15. Juli 2025

Unser erster ganzer Tag in Tansania, und es war ein Auftakt nach Maß. Es begann schon mit einem spektakulären Sonnenaufgang hinter dem wolkenfreien Mount Meru. Nach einem sehr schönen Buffet-Frühstück im Forest Hill Hotel haben wir pünktlich um acht Uhr Davis kennengelernt, unseren Driver-Guide für die nächsten 14 Tage. Der erste Eindruck war schon gut. Unser Toyota Landcruiser, schick in beige und mit großen „Tanzania Specialist“-Aufklebern wurde beladen und dann ging’s los. Von Arusha führte die Fahrt über die gute Landstraße – übrigens eine der Hauptverbindungsstraßen in Ostafrika zwischen dem Meer und dem Binnenland – zur Nordspitze des Tarangire-Nationalparks. Schon auf dem Weg hatten wir die ersten Zebras, Gnus und Warzenschweine gesehen, denn die Parks in Tansania sind von Pufferzonen umgeben, durch die dann auch die großen Straßen führen und wo es menschliche Siedlungen und Aktivitäten wie Ackerbau und Viehzucht gibt. Die Landschaft auf der Fahrt heute war deutlich karger als gestern auf dem Transfer vom Flughafen zum Hotel. Da hatte ich noch gedacht, dass es sehr grün hier ist. Die üppige Vegetation gestern ist aber darauf zurückzuführen, dass wir im Gebiet zwischen Kilimanjaro und Meru unterwegs waren, wo es durch die Berge einfach viel mehr regnet. Heute war die Landschaft schon eher so wie ich sie mir vorgestellt hatte.
Tarangire ist der erste Schwerpunkt unserer Tour und trägt den Spitznamen „Elephants’ Paradise“. Am Gate waren wir nicht alleine. Etliche andere Touristen-Jeeps standen hier rum während die Fahrer die Formalitäten erledigten. Wir hatten schon schlimmes befürchtet, aber letztendlich war es im Park dann halb so wild. Die Autos verteilten sich ganz gut.
Der Tarangire-Nationalpark ist rund 2600km² groß. Kein Vergleich also mit Krüger, Etosha, Tsavo, Kafue oder Serengeti, die sich alle im fünfstelligen Bereich bewegen, was die Fläche an geht. Aber Größe allein ist nicht alles. Tarangire ist landschaftlich echt schön. Leicht welliges Land, durchzogen vom Tarangire River und mit vielen kleinen Teichen, Tümpeln und Wasserlöchern. Dadurch ist es auch hier recht grün, Man findet Schirmakazien und auch viele Affenbrotbäume. Einen kleinen Eindruck von der Landschaft gibt das erste Bild des Tages.
Wir sind also durch den Busch gepirscht und schon nach ner Stunde war klar, warum der Park seinen Spitznamen hat. Elefanten gibt es in rauen Mengen. Wir haben nicht mal versucht, sie zu zählen und nachdem Davis klar wurde, dass wir drei schon einiges an Safari-Erfahrung haben, hat er auch nur noch angehalten, wenn sie sehr dekorativ waren oder einer von uns Stopp gerufen hat.
Der erste gute Eindruck von unserem Driver-Guide bestätigte sich während der heutigen Safari. Davis weiß sehr viel, auch richtiges zoologisches Fachwissen, und er ist ein guter Ornithologe. Wir sind heute zu Susannes und Folkers Amüsement schon mehrfach richtig ins Fachsimpeln gekommen. Er kennt sich aus und weiß was er tut. Und rund um Elefanten vermittelt er Ruhe. Diejenigen, die schon mal mit mir auf Safari waren, die wissen, dass ich selber als Driver-Guide bei Elefanten immer sehr vorsichtig und etwas angespannt bin. Das mag vielleicht daran liegen, dass sich meine Erfahrungen auf den Krüger-Nationalpark beziehen. Da sind Elefanten mit Vorsicht zu genießen. Hier in Tarangire waren die alle relaxt, und ich war’s entsprechend auch. Und schließlich brauchte ich ja auch nicht selber zu fahren… *lach…  Elefanten haben heute also auch das zweite Bild des Tages bekommen. 
Löwen haben wir auch gesehen. Drei Stück insgesamt, aber die waren verhältnismäßig weit weg und nicht besonders gut zu fotografieren. Deshalb habe ich auch drauf verzichtet, heute ein Löwenfoto zu zeigen. Die vollständige Tagesliste findet Ihr übrigens immer am Ende des Logbuchs.
Ornithologisch bin ich heute auch voll auf meine Kosten gekommen. Ich habe heute nicht mehr gezählt, aber ich denke mal, die aktuelle Liste liegt im Bereich von rund 60 Arten. So kann’s gerne weiter gehen. 
Gegen vier sind wir aus dem Park raus und zu unserem Quartier gefahren. In der Karte könnt Ihr sehen, wo sich die Lake Burunge Baobab Tented Lodge befindet. Wieder ein sehr feudales Quartier und laut Davis verkehrsgünstig zu den südlicheren Eingängen von Tarangire gelegen. 
Den Tag haben wir gemütlich ausklingen lassen, mit Sundowner und Abendessen und erzählen und nem Absacker auf der Terrasse vor Susannes und Folkers Unterkunft. Morgen ist um 5:20h Wecken angesagt. Davis will um halb sieben losfahren und vorher gibt’s noch Frühstück in der Lodge. Ich bin sehr gespannt, was der Tag morgen bringen wird. Ich weiß aber auf jeden Fall schon, dass es mir in Tarangire gefällt.

Die Tagesliste: Gnus, Zebras, Giraffen, Elefanten, Löwen, Ellipsen-Wasserböcke, Büffel, Impalas, Senegal-Riedböcke, Streifenmangusten, Zwergmangusten, Warzenschweine, Grantgazellen, Anubispaviane, Grüne Meerkatzen und ein Dikdik.


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