29. Juli 2014

Nach drei Tagen in Folge früh aufstehen, und noch dazu die Flugprobleme von gestern, war heute morgen erst mal ausschlafen angesagt. Leticia musste arbeiten, aber das war uns egal. Mit „uns“ meine ich mich und Leticias zweiten Hausgast, ihre Nichte Madison, die sich kurzfristig für ein paar Tage hier angesagt hatte. Madison ist 14 und entsprechend ein typischer Teenager... sozusagen meine Hauptzielgruppe während der Arbeitszeit... *lach... Madison und ich mussten jedenfalls nicht früh aufstehen. Zum Glück. Um halb zwölf hat uns Leticia zum Mittagessen abgeholt und danach ist Madison mit ihr in die Praxis gefahren und ich habe mir einen gemütlichen Nachmittag gemacht. Der bestand erst mal in einem Besuch bei dem großen Fluss, der hier vorbeifließt. Ich bin zum Mississippi runter gefahren und ein bisschen im Riverside Park spazieren gegangen und habe mich auf die Bank gesetzt und auf den Fluss gekuckt. Das ist jetzt schon mein siebter Besuch in Memphis, aber der Blick auf den Bach und die Hernando-DeSoto-Brücke nutzt sich nicht ab. Entsprechend haben der Fluss und die Brücke auch heute das Bild des Tages bekommen... naja – zumindest eine Teilansicht. Ich muss so langsam zusehen, dass ich mich nicht wiederhole, was die Bilder aus Memphis angeht. Ihr könnt ja bei meinen vergangenen Reiselogbüchern mal kucken -  USA 2006, 2007, 2009 und 2011.
Danach ging's zum Flughafen. Als ich vor drei Jahren zuletzt hier in Memphis war, da war das neue Parkhaus grade im Bau und ich habe mir gedacht, „Wow, wenn das mal fertig wird, dann hat man einen fantastischen Platz zum Flieger kucken“, und genau so ist es auch. Man muss allerdings auf der obersten Etage auf einen der Betonstützpfeiler klettern, so nen guten Meter hoch. Dann hat man den perfekten Blick. Seit Delta Air Lines den Knotenpunkt Memphis abgewickelt hat ist der Passagier-Verkehr hier zwar eher  sparsam, aber andererseits ist Memphis das Welthauptquartier der größten Frachtfluggesellschaft des Planeten. Hier wohnt nämlich FedEx, oder Federal Express, wie sie mit vollem Namen heißt. Folglich gab's heute hauptsächlich FedEx-Flieger zu sehen, aber das war nicht schlimm, denn a) kann ich FedEx gut leiden und finde, dass die Flieger schick aussehen und b) ist Memphis durch FedEx zum besten Platz geworden um DC-10s and MD-11s zu sehen. Ich hatte also einen durchaus vergnüglichen Nachmittag, und bin nicht mal mit der Polizei in Konflikt gekommen.
Heute abend waren Leticia, Madison und ich thailändisch essen und dazu gab's noch ein, zwei Bier aus Memphis. Ghost River Brewing Company heißt eine der örtlichen Kleinbrauereien, an der ich Gefallen gefunden habe und von der ich zwei Flaschen nach Deutschland exportieren werde.
Morgen früh werde ich mir das National Civil Rights Museum ankucken. Da bin ich auch vor zwanzig Jahren zuletzt gewesen, und morgen nachmittag ist Shopping angesagt.
 

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27. März 2010

Hallo zusammen und herzlich willkommen zur Reisesaison 2010. Ich bin in Singapur – und ganz schön platt. Immerhin habe ich heute den weitesten Flug meiner Passagierkarriere getätigt. Von Paris nach Singapur sind es 10.736km, „as the crow flies“, wie der Engländer sagt. Nicht, dass sich Krähen jemals diese Mühe machen würden. Außerdem war's der schnellste Flug meiner Passagierkarriere, mit durchschnittlich 896km/h. Wir hatten teilweise echt guten Rückenwind. Entsprechend hat der Rückflug in zwei Wochen auch das Potential, neuer Spitzenreiter in der Kategorie 'Längster Flug' zu werden.
Naja – was soll ich sagen? Lange Flüge gehen mir inzwischen ziemlich auf die Nerven. Ich wünsche mir echt immer so schnell wie möglich da zu sein. Noch dazu kam, dass es heute der Tag der Verspätungen zu werden schien. Sowohl der Flug von Düsseldorf nach Paris, als auch der von Paris nach Singapur starteten mit 25 Minuten Verspätung. In Paris hat mich das dann doch ein kleines bisschen ins Schwitzen gebracht, denn ich musste dort von einem Terminal zum anderen. Und nach meinen Erfahrungen aus dem Jahr 2007, wo ich zum ersten mal in meiner Reisetätigkeit nen Flieger verpasst habe, wollte ich mich da nicht auf Shuttlebusse und ähnliches verlassen sondern nur auch mich selbst. Also wurde zu Fuß umgestiegen und jeder, der schon einmal in Paris Charles de Gaulle im Terminal-Komplex 2 war, weiß wie groß das da ist.
Der Flug war dann allerdings überraschend gut. Meine Befürchtungen an die Enge in der 777-300ER der Air France (übrigens mein erster Flug überhaupt mit diesem Fliegertyp) haben sich nicht wirklich bewahrheitet und ich habe sogar ziemlich gut geschlafen. Wobei ich nicht genau weiß, was daran den größten Anteil hat – das Heineken und der Dewars Whisky (eine Marke, die ich garantiert NICHT noch mal probieren werde, aber Air France hatte nix anderes und Ihr wisst ja: „In der Not frisst der Teufel fliegen“), oder dass ich am Freitag morgen um 6 aufgestanden war und noch einen vollen Schultag hatte. Das Essen im Flieger war dann ne echte Überraschung. Bei einer französischen Fluggesellschaft ist man ja fast geneigt, sowas voraus zu setzen, aber es war richtig lecker, so wie ich es seit Ewigkeiten nicht erlebt habe. Und reichlich.
Trotzdem war ich froh, als unser Fahrwerk endlich mit einem heftigen Rumpeln den Asphalt des Flughafens Changi in Singapur küsste. Einreise und Gepäck – das ging alles unproblematisch und am Ausgang erwartete mich bereits der Fahrer vom Hotel. Ich wohne hier im The Quincy Hotel, das mir mein Vetter Schorsch empfohlen hat. All-Inclusive. Die Minibar und 3 Mahlzeiten am Tag sind mit im Preis drin... UND eben der Transfer vom Flughafen zum Hotel – in ner Benz-Limousine. Nicht schlecht, sag ich mal. Trotzdem – das Wichtigste ist mir jetzt erst mal, dass es das Bett tut. Morgen steht Spotten auf dem Programm. Wie es dazu kam ist ne längere Geschichte und die erzähle ich Euch morgen.
Das Foto des Tages entstand, weil ich echt alles richtig gemacht und den mir vom Reisebüro gebuchten Platz auf der rechten Seite des Fliegers beim Online-Checkin gegen einen auf der linken Seite eingetauscht habe. Es zeigt Singapur im Sonnenuntergang und die ganzen vor der Insel auf Reede liegenden Schiffe.
Zum Abschluss des ersten Tagesberichts habe ich noch die Standardbitte: schickt mir eine kurze Email, damit ich weiß, dass das Reiselogbuch in lesbarem Zustand bei Euch angekommen ist. Danke im Voraus – und bis morgen.