6. Oktober 2008
Mein letzter Tag in Neapel – morgen geht’s nach Hause. Denjenigen von Euch, die schon mal öfter an meinem Reiselogbuch teilgenommen haben, ist wahrscheinlich aufgefallen, dass eine Sache bisher gefehlt hat – Spotten. Heute war es dann so weit. Ich bin in Neapel mal richtig zum Spotten gefahren. Schon in den vergangenen Tagen hatte ich am späten Nachmittag immer wieder mal ein bisschen am Flughafen gestanden, aber so richtig ernsthaft war’s erst heute. Leider gibt’s im Terminal keinerlei Gelegenheit für Nichtreisende, die Flieger mit maximal einer Glasscheibe dazwischen vor die Linse zu kriegen. Aber draußen habe ich dann doch noch nen guten Platz gefunden. (Den von den Tagen zuvor konnte ich heute morgen nicht nutzen wegen des Lichts.) Der Verkehr ist nicht übermäßig dicht hier in Napoli Aeroporto Capodichino, obwohl Neapel die drittgrößte Stadt Italiens ist. Aber man bekommt doch einiges zu sehen, das es nur hier in Italien gibt oder eben in Deutschland nur ganz selten. Und in den Pausen zwischen den Fliegern kann man gemütlich was lesen.
So gegen 1 bin ich dann in die Stadt gefahren, hab das Auto vollgetankt und zur Mietwagenstation am Bahnhof zurückgebracht. Die hatten zwar grade die Siesta angefangen, aber der Mitarbeiter war nett genug, mich noch reinzulassen und die Rückgabe abzuwickeln. Dann habe ich den Rucksack ins Hotel gebracht, nur die kleine Kamera an den Gürtel geschnallt, den Lonely Planet unter den Arm geklemmt und bin noch mal ins Getümmel von Neapel eingetaucht. Zu Fuß, mit der U-Bahn, wobei die Linie 2 eigentlich ne ganz normale Eisenbahn ist, die unter Neapel durch nach Pozzuoli führt, und mit dem Bus war ich noch mal unterwegs. Am Palazzo Reale di Capodimonte bin ich ins Kunstmuseum gegangen. Hunderte von Gemälden gibt’s hier, von mittelalterlich über alte Meister bis zu einer Andy-Warhol-Version eines Vesuvausbruchs in Acryl. Mal was anderes. Und das alles in der passenden Umgebung eines der königlichen Paläste von Neapel, durch dessen Säle man immer wieder zum nächsten Ausstellungsteil geht. Da kann man schon ein bisschen Zeit verbringen. Leider war Fotografieren verboten. Mit Bus und Bahn ging’s dann wieder zur Stazione Centrale und jetzt sitze ich hier und schreibe das vorletzte Logbuch der Tour „Golf von Neapel 2008“. Heute flog Alitalia noch, ich gehe also mal davon aus, dass sie das morgen auch noch tun werden und wenn da keiner Mist baut gibt’s natürlich morgen abend von zu Hause aus noch mal einen abschließenden Logbucheintrag mit Bewertung der ganzen Tour.
Das Foto des Tages entstand auf meinem Stadtspaziergang rauf nach Capodimonte. Die Männ sitzen auf’m Ribbel vor der Ribbelwerkstatt. Schon nicht schlecht, was so ein unbemerkter Schuss mit der Panasonic aus der Hüfte für Ergebnisse bringen kann. Und was man hier sieht ist schon etwas für Neapel sehr typisches. Ohne Vespas wäre es nicht Neapel.
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