12. April 2015

Wieder zu Hause... müde aber glücklich. Es war echt ne tolle Tour und meine Mutter und ich waren ein super Team.
Der Flug über den Atlantik war gnädig kurz und in Amsterdam war das Umsteigen deutlich einfacher als in Paris auf der Hinreise. Dann noch ne knappe dreiviertel Stunde bis D'dorf und Good Old Germany hatte uns wieder.
Fazit?... Jaaaaa... Fazit. Was soll ich sagen? Ich wäre ohne den Antrieb durch meine Mutter dieses Jahr nicht nach New York gefahren und es stand auch nicht für die nahe Zukunft auf dem Programm, aber ich bin trotzdem froh, dass ich wieder da war. Nach knapp zehn Jahren dürfen Eindrücke gerne noch mal aufgefrischt werden, und es sind auf dieser Reise auch etliche neue dazugekommen... Rockefeller Center, Ellis Island, Grand Central Station, Musicalbesuch... wie gesagt – es war ne klasse Tour.
Was aber am Ende auch bleibt, dass ist die Erkenntnis, dass New York und ich wohl nie gute Freunde werden. Ich denke nach zwei Besuchen habe ich jetzt ein gefestigt gespaltenes Verhältnis zu dieser Stadt. Einerseits ist es eine sehr interessante Stadt. Die Architektur ist spannend und die Museen super (und auf jeden Fall noch mehrere Besuche wert).
New York ist andererseits aber auch erschreckend normal. Wir sind jetzt jeden Tag circa zwei Stunden mit der U-Bahn unterwegs gewesen, und was man da so erlebt und sieht, das war einfach ganz normales Leben, und hat wenig mit der glitzernden Welt, die man sich bei dem Namen New York so vorstellt zu tun. New York ist, wie meine Mutter es ausdrückte, in vieler Hinsicht sehr normal. Ich finde, schon fast erschreckend normal... und darüber hinaus ist es die meines Erachtens unamerikanischste Stadt der USA.
Was mir bei diesem Besuch auch sehr deutlich aufgefallen ist, viel deutlicher als bei meinem ersten Besuch im Sommer 2005, das sind die Schattenseiten der Großstadt. New York hat schon was von Gotham City. Ich habe bisher in keiner anderen amerikanischen Großstadt soviel Elend gesehen wie in New York. Penner, die ziellos U-Bahn fahren,  psyschich Kranke, die brabbelnd durch die Straßen schluffen, Leute, die Mülltonnen durchsuchen (denn New York ist einer der Bundesstaaten, wo es Flaschenpfand gibt), Mietskasernen, verfallende U-Bahnstationen, Ratten... Und das ist schon das New York in der Nach-Giuliani-Zeit. Rudolph Giuliani wurde ja bekannt und berühmt als der Bürgermeister, der New York wieder sicher und auch abseits von Times Square und 5th Avenue (halbwegs) präsentabel gemacht hat. Damit will ich jetzt nicht sagen, dass es in anderen amerikanischen Großstädten besser ist. Aber das was ich grade beschrieben habe, ist mir in dieser Form und erst recht in diesem Ausmaß im Herzen von Washington, Chicago, New Orleans, Seattle oder San Francisco nicht begegnet.
Das heißt jetzt allerdings nicht, dass ich nicht wieder nach New York fahren würde, oder von einem Besuch da abraten würde. Reisen bedeutet ja auch, sich mit eigenen Augen ein Bild machen. Mein Bild von New York ist halt eher nüchtern und leidenschaftslos und nicht glitzernd.
Hmmmmm – normalerweise schreibe ich ja als letzten Logbucheintrag nicht soviel... *lach... aber nach diesem New York-Trip war's mal nötig. Einen kleinen Ausblick auf das nächste Reiselogbuch gebe ich heute auch schon – und der Kontrast zu dem Programm der diesjährigen Osterferien könnte wohl kaum größer sein. In den Sommerferien geht’s nämlich, wenn alles so läuft wie geplant, auf die Orkney- und die Shetland-Inseln.
Oh – fast hätte ich es vergessen: die beiden Bilder des Tages. Da wir uns heute ja schon über und in Europa befanden gibt es keine Fotos aus New York mehr. Das erste zeigt stattdessen den Blick, wegen dem ich mich gestern abend massiv mit Delta Air Lines angelegt habe. Und das zweite ist was typisch Deutsches... ne Autobahn, um genau zu sein die A3, kurz vor der Landung in Düsseldorf.

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