangue gerne noch auf der Speicherkarte gehabt hätte – den Mangrovereiher und das Teichhuhn – sehr scheu. Die werden also leider auf der Webseite im demnächst entstehenden Bereich ‚Indischer Ozean’ fehlen. 
Eigentlich wollte ich auch noch zu einem Aussichtspunkt in die Berge gefahren sein, aber angesichts der dort recht tiefhängenden Wolken habe ich mir das gespart. Stattdessen gab es noch ein bisschen Spotten in Roland Garros. Der Weg dahin, um die Nordspitze der Insel herum ist echt interessant. Franzosen machen ja keine halben Sachen. Um die Küstenstraße zu entlasten und letztendlich komplett zu ersetzen, hat man die N1-Schnellstraße einfach dreispurig auf Stelzen im Abstand von ein-, zweihundert Metern vor die Steilküste gesetzt. Man fährt also auf einer Strecke von über 5km über den Indischen Ozean.
Hier in Saint-Denis wohne ich ziemlich zentral in einer über Airbnb gemieteten Ferienwohnung. Im vierten Stock, mit seitlichem Meerblick vom Balkon: ne Straße, ein paar Palmen und dahinter der Indische Ozean. Abendessen gab es mehr oder weniger direkt um die Ecke in einem kreolischen Restaurant. Super leckeres Carri mit Schwein und Palmenherzen. Und als Beilage gab es nicht die schon von mir für obligatorisch gehaltenen dicken Bohnen, sondern es gab Linsen. Da hatte ich einen kleinen Flashback an Nepal.
Für morgen früh habe ich zum ersten Mal auf dieser Tour nicht den Wecker gestellt. Ich muss nirgendwo hin fahren. Morgen gibt es statt dessen Stadterkundung hier in Saint-Denis. Vielleicht fahre ich auch morgen nachmittag noch nach Roland Garros. Mal sehen.  Ich werde mich auf jeden Fall an meinem letzten ganzen Tag in La Réunion nicht stressen… *lach….


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