7. April 2015

Womit startet man am besten einen Besuch in New York City? Ich hatte mir ja schon so ein paar Gedanken gemacht, nicht zuletzt wegen der unbeständigen Wettervorhersage, aber dann habe ich mich doch für das super-klassische Touristenprogramm entschieden... die Freiheitsstatue.
Nach dem Frühstück im Hotel ging's per Subway und sogar ohne Umsteigen zum Battery Park, der südlichsten Spitze von Manhattan. Gestern abend hatte ich noch online einen der zahlreichen Besucherpässe für uns zwei gebucht, und dann heute morgen erst mal das Experiment gestartet, mit Hilfe eines auf'm Smartphone gespeicherten QR-Codes die Karten für die Fähre nach Liberty Island abzuholen. Hat einwandfrei geklappt. Vielleicht ist das ja der Einstieg in mein (zumindest teilweise) papierloses Leben. Man kann ja zum Beispiel auch Bordkarten für den Flieger auf's Handy schicken lassen.
Die Sicherheitsvorkehrungen, bevor man zur Freiheitsstatue, darf sind ähnlich strikt wie auf'm Flughafen. Da wollen die Amerikaner lieber nix riskieren, und da hab ich auch Verständnis für. Durch die Sicherheitskontrolle hat's ein bisschen gedauert, bis wir auf dem Schiff waren, aber dann ging's zügig durch den New Yorker Hafen zur Insel, auf der die Freiheitsstatue steht. Das gab natürlich Fotogelegenheiten in Massen, sowohl von der Statue selbst, als auch von Ellis Island und natürlich Downtown Manhattan. Der Finanzdistrikt an der Südspitze von Manhattan Island ist schon recht fotogen, zumal inzwischen ja auch das neue World Trade Center fertig ist. „One World Trade Center“, wie der neue Wolkenkratzer heißt, ist mit 1776ft das höchste Gebäude der USA, und – auch wenn das jetzt vielleicht was komisch klingt – architektonisch eine Bereicherung. Das alte World Trade Center hat mir nie wirklich gefallen. Was jetzt nicht heißt, dass ich froh bin, dass es weg ist. Jedenfalls nicht unter den bekannten Umständen des 11. September 2001.
Auf Liberty Island sind wir einmal um die Statue rumspaziert und haben außerdem die Skyline von Manhattan, das Treiben im Hafen, die Vogelwelt und den Blick Richtung Meer und zur Verrazano-Narrows-Bridge, die bei ihrer Vollendung längste Hängebrücke der Welt (ca. 18m länger als die Golden Gate Bridge) und noch immer die größte Hängebrücke des amerikanischen Kontinents.
Übrigens... Stichwort Vogelwelt... Ich habe in einem Gewichteinsparflash mein Vogelbestimmungsbuch zu Hause gelassen. Bei nem Städtetrip kann man auf sowas doch verzichten. Oder? Drei mal dürft Ihr jetzt raten, wer sich heute schon total geärgert hat.
Als nächstes ging's nach Ellis Island. Dort war früher die Kontrollstation für die Einwanderer, die nach Amerika wollten und die hier untersucht und 'abgefertigt' wurden. Genau wie Liberty Island hatte ich bei meinem ersten New York-Besuch 2005 auf den Besuch hier verzichtet und war nur im Rahmen einer Manhattan-Bootstour hier vorbei geschippert. Wir haben uns zuerst einmal den Film angekuckt, der in dem Einwanderungsmuseum gezeigt wird. Was soll ich sagen? So mit dem Jetlag im Nacken war es nicht ganz so leicht im Halbdunkel des Saals die Augen offen zu halten, auch wenn die auf der Leinwand erzählten Geschichten spannend waren. Wir sind danach nur noch kurz durch die große Registrierungshalle gegangen und haben dann beschlossen, zur Siesta ins Hotel zu fahren. Da war es auch schon kurz nach zwei.
Mit dem Schiff ging's zurück zum Battery Park und dann per U-Bahn wieder nach Brooklyn. Die Siesta war wohlverdient und ich hab sie unter anderem genutzt, die beiden Bilder des Tages auszuwählen und zu bearbeiten. Das erste Bild zeigt ganz klassisch die Freiheitsstatue und die Wolkenkratzer von Manhattan. Auf dem zweiten sieht man das große Hauptgebäude von Ellis Island.
Heute abend sind wir dann noch mal nach Brooklyn Downtown aufgebrochen zum Abendessen. Die Restaurantszene in New York mag ja sehr vielseitig sein, aber ich finde diesen Mangel an 'Typischem' andererseits auch nichtssagend. Trotzdem gibt’s ja ein paar Sachen, die man zwar nicht direkt mit New York assoziiert, die aber doch als relativ typisch gelten können. Eines dieser Gerichte ist Pizza und so waren wir heute abend in einem der laut Lonely Planet besten Pizza-Lokale New Yorks, bei „Grimaldi's“. Der Laden befindet sich fast genau unter der Brooklyn Bridge und die Pizza war echt gut. Man bestellt hier auch nicht jeder für sich, sondern die Pizza kommt für alle als ganzes, aber zum Glück schon vorgeschnitten, auf den Tisch. Mit einer kleinen Pizza sind meine Mutter und ich problemlos satt geworden. „Grimaldi's“ hat keine Schanklizenz und so gibt’s Cola – oder in meinem Fall Dr.Pepper -  aus der Plastikflasche zum Essen, und auch ein elektronisches Abrechnungssystem ist dem Laden fremd. Trotzdem stehen hier die Leute am Wochenende Schlange um nen Platz zu bekommen, und auch heute mussten etliche größere Gruppen warten. Wir haben allerdings problemlos nen Zweiertisch gekriegt. Die Pizza war übrigens echt gut, so dass sich der Aufwand, heute abend noch mal loszuziehen, auf jeden Fall gelohnt hat. Ansonsten wären wir wohl auch um halb sieben schon im Bett gewesen... *lach... der gestrige Tag sitzt uns halt noch in den Knochen.
Morgen geht dann das New York-Erobern weiter. Womit weiß ich noch nicht. Das machen wir vom Wetter abhängig.

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