2. August 2011

Mein Tag in Toronto. Was soll ich sagen? Es war natürlich ne vollkommene Fehlplanung, dass ich nur einen einzigen Tag hier vorgesehen habe. Ich bin jetzt zum dritten Mal hier in der Stadt, nach 1991 und 2000, und sie gefällt mir immer noch und ich hatte heute bei weitem nicht genug Zeit, all die Dinge zu tun, die mir hier vor Ort wieder eingefallen sind, dass ich sie tun könnte und wollte. Ich habe mich also auf das Nötigste beschränken müssen und werde wohl noch mal ein paar Tage hier einbauen, wenn ich mal wieder nach Kanada komme.
Aber jetzt zu dem, was es heute so gab. Ein Hotelfrühstück gab's jedenfalls nicht mit im Preis und so bin ich heute ohne Frühstück aufgebrochen. Aus haushaltstechnischen Gründen liegt mein Hotel nicht im Zentrum von Toronto sondern im Vorort Richmond Hill. Von hier bis Downtown sind es ungefähr 20 Minuten Fahrzeit über die Stadtautobahnen. Ich bin also direkt bis in die Stadt gefahren, habe in der Parkgarage vom Convention Center den Hyundai abgestellt und mich dann als erstes in einer Kaffeebud – nein, ausnahmsweise nicht bei Starbucks - mit Frühstück versorgt. Im Schatten des CN Tower und umgeben von einem Schwarm torontischer Spatzen, die auf die Krümel scharf waren, wurde dann ein kleines Picknick veranstaltet.
Als nächstes ging's auf den Fernsehturm von Toronto, der über viele Jahre das höchste Gebäude der Welt war und immer noch die Skyline der Hauptstadt von Ontario prägt und bereichert. Auf 346m Höhe befindet sich die Hauptbeobachtungsplattform und bietet einen spektakulären Blick auf die Stadt und den Lake Ontario. Für weitere 10 Can$ kann man dann noch mal 100m höher fahren, aber darauf habe ich heute verzichtet, weil es doch ein bisschen diesig war und die 100m mehr nicht unbedingt nen Gewinn an Aussicht mit sich gebracht hätten. Vierzig Monate hat der Bau gedauert, rund 120.000 Tonnen wiegt der CN Tower und auch wenn er nicht mehr das höchste Gebäude der Welt ist, so ist er doch mit insgesamt 533m immer noch der höchste Turm. Okay, das ist ein bisschen spitzfindig, aber es gibt für Türme ne eigene Kategorie im Guiness Buch der Rekorde. Es wird Euch also auch nicht wirklich verwundern, dass der CN Tower heute das Foto des Tages ist.
Der Blick von oben hat es schon in sich. Toronto liegt einem da echt zu Füßen. Entsprechend gemächlich habe ich es dann auch angehen lassen und schön ausführlich fotografiert. Danach bin ich ein bisschen am Seeufer entlang gefahren, um einen guten Platz für Fotos von der Stadt am See zu finden. War leider nicht so optimal, denn die Polizei hatte, aus welchen Gründen auch immer, Teile des Lakeshore Boulevard abgesperrt. Deshalb musste ich mich mit einem weniger guten Platz begnügen. Aber eines weiß ich: wenn ich noch mal nach Toronto komme, nehme ich mir mehr Zeit und fahre mal mit der Fähre auf die der Stadt vorgelagerten Inseln im Lake Ontario. Dann weiß ich, dass es ne zum Weinen schöne Stadtansicht gibt.
Der Nachmittag heute stand dann unter der Überschrift 'Flieger kucken'. Ich weiß – wäre jetzt nicht jedermann's Priorität, noch dazu, wenn man zu wenig Zeit an einem Ort hat, aber wie Ihr ja wisst ist es trotzdem MEINE Priorität... *lach... Spotten in Toronto ist echt gut, und heute war der Wind auch deutlich besser als gestern. Zumindest für mich, denn er hat nicht gedreht. Ich glaube aber, dass die Piloten ziemlich geflucht haben, denn der Wind war recht kräftig und kam dazu auch noch gemein von der Seite. Dass ich mit dem Spotter-Nachmittag am Ende aber doch nicht so wirklich zufrieden war lag an  der Sonne, die es nämlich für nötig befunden hatte sich zuerst hinter Schleier- und dann hinter richtigen Wolken zu verstecken.
Morgen ist dann auch schon wieder Schluss mit Kanada und es geht zurück in die USA. Bin gespannt, wie das mit der Einreise auf dem Landweg laufen wird. Außerdem stehen die Niagara-Fälle auf dem Programm.
Zum Bild des Tages hatte ich ja schon ein bisschen was gesagt. Der CN Tower – allerdings von unten. Und das Klischee mit der Fahne war zu schön, um es nicht zu verwenden.