30. Juli 2009

So langsam neigt sich der Trip sehr ernsthaft dem Ende zu. Morgen noch und dann geht’s Samstag nach Hause.
Heute hiess es erstmal, Abschiednehmen von Memphis und von Leticia. Der Wecker (eigentlich mein Handy) klingelte heute morgen zur sehr unferienmaessigen Zeit von 7:30, denn Leticias Flieger nach Atlanta ging schon um halb zehn. Ich habe sie zum Flughafen gefahren und mich dann auf den Weg Richtung Sueden gemacht. Das Wetter in Memphis war der Situation angemessen traurig - es regnete Bindfaeden.
Ich bin gespannt, wann ich das naechste Mal nach Memphis komme. So wie’s aussieht, wird Leticia wohl noch ne Zeitlang hier sein. Fuer naechstes Jahr habe ich allerdings erstmal keinen Besuch ins Auge gefasst. Aber ich hoffe, dass SIE naechstes Jahr ENDLICH mal bei mir zu Besuch sein wird. Man darf gespannt bleiben.
Von Memphis ging’s erst nach Jackson, der Hauptstadt von Mississippi, um dort das Kapitol anzukucken. Wie bereits erwaehnt habe ich ja ne Schwaeche fuer Kapitole und mittlerweile auch schon ne ganze Anzahl von ihnen besichtigt. Das in Jackson gefaellt mir mit am besten, nicht nur, weil der Bundesstaat Mississippi in meinem Herzen einen besonderen Platz hat. Das Kapitol in Jackson ist nicht besonders gross aber durch die Verwendung vieler unterschiedlicher Baumaterialien innen drin sehr abwechslungsreich. Leider kann man das in einem Foto nur schlecht zeigen als Bild des Tages gibt es deshalb eine Aussenansicht. (Aber vielleicht mache ich wirklich demnaechst mal zum Thema „Parlamentsgebaeude“ ne Rubrik im Fotoalbum. Mal kucken ob sich dann besser ein Eindruck vermitteln laesst.)
Nach dem Besuch des Kapitols bin ich von Jackson nach Natchez gefahren, aber nicht auf dem Highway, sondern ueber den Natchez Trace Parkway. Der Natchez Trace ist eine uralte indianische Handelsroute, die im 18. und fruehen 19. Jahrhundert auch von den ersten Europaeern, die in diese Gegend hier kamen, genutzt wurde. Der Natchez Trace verlief rund 440 Meilen (708km) von Nashville im heutigen Tennessee nach Natchez am Mississippi. Heute fuehrt der Natchez Trace Parkway ungefaehr diese Route entlang. Ein Parkway im klassischen Sinne ist ne typisch amerikanische Erfindung aus den Anfaengen des 20. Jahrhunderts, als man hier auf den Gedanken kam, Strassen zu bauen, die zur Erbauung da sein sollten. Meistens waren die dann auch entsprechend landschaftsgaertnerisch gestaltet und sollten eben einfach Spass machen beim Spazierenfahren und nicht so sehr dazu da sein, von A nach B zu kommen. Mit der Ankunft des Automobils kam man folglich auch auf die Idee, dass der Parkway im engeren Sinne LKW-frei sein sollte. Heutzutage ist der Begriff „Parkway“ meistens nur Teil eines Strassennamens und es kann sich bei nem Parkway auch um ne vielbefahrene Autobahn oder ne Strasse in nem Wohngebiet handeln. Leticia wohnt zum Beispiel am North Parkway. Aber es gibt auch noch die klassischen Parkways, und der Natchez Trace Parkway ist einer davon. Man cruist schoen gemuetlich vor sich hin (50 Meilen sind Hoechstgeschwindigkeit), die schoene Landschaft (im Falle des Natchez Trace Parkways tolle Waelder und schoenes Farmland) zieht an einem vorbei, und alle paar Meilen haelt man an und kann mit Anschlagtafeln und kleinen Ausstellungen was ueber den Natchez Trace lernen. Sehr entspannt alles.
Was leider nicht so entspannt war war das Wetter, zumindest fuer einen Teil der rund 82 Meilen von Jackson nach Natchez. Ein heftiges Gewitter hat mich leider grade an der Stelle, wo man den alten Indianerpfad schoen aufgeschlossen und gut erkennbar in der Landschaft sehen kann, wieder ins Auto getrieben. Das war also dort nix mit fotografieren, und auch der Truppp wilde Truthuehner, der mir wenig spaeter am Strassenrand begegnet ist wurde leider auf Grund des Wetters und der mangelnden Beleuchtung nicht auf den Speicherchip gebannt.
Bis Natchez selbst war der schlimmste Regen dann zwar vorbei, aber das Gefiesel hat angehalten. Deshalb habe ich auch nur ein bisschen Zeit dort verbracht, ein paar Fotos vom grossen Bach und den Vorbuergerkriegshaeusern in der Altstadt von Natchez geschossen und hab mich dann auf den Weg nach Baton Rouge, der Hauptstadt von Louisiana, gemacht. Das Hotel hier ist ziemlich bescheiden, aber es muss ja nur fuer ne Nacht halten. Morgen gibt’s erst noch die letzten Shoppingversuche und danach stehen das Kapitol hier in Baton Rouge und ein Besuch der McIlhenny-Fabrik in Avery Island an. Da werde ich dann morgen was zu erzaehlen.

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