25. Mai 2018

Wir sind in Toledo, der letzten Station unserer Spanien-Rundreise. Schon Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht...
Heute morgen hatten wir einen späten Start, denn es gab erst ab neun Frühstück in unserem Palacio in Trujillo und darüber hinaus waren wir gestern ja wetterbedingt und motivationsbedingt nicht bis zum Zentrum von Trujillo vorgedrungen. Das haben wir  heute nachgeholt, so dass erst gegen halb elf von Trujillo aufgebrochen sind, schon etwas später, als ich es eigentlich geplant hatte.
Nach dem Frühstück haben wir den RAV4 beladen und ich habe versucht, die Stelle zu finden, wo man vor drei Jahren fast bis an die Plaza Mayor von Trujillo ranfahren konnte. Es hat ein bisschen Kurverei und eine Konsultation mit Google Maps gebraucht, aber dann habe ich endlich die richtige Straße gefunden, und was soll ich sagen? Man konnte heute vormittag sogar AUF die Plaza Mayor von Trujillo fahren. Das war natürlich ziemlich praktisch. So konnten wir stressfrei und ohne große Lauferei das Panorama einer typisch extremadurischen Plaza Mayor aus dem 16. Jahrhundert bewundern, zumindest teilweise finanziert mit Inka-Gold. Wir sind ein bisschen spazieren gegangen und haben die Paläste und das Stadtbild auf uns wirken lassen. Manchmal muss man ja gar nicht viel tun sondern einfach nur da sein.
Von Trujillo ging's auf der Landstraße in Richtung Norden, zum Nationalpark Monfragüe. Auf dem Weg dorthin mussten wir aber einmal unterwegs anhalten, um auf einer Weide unter Steineichen und Oliven eine gemischte Herde von glücklichen Rindern und glücklichen Iberico-Schweinen zu beobachten und zu fotografieren. Danach war uns auch klar, warum das Schweinefleisch hier so gut schmeckt...
Im Monfragüe-Nationalpark, genauer gesagt am Salto del Gitano, wo der Tajo durch eine enge Schlucht fließt, hatte ich schon im Herbst 2015 tolle Vogelbeobachtungserlebnisse. Am Salto del Gitano gibt es nämlich eine große Kolonie von Gänsegeiern und auch sonst bietet der Park viele ornithologische Highlights. Wir haben uns ne gute Stunde am Mirador über dem Tajo-Durchbruch aufgehalten. Abgesehen von Gänsegeiern, die in großen Schwärmen über unseren Köpfen, den Felsen und dem Fluss kreisten (ich würde schätzen, dass wir heute bestimmt 200 Gänsegeier gesehen haben), gab es außerdem noch Felsenschwalben, Zaunkönige, Schwarzstörche, Blaumerlen, Schwarze Milane, Mönchsgeier, Hausrotschwänze, Zippammern, Buchfinken, Weißstörche... ich hoffe, ich habe niemanden vergessen. Keine Frage also, dass auch das Bild des Tages am Salto del Gitano entstanden ist. Allerdings wurde aus dem dramatisch angesetzten Sprung des Gänsegeiers nur ein kurzer Hopser... sieht trotzdem gut aus... und wurde nur mit meiner kleinen Kamera aufgenommen... Es war ein sehr erfolgreicher Safari-Tag.
Da wir noch ein gutes Stück zu fahren hatten, sind wir vom Monfragüe-Nationalpark auf kürzestem Weg zur Autobahn und dann in Richtung Osten. Die Landschaft ist hier schon wieder deutlich anders, als heute vormittag auf dem Weg von Trujillo nach Norden. Überhaupt muss man sagen, dass Zentralspanien landschaftlich total abwechslungsreich und spannend ist.
In Toledo haben wir zuerst das schöne Wetter -  auf dem Weg hierhin hatte es mehrere dicke Schauern gegeben -  genutzt und sind zu den Aussichtspunkten auf der Südseite der Tajo-Schleife gefahren. Der Fluss macht nämlich einen Zwei-Drittel-Kreis um die Felsanhöhe auf der die Altstadt von Toledo liegt. Das Panorama von den Miradores wäre natürlich auch ein Kandidat für das Foto des Tages gewesen, aber da ich das auch bei meiner Tour 2015 präsentiert habe, wollte ich heute natürlich was anderes zeigen... und Safari-Fotos gehen ja für mich sowieso immer.
Unser Hotel hier in Toledo ist sehr schön, wie übrigens – auf die Gefahr hin, mich selbst zu loben – alle Unterkünfte auf dieser Tour. Auch heute wohnen wir wieder in der Altstadt. Bin allerdings mal gespannt, wie es morgen bei der Stadterkundung so laufen wird. Leider gibt's in Toledo auch Steigungen und Treppen...
Für morgen hat der RAV4 wieder mal frei und steht in einer Parkgarage hier in der Nähe des Hotels. In Toledo kann man ein Auto nicht brauchen. Wir werden also schön zu Fuß die Stadt erobern...

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