24. April 2022
Ich sitze in Amsterdam am Flughafen in der KLM Lounge. Hab mir heute mal ein bisschen was gegönnt, einfach um mal auszuprobieren, ob sich das lohnt. So restlos bin ich nicht überzeugt… Okay, es gibt freies Essen und Trinken, und ein Foto mit mir und nem Glas Sekt ist auf Instagram und Facebook. Es gibt Duschen, was nach so nem Nachtflug ein wichtiger Aspekt ist, um sich wieder wie ein Mensch und nicht wie ein Zombie zu fühlen. Und es gibt reichlich Steckdosen, was in diesen Tagen, wo elektrische und elektronische Geräte zu wichtigen Reisebegleitern geworden sind, auch ein nicht zu unterschätzender Service ist. Kleines Beispiel: gerade teilt mir KLM über die App mit, dass sich mein Weiterflug um 40 Minuten verspäten wird. Das ist jetzt nicht das beste für meine Laune… Ich muss ja dann auch noch mit dem Zug fahren… Immerhin kann ich dann zu Hause direkt ins Bett und muss nicht noch Zeit bis zum Schlafen rumbringen, damit ich nicht mitten in der Nacht wach werde.
Fazit der Tour: hmmmmmm… ich habe Nachfragen und Kommentare bekommen, dass mein Reiselogbuch dieses mal sehr emotional war und ich öfters das Wort „übellaunig“ benutzt habe. Es war dieses Mal keine Tour wie sonst. Das erste Adjektiv, das mir als Beschreibung dieser Reise einfällt, ist ‚anstrengend‘. Vieles kam zusammen. Ich glaube den größten Anteil an den gemischten Gefühlen hatte dabei meine fiese Erkältung seit letzten Mittwoch, an der ich dann auch mehrere Tage rumlaboriert habe. Der Husten ist immer noch nicht weg. Jedenfalls hat das echt auf meine Laune gedrückt. Was nicht auf meine Laune gedrückt hat – eher im Gegenteil - waren die Begegnungen. Mit Saki unterwegs zu sein hat echt Spaß gemacht. Es war nicht das erste Mal, das wir zusammen gereist sind, aber das erste Mal für sechs Tage am Stück. Wir haben uns super vertragen und mit ihm unterwegs zu sein hat mich dazu gebracht, auch ein bisschen über meinen normalen Horizont hinaus zu kucken. Es ist aber halt was anderes, als alleine unterwegs zu sein und es ist auch schön in Gesellschaft zu reisen. Aber mein Kopf ist beim gemeinsamen reisen anders gefordert. Wenn ich alleine unterwegs bin, dann habe ich eigentlich fast die ganze Zeit meine Gedanken für mich und ich prötel dann so rum, wie ich will und muss mich mit niemandem koordinieren. Das hat auch Vorteile. Auf dieser Tour hatte ich zuerst sechs Tage Gesellschaft beim Reisen und dann während der letzten Tage in Atlanta zwar auch Zeit für mich, aber ich habe eben auch viel Zeit mit Leticia verbracht. Versteht mich jetzt bloß nicht falsch: ich möchte keine Sekunde missen. Im Gegenteil. Ich hätte problemlos noch länger mit Saki unterwegs sein können und auch noch mehr Zeit mit Leticia haben können. Und trotzdem: die Intensität der Begegnungen fand ich nicht einfach.
Ich hoffe das ergibt hier alles Sinn für Euch… *lach… persönliche Nachfragen nehme ich gerne an. Ist ja auch eher ungewohnt, dass das Reiselogbuch nicht selbsterklärend ist.
Was natürlich für sich stand und steht, das waren die Highlights der Tour. Ein überraschendes erstes Highlight war der Ghost Walk in Charleston. Ohne Saki wäre ich nie auf die Idee gekommen, sowas zu machen. Ich fand es aber echt Klasse, vor allem das Finale mit Edgar Allen Poe auf dem Friedhof. Ein absoluter Kracher war auch das Naturerlebnis im Okefenokee National Wildlife Refuge, sowohl bei der Bootstour als auch bei meinen Spaziergängen und Autotouren dort. Der Cumberland National Seashore hat meine Erwartungen auch mehr als erfüllt, nicht zuletzt, weil ich mir nicht so richtig vorstellen konnte, was mich dort erwarten würde. Und dann war da natürlich mein Fliegertag mit dem Trip nach Jackson in einer Boeing 717 und anschließendem Spotten in Atlanta. Einfach Klasse. Ein letztes Highlight war gestern noch die Jimmy Carter Presidential Library, gerade für nen Geschichtsliebhaber wie mich.
Dass es an mehreren Stellen gehakt hat, von meinem Pipps angefangen über das geschlossene Museum in Pensacola bis hin zu der Tatsache, dass ich bei Leticia nicht mit Familienanschluss wohnen konnte, das alles hat dem Reiseerlebnis keine großen Abbruch getan. Es war ne gute Tour, in vieler Hinsicht sehr intensiv… joh, auch emotional.
Zum Abschluss der Reise kriegt Ihr heute ein letztes Bild des Tages: ein Blick auf die holländischen Blumenfelder kurz vor der Landung in Amsterdam.
Außerdem habe ich Euch eine Übersichtskarte angehängt, damit Ihr die Stationen der Tour nochmal nachvollziehen könnt.
So, ich muss mich langsam in Richtung zu meinem Gate aufmachen. Das war’s für das Reiselogbuch meiner USA-Südstaaten-Tour im April 2022. Wenn alles gut läuft, dann startet schon in ziemlich genau neun Wochen das Reiselogbuch für mein Sommerabenteuer 2022.
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