10. August 2016
Das Wesentliche des heutigen Tages ist schnell erzählt... es hat geregnet... *lach... nicht so wirklich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass wir in Schottland sind. Aber die letzten beiden Tage haben uns etwas verwöhnt und so nen Dauerregen wie heute, das erwartet man hier zwar, aber wir hatten es heute eben zum ersten Mal. Dabei mussten wir noch nicht mal (oder zum Glück, je nachdem, wie man's sieht) das Quartier wechseln.
Wir sind hier in Tobermory, dem größten Ort von Mull, was nicht viel heißt denn es läuft immer noch auf weniger als tausend Einwohner hinaus. Der Ort ist allerdings echt sehr hübsch. Am Meer und auf dem Hochplateau darüber gelegen. Wir haben wieder ein schönes B&B, im Prinzip das letzte Haus im Ort, direkt am Golfplatz und mit einer sogar bei Regen spektakulären Sicht auf Calve Island und den Sound of Mull.
Nach dem Frühstück habe ich erstmal mit Hertz und der Pannenservice-Firma telefoniert und dann sind mein Vater und ich im Regen nach Salen, ungefähr zehn Meilen von Tobermory entfernt an der Küstenstraße, gefahren. Bei Kennedy's Garage war man zwar sehr freundlich, aber den passenden Reifen hatten sie leider nicht da. Also wieder zurück und am Telefon nach der nächsten Vertragswerkstatt gefragt. Die war direkt in Tobermory und da bin ich dann erst mal alleine hin und hab gefragt, wie's mit nem neuen Reifen aussähe. War alles kein Problem, ich sollte das kaputte Rad dalassen und in ner guten halben Stunde noch mal wiederkommen. Die habe ich genutzt, um meine Eltern im Quartier abzuholen, denn wir wollten im Anschluss an die Reifenreparatur und den dazugehörigen Reifenwechsel zum Mittagessen. Als wir aber wieder bei Mackay's Garage standen hieß es, dass jetzt Mittagspause sei und frühestens in ner Stunde die Räder getauscht werden könnten. Okay, dann also erst zum Mittagessen. Ich bin mit meinen Eltern durch den Regen bis zum Fähranleger gefahren, wo sich das im Lonely Planet empfohlene Café Fish befindet, mit dem besten Fisch und Seafood in Tobermory. Ich hab die beiden dort abgesetzt und mich auf die Suche nach nem Parkplatz gemacht. Das ist allerdings in Tobermory, das ein ziemlicher Touristenort ist, nicht ganz so einfach. Und so war ich schließlich wieder am kostenlosen Parkplatz am anderen Ende des Ortes, und damit im Prinzip wieder direkt vor der Autowerkstatt gelandet. „Hmmmm“, hab ich mir gedacht, „dann kannst Du die Karre auch direkt hier lassen.“ Der Mechaniker lachte als ich wieder auf der Matte stand, ich gab ihm den Schlüssel und wir vereinbarten, dass wir in rund zwei Stunden den Skoda wieder abholen würden. Ich bin dann zu Fuß durch den Regen zurück zum Café Fish, was jetzt nur zwischen fünf und zehn Minuten Fußmarsch sind. Tobermory ist halt klein.
Der Fisch im Café Fish war echt super. Nach der Mittagspause sind wir über die Main Street zurück in Richtung Autowerkstatt spaziert... ihr ahnt es schon: im Regen. Wir haben im Co-Op noch was für den Abendimbiss eingekauft, waren an der einzigen Bank der Insel Geld am Geldautomaten holen, und sind dann zum Nachtisch noch in der Tobermory Chocolate Factory eingekehrt, zum Tee für mich und nem heißen Kakao für meine Eltern.
In Anbetracht der Witterung und dass sich der Regen, der den Vormittag über auch einige leichtere Phasen hatte, zu einem richtigen Landregen steigerte, haben wir auf die geplante Inselerkundung dann allerdings verzichtet. Bringt ja nix, im Regen und oben auf den Höhen von Mull sogar im Nebel durch die Gegend zu fahren. Den Nachmittag waren wir also faul im Quartier und heute abend haben wir im Wintergarten unseres B&B gesessen, auf den verregneten Golfplatz und über den Sound of Mull gekuckt, Picknick gemacht, Whisky getrunken und Maumau und Herzblättchen gespielt.
Morgen geht es weiter nach Iona. Da bin ich mal sehr gespannt, denn die Insel ist autofrei. Das Wetter müssen wir halt nehmen, wie es kommt...
Als Foto des Tages gibt es den Blick über den Hafen auf die Main Street von Tobermory. Niedlich, ne?
P.S. Koffer? Fehlanzeige :-(
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