22. Mai 2018

Heute morgen habe ich mich erst mal geärgert... alle drei Kamera-Akkus waren leer... krasser Planungsfehler würde ich sagen, und so war ich etwas missmutig, als wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zur Kathedrale von Salamanca gemacht haben um unser heutiges Tagesprogramm zu starten. Da musste halt das Handy herhalten um ein paar Fotos zu machen, und das einzige, was ich tröstlich fand war, dass ich hier ja schon mal gewesen bin und deshalb nicht komplett auf die Bilder von heute angewiesen war. Ärgerlich aber trotzdem.
Heute vormittag gab es Sightseeing in Salamanca. Bummel durch die Altstadt, neue und alte Kathedrale, die Fassade der Universität mit dem Frosch. Wir haben es schön gemütlich angehen lassen.
Zuerst haben wir uns die neue Kathedrale angekuckt, wobei natürlich „neu“ relativ ist. Es ist schon ein hochgotischer, innen iberisch-barock ausgeschmückter Bau. Aber eben deutlich jünger als die direkt nebenan gelegene alte Kathedrale, die weitgehend romanisch ist, mit ein paar gotischen Elementen. Beides sehr schöne und eindrucksvolle Kirchen und ich finde es ehrt die Salamancer, dass sie für die neue Kathedrale nicht die alte abgerissen und die neue an die gleiche Stelle gesetzt haben, wie das im Mittelalter in so vielen Städten passiert ist.
Unser Rundgang durch die Altstadt führte weiter zur Fassade der Universität, wo alle Leute nach einem kleinen Steinfrosch suchen, den einer der Steinmetze mit eingearbeitet hat, und der sowas wie das Maskottchen der Stadt geworden ist. Überall findet man Frösche... auf Kühlschrankmagneten, in Schneekugeln, an Schlüsselanhängern, als Flaschenöffner... die Souvenirkramläden von Salamanca sind die reinsten Amphibienbiotope. Die Universität von Salamanca ist übrigens eine der ältesten Europas und feiert dieses Jahr ihr 800-jähriges Bestehen.
Da es für's Mittagessen noch was früh war, haben wir einen kleinen Frühschoppen an der Plaza Mayor eingeschoben und sind dann gegen viertel nach eins zum Mittagessen eingekehrt. Die spanischen Essenszeiten sind echt ein Kreuz... eigentlich das einzige, was mich an diesem tollen Land richtig stört...
Nach dem Mittagessen gab es Siesta... ne schöne Einrichtung, wenn es mir danach nicht immer so schwer fallen würde, wieder in die Gänge zu kommen... *lach... aber es musste halt sein... wir sind ja nicht zum rumgammeln hier.
Heute nachmittag stand der Convento de San Esteban auf dem Programm. Das ist das Dominikanerkloster von Salamanca, und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum ein  Bettelorden im 17. Jahrhundert in solcher Pracht tätig war. Alles voll mit iberischem Barock mit Blattgold wohin das Auge schweift... Ich muss sagen, dass ich mit Barock in seiner mediterranen Ausformung weit weniger ein Problem habe als mit der weißen oder cremefarbenen süddeutschen Variante... die ist mir dann doch zu sehr wie Zuckerguss...
Nach der Besichtigung von San Esteban sind wir noch ein bisschen weiter in der Altstadt spazieren gegangen. Zum Glück ist das hier fast alles Fußgängerzone. Mein Eindruck von Salamanca von meinem letzten Besuch hat sich übrigens bestätigt. Die Stadt hat eine tolle Atmosphäre und durch die Universität, deren Institute durch die ganze Innenstadt verteilt sind, ein sehr studentisches und jugendliches Flair.
Zum Abschluss des Sightseeing-Tages gab's noch ein Eis bzw. eine Cerveza auf der Plaza Mayor, und meine Mutter war noch erfolgreich Schuhe shoppen. Auf ein umfangreiches Abendessen oder einen größeren Abendimbiss konnten wir angesichts des üppigen Mittagessens problemlos verzichten.
Morgen geht’s schon wieder weiter. Nächstes Übernachtungsziel ist Cáceres, das liegt nicht mehr in Castilla y León sondern in Extremadura. Es wird wieder viel gefahren.
Als Bild des Tages zeige ich Euch heute ein bisschen was stimmungsvolles. Ein frühmorgendlicher Blick (um viertel vor acht) von meinem Hotelzimmerfenster auf die Zinnen von Salamanca. Von links nach rechts sieht man: den Glockenstuhl von San Martín samt Storchennest, die Kuppel der neuen Kathedrale, die Fassade von San Martín, den Turm der neuen Kathedrale und zum Schluss die Doppeltürme sowie die Kuppel der Espiritu Santo-Jesuitenkirche.

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