2. April 2024

Heute war Safaritag. Ich habe mich auf Entdeckungstour in die Camargue begeben und den ganzen Tag dort verbracht.
Das mit dem frühen Start, den ich geplant hatte, war allerdings ein Schlag ins Wasser. Als mein Handy um 7 Uhr bimmelte, hab ich es ausgemacht und mich nochmal rumgedreht. Ich bin im Urlaub. Das wollte ich heute morgen dann auch mal ausnutzen.
Bevor ich mich auf den Weg in die Camargue gemacht habe, habe ich einen kurzen Stopp am Intermarché eingelegt um ein bisschen Verpflegung für den Tag zu kaufen. Dann ging’s los.
Die Camargue ist das Marschland in dem sich das Rhone-Delta befindet. Landschaftlich einerseits nicht besonders aufregend, denn es ist halt flach. Andererseits mag ich ja Marschland, diese Kombination aus Vegetation und Wasser, und davon gibt es hier in der Camargue reichlich. Die Gegend hier ist ein Vogelparadies und ich bin voll auf meine Kosten gekommen. Zur Vorbereitung hatte ich mir schon zu Hause den vom Parc naturel régional de Camargue herausgegebenen Flyer „Where to watch birds…“  als pdf heruntergeladen und auf mein Handy gespeichert. So ausgestattet stand der Safari nichts mehr im Wege.
Die erste Station war am Musée de la Camargue. Das Museum hab ich mir zwar gespart, aber ausgerüstet mit dicker Kamera, Fernglas und Vogelbestimmungsbuch habe ich hier die erste kleine Wanderung gemacht. Das Wetter war herrlich. Strahlend blauer Himmel, trotzdem nicht warm, genau richtig zum spazieren gehen. Lediglich der Wind hat etwas genervt. Leider wurde der dann im Laufe des Tages auch noch stärker, was für Vogelbeobachtung immer ungünstig ist.
Der Start in den Safaritag auf dem Wanderweg am Musée de la Camargue war gemächlich. Viel Geflügel gab es nicht, aber das war auch okay für den Einstieg.  
Vom Musée de la Camargue bin ich über Albaron und Domaine de Mejanes nach Saintes Maries de la Mer gefahren (die östliche Strecke auf der Karte. Der Name Saintes Maries kommt da öfter vor, weil ich Wegpunkte setzen musste um die Strecke darzustellen.) Der Weg ist nur eine Schotterpiste und Autos sind mir auf der Strecke kaum begegnet. Hauptsächlich Radfahrer. Der Weg führt durch die Salzmarschen und Viehweiden, aus denen die Camargue weitgehend besteht. Natürlich habe ich die typischen schwarzen Camargue-Rinder und die typischen weißen Camargue-Pferde zu sehen bekommen. Die ersten Pferde, die ich gesehen habe, waren noch freilaufend unterwegs und wateten durch die Sümpfe. Aber später, in der Gegend um Saintes Maries de la Mer, da werden die Pferde für die Touris zum geführten Ausritt angeboten. Das war dann schon wieder eher traurig.
Vögel gab es entlang der Strecke reichlich, vor allem Flamingos, die in den Lagunen, Kanälen und Tümpeln nach Krebschen fischen. Ich habe heute echt tausende Flamingos gesehen und entsprechend hat ein Flamingo auch das Bild des Tages bekommen.
Als ich wieder an die Asphaltstraße kam, die nach Saintes Maries de la Mer führt, wusste ich auch, warum mir nur Fahrräder begegnet sind. Die Schotterstraße ist für Durchgangsverkehr eigentlich gesperrt. So zumindest die Beschilderung am südlichen Ende. Am nördlichen, da wo ich meine Pirschfahrt begonnen hatte, stand nix.
Mein nächster Stopp war am Parc ornithologique in Pont de Gau. Hier war ziemlich viel los, und ich wäre fast schon weiter gefahren. Aber dann habe ich mich doch entschieden, dem Park einen Besuch abzustatten. Der Parc ornithologique Pont de Gau ist kein Zoo im herkömmlichen Sinne. Die Vögel hier sind wild und könne kommen und gehen wie sie wollen. Nur das Gelände wird gemanagt. Wobei ich bei dem Storch, der da in der Reiherkolonie saß, nicht so sicher war. Deshalb habe ich ihn auch nicht auf die heutige Tagesliste gesetzt, denn ich habe sonst auch keine Störche heute gesehen. Im Park gibt es zwei Spazierrouten. Um den Kleinkindern und Schülergruppen aus dem Weg zu gehen, habe ich die längere genommen, gut 4km Rundweg, und ich muss sagen, dass ich den Besuch nicht bereut habe. Der Weg schlängelt sich durch das Marschland, teilweise über Stege. Es gibt an vielen Stellen Beobachtungsstände, so dass man nahe an die Vögel rankommt. Und es wimmelt von Geflügel. Auch das Bild des Tages ist bei meinem Rundgang im Park entstanden und ich habe auch etliches an Material für Frantis Safari bekommen. Wenn ich zu Hause bin muss ich mal sichten. Insgesamt bin ich heute auf 38 Vogelarten gekommen. Keine schlechte Ausbeute, auch wenn keine neue Vogelart dabei war.
Um kurz vor fünf habe ich mich von Pont de Gau aus auf den Heimweg nach Arles gemacht. Im Intermarche habe ich mir Brot, Käse, Schinken und ne Flasche Rotwein (Côtes du Rhone) gekauft, um in meinem Apartment das Abendessen zu bestreiten.
Nach der Natur kommt morgen die Kultur. Ich mache einen Ausflug nach Avignon.


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