Freitag, 29. Juni 2007
Heute morgen ging der Wecker früh. Abschied von Oahu. Ich hätte noch nen Tag oder zwei dort brauchen können. Mit Aloha Airlines ging’s nach Lihue, der größten Stadt auf Kauai, welches die westlichste der großen hawaiianischen Inseln ist. Der Flug dauert nur rund 20 Minuten – spektakulärer Start von Honolulu, mit Vorbeiflug am Flughafen und an Pearl Harbor, dann kurz nach Nordwesten abgedreht und schon geht’s wieder abwärts. Für Reiseflug blieb da praktisch keine Zeit.
Um viertel vor 12 war ich in Kapaa, 12km nördlich von Lihue, am Hotel – und konnte noch nicht ins Zimmer. Deshalb habe ich mich auf den Weg zur Südküste gemacht, denn einer der kostenlosen Reiseführer, die in der Mietwagenstation auslagen versprach für den Po’ipu Beach eine besondere Attraktion. Aber dazu gleich mehr.
Der erste Eindruck von Kauai ist ein ganz anderer als von Oahu. Während man auf Oahu über weite Strecken das Gefühl hat, in der Stadt oder zumindest in einer deutlich bewohnten Gegend zu sein, wirkt Kauai sehr ländlich. Lihue ist zum Beispiel nur ne Kleinstadt und nicht mehr, auch wenn man von hier aus jeden Tag einmal nach San Francisco fliegen kann. Auf Kauai gibt’s keine Autobahnen (allerdings schon Staus) und keine Hochhäuser. Dafür aber viel Landschaft. Da man hier nicht mal eine Straße rund um die ganze Insel gebaut hat sind viele der landschaftlichen Höhepunkt nur aus der Luft oder von See aus zu erreichen. Deshalb habe ich mir für morgen auch nen Hubschrauberrundflug gebucht. Bin mal gespannt. Da ich die Reisekaugummis vergessen hab, hab ich mir hier das amerikanische Gegenstück – mit gleichem Wirkstoff – besorgt. „Drammamin“ ist hier als allgemeine Bezeichnung ähnlich gebräuchlich, wie bei uns „Tempo“ oder „Pampers“.
Heute bin ich aber noch auf dem Boden geblieben, denn ich hatte gelesen, dass man mit etwas Glück am Po’ipu Beach Mönchsrobben sehen kann. Mönchsrobben gehören zu den seltensten Tierarten der Welt. Insgesamt gab’s davon mal drei, aber die Karibische Mönchsrobbe ist schon ausgestorben, und der Mittelmeer-Mönchsrobbe blüht, wenn man in Europa nicht noch deutlich mehr zu ihrem Schutz unternimmt, ein ähnliches Schicksal. Am besten geht’s noch der Hawaiianischen Mönchsrobbe, aber auch hier wäre „gut“ übertrieben. Die Amerikaner haben zum Glück weite Gebiete der nordwestlichen Hawaii-Inseln, wo sowieso außer Seevögeln niemand wohnt, unter Schutz gestellt und so scheint sich der Bestand der Mönchsrobben hier zu stabilisieren. Das Problem ist, dass Mönchsrobben, grade zur Fortpflanzungszeit sehr empfindlich auf Störungen reagieren. Dabei sind die Mönchsrobben so eine Art lebendes Fossil. Die Mönchsrobbe ist die ursprünglichste Robbenform und wahrscheinlich stammen moderne Robben, wie Seehunde, Seelöwen, Walrösser, etc. von den Mönchsrobben oder mönchsrobbenähnlichen Tieren ab.
Naja – ich kam zum Po’ipu-Beach – und fand dort Himmel und Menschen am Strand und im Wasser vor. „Kannste knicken“, dachte ich – aber weit gefehlt. Auf Strand hatten die Mönchsrobben zwar in Anbetracht der Touri-Scharen keine Lust, was ich auch nachvollziehen konnte, aber im Wasser tummelten sich dann doch insgesamt drei, die sich sogar vor die Linse begaben – und damit als Foto des Tages gesetzt waren.
Okay, soviel für heute – morgen Nachmittag gibt’s den Hubschrauberrundflug und morgen Vormittag mach’ ich erst noch mal einen auf faul :-) Bin mal gespannt, wie schlecht mir morgen wird und was ich an Bildern mit nach Hause bringe.
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